Radsport: Am Ende eines spannenden Frühjahrsklassikers hatte ein Deutscher die Nase vorn. John Degenkolb schrieb mit dem Sieg bei Paris – Roubaix 2015 Radsportgeschichte, was auch in den verschiedenen Presseberichten deutlich wird.
Was die deutsche Presse schreibt
Der „Spiegel“ über den Erfolg des Deutschen: „Bei seinem Coup von Paris-Roubaix halfen Degenkolb sowohl Mut als auch eine taktische Meisterleistung.“
Die „BILD“ denkt über Paris – Roubaix hinaus und titelt: „Wird ER unser neuer Tour-Held?“
Der „Tagesspiegel“ über den Sieger: „Als John Degenkolb auf dem Siegerpodest den schweren Pflasterstein küsste und in die in Höhe reckte, war sein größter Traum in Erfüllung gegangen.“
Die „Deutsche Welle“ hebt die Taktik hervor: „Himmlischer Höllenritt: Radprofi John Degenkolb hat nach einer taktischen Meisterleistung als erster Deutscher seit 119 Jahren den Frühjahrs-Klassiker Paris-Roubaix gewonnen.“
„T-Online“ sieht die Bodenständigkeit hinter dem Sieg: „Die Gefahr, dass Degenkolb nun abheben könnte, ist aber wohl gering. Dafür hat er viel zu hart für diese Siege gearbeitet.“
Was die internationale Presse schreibt
DerStandard.at würdigt ebenfalls die Leistung des Siegers: „Degenkolb hatte mit einer Energieleistung den Anschluss an die Spitze geschafft. Im Velodrom von Roubaix attackierte er rund 100 m vor dem Ziel und triumphierte sicher vor Stybar und Van Avermaet.“
„BBC Sport“ sieht vor allem das Versagen des eigenen Fahrers: „Großbritanniens Sir Bradley Wiggins scheiterte mit seiner Ansage das renommierte Paris – Roubaix Eintagesrennen zu gewinnen, als der Deutsche John Degenkolb zum Sieg sprintete.“
Auch die bekannteste französische Sportzeitung L’Equipe.fr machte Degenkolb als klaren Sieger aus: „Im Jahr 2015 mit dem Gewinn von Paris-Roubaix unterstrich John Degenkolb (Giant-Alpecin) einen zweiten Sieg bei einem Monument nach Mailand-San Remo. Der Deutsche gewann den Sprint am Ende eines ereignisreichen Tages mühelos.“
„20minutes.fr“ sieht den Gewinn zudem als Sieg für den deutschen Radsport: „Nach Mailand-San Remo noch ein großer Sieg für John Degenkolb. Ein großartiger Sieg für die Deutschen, der erst der zweite ist, nachdem Fischer im Jahr 1896 gewonnen hatte!!!“
Der „Guardian“ sieht nicht nur den Sieg und das Scheitern Wiggins, sondern weist auf einen wichtigen Punkt des Rennens hin: „Der dramatisches Moment des Rennens – und der eine, der in den kommenden Jahren noch für Diskussionen sorgen wird – kam kurz nach Arenberg, als noch 91 km zu fahren waren. Als ein sich senkende Schranke das durchkommende Hauptfeld auseinanderbrechen ließ.“ Hierüber haben auch wir berichtet, inzwischen wurde Strafanzeige gegen unbekannt gestellt, da einige Fahrer trotz geschlossener Schranke die Bahngleise überquerten.
Selbst bis nach Australien drang die Nachricht vom Sieg Degenkolbs bei Paris – Roubaix 2015. „SBS.com“ schreibt über den historischen Moment des Deutschen: „Degenkolb ist der erste Mensch seit Sean Kelly im Jahr 1986, der Mailand – San Remo und Paris – Roubaix im selben Jahr gewinnen konnte.“