Radsport: Was für ein Sekundenspiel um den Gesamtsieg der Vuelta a Andalucia! Alejandro Valverde (Movistar) hat erneut die Gesamtführung übernommen. Der Spanier verpasste den heutigen Tagessieg im Zeitfahren zwar knapp um eine Sekunde, doch im Kampf um Rot liegt er nun eine Sekunde vor Landsmann Alberto Contador (Trek-Segafredo). Die beiden belegten heute die Ränge zwei und drei. Den Tagessieg sicherte sich überraschend der Belgier Victor Campenaerts (LottoNL-Jumbo).
Alejandro Valverde steht vor dem fünften Gesamtsieg
Von Lucena nach Córdoba führte die Fahrer heute das zwölf Kilometer lange Einzelzeitfahren. In einer Zeit von 14:55 hatte dabei etwas überraschend Victor Campenaerts die Nase vorn. Der Belgier startete bereits sehr früh ins Rennen, da er im Gesamtklassement weit abgeschlagen war. Seine Top-Zeit sollte bis zum Ende Bestand haben, jedoch musste der Leader mehrmals um seine Führung bangen. Vor allem dann, als es um das Gesamtklassement ging, wurden die Zeiten seiner Widersacher noch einmal schneller. Alejandro Valverde scheiterte nur um eine Sekunde, Alberto Contador um sieben Sekunden und Thibaut Pinot (FDJ) um neun Sekunden. Genau diese drei Fahrer sind es auch, die nun den Sieg der Ruta Del Sol 2017 unter sich ausmachen werden. Alle drei liegen innerhalb von sechs Sekunden. Dahinter klafft bereits eine größere Lücke. Das Sky-Trio Wout Poels, Diego Rosa und Mikel Landa liegt auf den Plätzen vier bis sechs und hat einen Rückstand von 21, 45 und 48 Sekunden auf Leader Valverde.
Georg Preidler weiterhin im Bergtrikot
Auch wenn die drei für die Gesamtwertung wohl entscheidendsten Etappen nun schon hinter uns liegen, ist der Kampf um das Rote Trikot sicher noch nicht beendet. Zwar gibt es keine Zeitbonifikationen und auch die Bergankünfte und Zeitfahren sind Geschichte, doch auf Grund der knappen Abstände werden Contador und Pinot garantiert noch etwas planen. Morgen führt die Etappe von La Campana über 178,5 Kilometer nach Sevilla. Zu überwinden gilt es dabei drei eher leichte Anstiege, die in der Mitte des Streckenverlaufs liegen. Danach führt es eben bis ins Ziel. Die Schlussetappe am Sonntag könnte daher eher noch einmal für Bewegung sorgen. Zwar liegen die Berge hier auch eher am Anfang der Etappe, doch das Ende ist etwas welliger. So oder so wird es schwer, den in Topform befindlichen Valverde noch aus dem Roten Trikot zu fahren. Noch etwas sicherer wird sich allerdings der Österreicher Georg Preidler (Sunweb) fühlen. Er trägt nämlich weiterhin das Bergtrikot und genießt einen deutlichen Vorsprung. Mit fast doppelt so vielen Punkten wie Daniel Turek (Israel Cycling Academy) dürfte ihm das Trikot kaum noch zu nehmen sein.