Spektrum: Mit den ersten warmen Tagen im Jahr steigt leider nicht nur die Lust aufs Fahrradfahren, sondern in bestimmten Teilen Deutschlands auch die Zeckengefahr. Die kleinen Parasiten erwachen derzeit aus ihrer Winterstarre und legen sich in den Wäldern und Wiesen auf die Lauer. Gefährlich kann ein Zeckenbiss vor allem dann werden, wenn FSME-Viren übertragen werden.
In einigen Teilen Deutschlands bewegten sich in der vergangenen Woche die Temperaturen erstmals in diesem Jahr wieder im zweistelligen Bereich. Leider war dies nicht nur ein Weckruf für die ersten zarten Frühlingsgefühle, sondern auch für die Zecken, die über die vergangenen Monate in ihrer Winterstarre verharrten. Bei Temperaturen über 7°C erwachen die lästigen Parasiten langsam aus ihrer Winterstarre und begeben sich sogleich auf die Suche nach frischem Blut. Die kleinen Biester lauern vor allem in Wäldern, aber auch Stadtparks und Wiesen beherbergen eine nicht zu unterschätzende Zeckengefahr. In Deutschland muss man vor allem in Baden-Württemberg, Bayern und in Teilen Hessens mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Zeckenbissen rechnen.
Da sich Radfahrer per Definition viel in der Natur aufhalten, zählen sie zu den besonders gefährdeten Personengruppen. Gerade Mountainbiker, die über die Trails im Unterholz fliegen, sollten einige Schutzmaßnahmen treffen. Denn auch wenn der eigentliche Zeckenbiss nicht gefährlich ist, tragen die Parasiten bis zu 50 Krankheiten in sich, einige davon können auch auf den Menschen übertragen werden, darunter Borreliose und FSME. Während sich eine Borreliose Erkrankung durch eine rechtzeitige Diagnose meist gut mit Antibiotika behandeln lässt, ist eine FSME Erkrankung deutlich gefährlicher. Bei rund der Hälfte der Erkrankungen tritt eine begleitende Hirnhautentzündung auf und da es sich bei FSME um eine Viruserkrankung handelt, können lediglich die Symptome, aber nicht die Ursache bekämpft werden.
Als Schutzmaßnahme kann zunächst einmal die entsprechende Kleidung dienen: Umso mehr Körperstellen bedeckt sind, desto weniger Angriffsfläche bietet man den Zecken. Auch diverse Abwehrsprays oder Salben können dabei helfen, dass es gar nicht erst zu einem Zeckenbiss kommt. Ebenso gibt es natürlich die „Zeckenimpfung“ – dabei handelt es sich um eine FSME-Impfung, die eine Infektion mit der gefährlichen Krankheit verhindert. Gerade in den Hochrisiko-Gebieten sollte man eine Impfung in Betracht ziehen.
Wichtig ist zudem, dass man möglichst nach jeder Ausfahrt den Körper auf mögliche Zeckenbisse untersucht. Besonders in Hautfalten fühlen sich die Parasiten wohl. Entdeckt man eine Zecke, sollte man diese Vorsichtig, am besten unter Zuhilfenahme einer Zeckenzange oder Zeckenkarte, entfernen. Unbedingt vermeiden sollte man es, die Zecke zu zerquetschen oder das Stechorgan abzureißen – beides erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion beträchtlich. Treten in der Folge an der Einstichstelle Rötungen oder Schwellungen auf, oder man leidet unter Grippesymptomen, sollte man einen Arzt aufsuchen, um eine Infektion auszuschließen.