Radsport: Am Freitag findet zum insgesamt 59. Mal der E3 Harelbeke statt. Mit seiner anspruchsvollen und selektiven Strecke, langen Kopfsteinpflasterpassagen und einem hochkarätigen Starterfeld war das Eintagesrennen in der Vergangenheit für viele Fahrer so etwas wie die Generalprobe zur eine Woche später stattfindenden Flandern-Rundfahrt. Einige Streckenänderungen könnten die Charakteristik der diesjährigen Austragung etwas verändern.
Eigentlich seit seiner Premiere im Jahr 1958 gilt der E3 Harelbeke als Mini-Version der in der Woche danach stattfindenden Flandern-Rundfahrt. Für alle Fahrer die bei berühmt-berüchtigten Monument eine Rolle spielen möchten, ist das Eintagesrennen in der Vorwoche traditionell ein wichtiges Formbarometer. Das liegt nicht nur an der der Flandern-Rundfahrt recht ähnlichen Strecke, sondern auch an dem sehr gut besetzten Fahrerfeld.
Zwei noch aktive Fahrer haben dem Eintagesrennen in den vergangenen Jahren wie keine anderen ihren Stempel aufgedrückt. Das ist zum einen natürlich Tom Boonen (Etixx-Quick-Step), der den E3 insgesamt fünf Mal gewinnen konnte und zwischen den Jahren 2004 und 2007 vier Mal in Folge triumphierte. Ähnlich beeindruckend waren die Leistungen von Fabian Cancellara (Trek-Segafredo). Der Schweizer, der momentan seine letzte Saison fährt, durfte drei Mal jubeln – zuletzt im Jahr 2013.
In den letzten Jahren drehten Organisatoren und Streckenplaner immer weiter an den Stellschrauben der ohnehin schon schwierigen Strecke. Anstiege wie der Taaienberg oder der Eikenberg sind weit über die belgischen Grenzen hinaus bekannt und essentielle Prüfsteine zu Beginn der belgischen Klassikersaison. Das anspruchsvolle Profil verbunden mit dem oft eher unfreundlichen Wetter machten die Ausgaben in den vergangenen Jahren oft zu sehr selektiven Angelegenheiten – meist machte nach den etwas mehr als 200km eine Gruppe von vier oder fünf Fahrern den Sieg unter sich aus.
Doch dieser Umstand könnte sich in diesem Jahr vielleicht wieder etwas ändern: Nicht unbedingt, weil man die Länge des Rennens von 215 auf 205km verkürzt hat, sondern vor allem weil die Anzahl der zu bewältigenden Hellingen von 17 auf 15 in diesem Jahr gesunken ist. Das könnte das Rennen wieder für sprintstarke Allrounder wie Alexander Kristoff (Katusha) interessanter machen.
E3 Harelbeke 2016: Starter und Favoriten
BAGDONAS Gediminas
DENZ Nico
GAUDIN Damien
GOUGEARD Alexis
HOULE Hugo
JAUREGUI Quentin
SERGENT Jesse
TURGOT Sébastien
DE VREESE Laurens
BOOM Lars
GRIVKO Andriy
GRUZDEV Dmitriy
LUTSENKO Alexey
SMUKULIS Gatis
TLEUBAYEV Ruslan
WESTRA Lieuwe
VAN AVERMAET Greg
BURGHARDT Marcus
DRUCKER Jean-Pierre
GERTS Floris
OSS Daniel
QUINZIATO Manuel
SCHÄR Michael
KUENG Stefa
BAUER Jack
BETTIOL Alberto
BEVIN Patrick
BRESCHEL Matti
LANGEVELD Sebastian
SKJERPING Kristoffer
VAN BAARLE Dylan
MULLEN Ryan
BOASSON HAGEN Edvald
BRAMMEIER Matt
DOUGALL Nick
FARRAR Tyler
JANSE VAN RENSBURG Jacques
REGUIGUI Youcef
RENSHAW Mark
THOMSON Jay Robert
BOONEN Tom
KEISSE Iljo
LAMPAERT Yves
STYBAR Zdenek
TERPSTRA Niki
TRENTIN Matteo
VANDENBERGH Stijn
VERMOTE Julien
DELAGE Mickael
DEMARE Arnaud
FISCHER Murilo Antonio
HOELGAARD Daniel
KONOVALOVAS Ignatas
LADAGNOUS Matthieu
LE BON Johan
OFFREDO Yoann
DEVENYNS Dries
NAESEN Oliver
HAUSSLER Heinrich
HOLLENSTEIN Reto
LAENGEN Vegard Stake
HOLST ENGER Sondre
REYNES MIMO Vicente
SARAMOTINS Alekse
CATTANEO Mattia
FARIA DA COSTA Mario Jorge
FENG Chun Kai
FERRARI Roberto
KUMP Marko
MODOLO Sacha
PIBERNIK Luka
ZURLO Federico
ROELANDTS Jurgen
DE BIE Sean
DE BUYST Jasper
FRISON Frederik
LIGTHART Pim
DOCKX Gert
SIEBERG Marcel
WALLAYS Jelle
VALVERDE BELMONTE Alejandro
BETANCUR GOMEZ Carlos Alberto
SANTOS SIMOES OLIVEIRA Nelson Filipe
ERVITI Imanol
LOBATO DEL VALLE Juan Jose
SÜTTERLIN Jasha
AMADOR BIKKAZAKOVA Andrey
VENTOSO ALBERDI Francisco José
KEUKELEIRE Jens
BEWLEY Sam
DOCKER Mitchell
DURBRIDGE Luke
JUUL JENSEN Christopher
HAYMAN Mathew
NIELSEN Magnus Cort
TUFT Svein
DE BACKER Bert
WAEYTENS Zico
