Radsport: Mit dem heutigen Einzelzeitfahren ging die dritte von insgesamt sechs Etappen bei der diesjährigen Katar-Rundfahrt zu Ende. Dort triumphierte Niki Terpstra von Etixx Quick-Step vor Fabian Cancellara und Bradley Wiggins. Damit übernimmt der Niederländer gleichzeitig auch die Führung in der Gesamtwertung.
Im Vorfeld hatten Fahrer und Teamchefs bereits unisono vor den teils schwierigen Wetterbedingungen in Katar gewarnt – und sie sollten recht behalten. Insbesondere der starke Wind mit vereinzelt starken Böen und Sandstürmen war einer der entscheidenden Faktoren während der ersten drei Etappen. Auch Giant-Alpecin mit Marcel Kittel machen die widrigen Bedingungen zu schaffen – Coach Marc Reef hatte bereits eine Woche vor Start des Rennens gesagt, dass das Team „mit Marcel auf die Sprints schielen kann,“ doch dies sei nur bei „relativ ruhigen Bedingungen“ eine Option, ansonsten „werden wir uns anpassen müssen und das Beste herausholen. Wir sind bereit“, so Reef weiter. Kittel ist nach der dritten Etappe der Rundfahrt bereits weit abgeschlagen.
Der Wind war auch bei beiden regulären Etappen das Zünglein an der Waage. Die wechselnden Windstöße machen es unheimlich schwierig, den Schlusssprint richtig zu timen und die Angelegenheit gerät auch ein Stück weit zu einem Glücksspiel. Doch auch Erfahrung mit solchen Bedingungen spielen eine Rolle – so sagte Alexander Kristoff nach seinem Sieg bei der zweiten Etappe etwa: „Die windigen Bedingungen heute kamen mir entgegen. Ich lebe an der norwegischen Küste, bei uns ist es noch windiger!“
Erste Etappe: Dukhan – Sealine Beach
Die erste Etappe, die das Peloton 136km von Dukhan nach Sealine Beach führte, fing äußerst gemächlich an. Es war deutlich zu spüren, dass nicht nur der eine oder andere Fahrer, sondern das Feld im Gesamten sich noch an die Bedingungen gewöhnen musste. Auf den finalen Kilometern wurde die Etappe zunehmend zerfahrener – zahlreiche Ausreißversuche scheiterten und kleinere Stürze wirbelten das Peloton immer wieder durcheinander. Am Ende war es der Spanier Jose Joaquin Rojas (Movistar), der sich vor Tom Boonen und Arnaud Demare durchsetzte.
Zweite Etappe: Al Wakra – Al Khor Corniche
Am zweiten Renntag verschlechterten sich die Bedingungen sogar noch. Immer wieder fegten kleinere Sandstürme über die Straßen hinweg, die die Fahrer immer wieder von der Bildfläche verschwinden ließen und sowohl für Körper als auch Material eine extreme Belastung darstellten. Trotzdem war das Peloton an diesem Tag mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit unterwegs (Führungsgruppe 48km/h!) und kam gar eine ganze Stunde vor dem Zeitplan ins Ziel. Den Tagessieg sicherte sich Alexander Kristoff von Katusha vor Andrea Guardini und Greg Van Avermaet.
Dritte Etappe: Einzelzeitfahren Lusail
Das heutige Einzelzeitfahren auf dem knapp 11km langen Rundkurs sicherte sich überlegen Vorjahressieger Niki Terpstra. Der 30-jährige Niederländer setzte sich bei erneut sehr windigen und äußerst schwierigen Bedingungen überlegen gegen Fabian Cancellara (Trek) und Bradley Wiggins von Sky durch. Damit übernimmt Terpstra mit einem Vorsprung von 11 Sekunden auch die Gesamtführung und setzt Kurs auf seine Titelverteidigung. Bester Deutscher ist Marcus Burghardt (BMC) auf Platz 11, während Marcel Kittel abgeschlagen auf Platz 86 liegt. In der Teamwertung stehen die beiden deutschen Teams auf Platz 9 (Giant-Alpecin) bzw. Platz 11 (Bora-Argon 18).