Am Sonntag war es endlich wieder soweit! Das erste German Cycling Cup – Rennen der Saison fand in Göttingen statt.
Nach dem Trainingslager Mitte März war es das erste Mal, dass wir als Team wieder komplett zusammen kamen und so herrschte bei der Ankunft der einzelnen Teammitglieder die Freude, die anderen Jungs nach der vergangen Zeit mal wieder zu sehen. Schnell wurden die Räder zusammengebaut und abfahrbereit gemacht, um sowohl die Startnummern abzuholen, aber vor allem um noch gute 1,5h durch die schöne Göttinger Landschaft zu radeln. Irgendwie hatte ich vergessen, wie bergig das hier war :-). Nach der Ausfahrt ging es dann wieder zum Lieblingsitaliener. In der den Tag abschließenden Rennbesprechung stellten wir uns taktisch auf viele Möglichkeiten des Rennens ein und jedem war folglich klar, was seine Aufgabe für das Rennen sein sollte und dass das Rennen sehr schwer werden wird.
So ein erstes Rennen ist für mich persönlich immer schwierig. Man sieht die Ergebnisse von den anderen GCC-Fahrern oder ist eventuell mit dem einen oder anderen auch schon direkt bei einem anderen Jedermann- oder Lizenzrennen, die wir als Teil der GCC-Saison Vorbereitung nutzen, gefahren und ich versuche mich danach etwas zu orientieren, wie meine eigene Form wohl sein wird und wie es mir selbst so geht. Die Aufregung und Nervosität ist daher immer noch etwas größer als sonst.
Am Sonntagmorgen genossen wir vor dem Rennen noch ein ausgiebiges Frühstück und fachsimpelten darüber, welche Wetter-App nun den eventuellen Regen am besten vorhersagen würde und warum. Allerdings hilft das ja alles nichts und nach dem Anziehen ging es zum Start.
Das Rennen lief anfangs sehr verhalten. Anscheinend hatte jeder der Fahrer Respekt vor der letzten Prüfung des Tages – dem Hohen Hagen. Einzig das Team Strassacker schien davon unbeeindruckt und versuchte, wohl auch durch die Überzahl von eigenen Fahrern, das Rennen in den Bergen sehr schnell zu machen. Die Vorarbeit der Mannschaft konnte dann Florian Vrecko (Team Strassacker) nutzen, um am Hohen Hagen die entscheidenden Meter zwischen sich und ein paar Verfolger zu bringen. In der besagten Gruppe der Verfolger herrschte dann allerdings einzig die Einigkeit, dass sich jeder zu schade war, sich selbst einzusortieren und erst einmal geordnet den Vorsprung zu minieren.
So folgte das schöne Spiel „Einzelattacke.“ Das Spiel geht so: jeder Fahrer der Verfolgergruppe versucht, lieber allein zur Spitze aufzuschließen als zusammen mit den anderen Verfolgern dahin zufahren, aber endet meistens darin, dass das Tempo der Verfolgergruppe zwischen sauschnell und wieder langsam variiert und der Ausreißer vorne mindestens konstant seinen Vorsprung halten kann und ggf. auch noch weitere Fahrer von hinten wieder in die Gruppe zurückkommen. Folglich zieht jeder den „Zonk“!
Als ich dann irgendwann mal an der Reihe mit so einer Attacke war, konnte ich mich jedoch prompt mit dem sehr aktiv fahrenden Jonas Leefmann (Team Drinkuth-Multipower) und einem weiterem Strassacker-Fahrer lösen. Etwas später konnten noch weitere 5-6 Fahrer aufschließen aber auch in dieser Gruppe lief es bei Anwesenheit von gefühlt drei weiteren Strassacker-fFahrern nicht gerade super. Allerdings gelang es uns, das Verfolgerfeld auf Abstand zu halten und ich wusste, dass wenn wir nicht durchkommen sollten mit Daniel und Friedrich, unsere Trümpfe hinten drinsaßen. Ab 3km vor dem Ziel begann dann ein neues Spiel: „Wie drücke ich mich um die Führung“.
Auch hier gibt es wieder mindestens einen „Zonk“, wenn ich dabei nämlich so sehr versuche nicht nach vorne zukomme, dass ich stürze. Auch dieser wurde in Göttingen zwar nicht bei der langen und ausführlichen Siegerehrung doch aber zumindest inoffiziell vergeben und so schrumpfte die Verfolgergruppe wieder etwas. Die Zieleinfahrt hatte ich aus dem Vorjahr noch sehr gut im Kopf und nutzte einen Moment der Unaufmerksamkeit meiner Gegner, um meinen Sprint zur Linie bereits 300m zu starten und konnte mir so den 2. Platz hinter Floran Vrecko (Team Strassacker) und vor Manuel Kirfel (Bürstner-Dümo Cycling) sichern. Weiter hinten gab es anscheinend etwas Verwirrung, ob man nun rechts oder links abbiegen sollte und etwas hektisch lief der Sprint des Hauptfeldes ab.
Nun heißt es; maximal regenerieren und dann geht es am Donnerstag zum nächsten Rennen nach Frankfurt. Neben dem sehr schweren Feldberg habe ich aber persönlich schöne Erinnerungen an das Rennen.
Bis dahin,
Euer Stefan.