ANDERSEN Søren Kragh
DE KORT Koen
SINKELDAM Ramon
STAMSNIJDER Tom
TIMMER Albert
CURVERS Roy
KRISTOFF Alexander
GUARNIERI Jacopo
ISAYCHEV Vladimir
KOZONCHUK Dmitrii
BYSTRØM Sven erik
KUZNETSOV Viacheslav
MORKOV Michael
POLITT Nils
VANMARCKE Sep
WYNANTS Maarten
VAN ASBROECK Tom
TJALLINGII Maarten
CASTELIJNS Twan
VAN EMDEN Jos
ROOSEN Timo
LEEZER Thomas
STANNARD Ian
GOLAS Michal
KNEES Christian
PUCCIO Salvatore
ROWE Luke
FENN Andrew
VAN POPPEL Danny
VIVIANI Elia
SAGAN Peter
BENNATI Daniele
BOARO Manuele
BODNAR Maciej
GATTO Oscar
GOGL Michael
BLYTHE Adam
TRUSOV Nikolay
CANCELLARA Fabian
DEVOLDER Stijn
VAN POPPEL Boy
STUYVEN Jasper
POPOVYCH Yaroslav
RAST Grégory
IRIZAR ARANBURU Markel
COLEDAN Marco
ARCHBOLD Shane
BENNETT Sam
DEMPSTER Zakkari
MATZKA Ralf
PFINGSTEN Christoph
SCHILLINGER Andreas
SELIG Rudiger
THWAITES Scott
CHAVANEL Sylvain
ANDERSON Ryan
DUCHESNE Antoine
GENE Yohann
GRELLIER Fabien
HUREL Tony
PICHOT Alexandre
TULIK Angelo
VALLEE Boris
BREEN Vegard
HUTAROVICH Yauheni
JARRIER Benoit
MCLAY Daniel
GERARD Arnaud
TRONET Steven
VACHON Florian
ASSELMAN Jesper
DE VRIES Berden
REUS Kai
KERKHOF Tim
KREDER Michel
KREDER Wesley
SLIK Ivar
VAN GINNEKEN Sjoerd
POZZATO Filippo
DAL COL Andrea
DRAPERI Matteo
FONZI Giuseppe
BERTAZZO Liam
TEDESCHI Mirko
TROSINO Mirko
ZHUPA Eugert
VAN HECKE Preben
DE PAUW Moreno
FARAZIJN Maxime
HELVEN Sander
STEELS Stijn
DEGENDT Aimé
VAN MEIRHAEGHE Jef
VAN ROOY Kenneth
BACKAERT Frederik
CLAEYS Dimitri
STENUIT Robin
VAN MELSEN Kevin
VEUCHELEN Frederik
ANTONINI Simone
MARCATO Marco
MCNALLY Mark
Fabian Cancellara (Trek-Segafredo)
Fabian Cancellara konnte den E3 Harelbeke bereits drei Mal gewinnen und zeigt sich in seiner letzten Saison hervorragend in Form. Bei der ebenfalls schweren Strade Bianche gewann er in wirklich beeindruckender Manier und bei Mailand – Sanremo war er sehr gut im Rennen, als ihn der chaotische Schlusssprint und der Sturz von Fernando Gaviria um alle Siegchancen brachte. Umso motivierter dürfte Spartacus sein, bei den belgischen Klassikern ein Ausrufezeichen zu setzen – mit einem vierten Sieg beim E3 Harelbeke würde er sicherlich den Grundstein dafür legen.
Peter Sagan (Tinkoff)
Unglaublich aber wahr: Straßenweltmeister Peter Sagan wartet noch immer auf seinen ersten Sieg in dieser Saison. Beinahe tragisch mutet es an, dass der Slowake auch in dieser Saison wieder zwei zweite Plätze verkraften musste: Zuletzt verpasste er den Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico um eine Sekunde hinter Greg van Avermaet (BMC). Auch bei Mailand-Sanremo hatte er Pech: Wie auch Cancellara konnte er nur im letzten Moment einen Sturz im Finale verhindern, als Gaviria vor ihm stürzte – der Sieg war damit jedoch erledigt. Wie man den E3 gewinnt weiß der Tinkoff-Profi: 2014 siegte er im Sprint vor Niki Terpstra.
Greg van Avermaet (BMC)
Greg van Avermaet hatte einen großartigen Start in die Saison. Zuerst triumphierte er nach sehr starker Leistung beim Omloop Het Niewusblad und zuletzt gewann er sensationell die Gesamtwertung bei Tirreno-Adriatico vor Peter Sagan. Auch wenn La Classicissima nicht ganz nach dem Geschmack des Belgiers lief, dürfte ihm die Strecke in der Heimat mit den vielen Pflasterpassagen und dem harten Finale eher liegen.
E3 Harelbeke 2016: TV und Livestream
Livebilder vom E3 Harelbeke gibt es in Deutschland – wie sollte es auch anders sein – auf Eurosport zu sehen. Im Free TV auf Eurosport muss man sich allerdings mit der Aufzeichnung der letzten Stunde begnügen, die Liveübertragung bleibt den Haushalten vorbehalten, die auf das meist kostenpflichtige Eurosport 2 zurückgreifen können.
TV Übertragung E3 Harelbeke
Eurosport 2: 15:00 Uhr – 17:30 Uhr (live)
Eurosport: 17:30 Uhr – 18:25 Uhr (Aufzeichnung)
Im Internet lässt sich das Rennen mit dem kostenpflichtigen Eurosportplayer verfolgen. Wer von außerhalb Deutschlands auf das Internet zugreift, kann sich auch auf www.cyclingfans.com umsehen – dort gibt es für verschiedene Länder Livestreams zum Rennen.

