Radsport: Die Fans gingen auf die Barrikaden, das Team Bora-hansgrohe legte Protest ein. Der 4. Juli der diesjährigen Tour de France sorgte für Diskussionen. Mark Cavendish (Dimension Data) kam auf der vierten Etappe zu Fall und schied aus. Im Massensprint soll ihn Peter Sagan (Bora-hansgrohe) zu Fall gebracht haben – mit einem Ellenbogenschlag. Der Weltmeister wurde disqualifiziert, beteuerte jedoch seine Unschuld. Jetzt haben sich die Betroffenen geeinigt, die gerichtliche Auseinandersetzung zu beenden.
Detaillierte Videoanalysen beweisen unglücklichen Rennunfall
Die Radsport-Welt spaltete sich in zwei Lager, als Peter Sagan am 4. Juli 2017 von der Tour de France ausgeschlossen wurde. Einige stellten sich auf die Seite der Jury und fanden die Disqualifikation korrekt, andere wiederum hielten die Strafe für ungerechtfertigt. Als am nächsten Tag das Rennen fortgesetzt wurde und der Weltmeister tatsächlich die Heimreise antrat, war klar, dass die Würfel gefallen sind. Zwar versuchte das Team Bora-hansgrohe Protest einzulegen, doch es war aussichtslos. Trotz der damals schon zur Verfügung stehenden TV-Bilder entschied sich die Jury der Tour de France falsch. Wie Velomotion bereits am Tag des Unglücks ausführlich darlegte, hat Peter Sagan nicht mit dem Ellenbogen nach Mark Cavendish geschlagen. Die Offiziellen räumen ihren Fehler nun ein – allerdings genau fünf Monate zu spät. Im Vorfeld des CAS Hearing haben sich Peter Sagan, Bora-hansgrohe und die UCI geeinigt, den Fall nicht weiter gerichtlich zu verfolgen. Nach Sichtung der Beweise seien sich nun alle Betroffenen einig, dass es sich lediglich um einen unglücklichen Rennunfall gehandelt habe.
UCI-Präsident David Lappartient: „Dieser Fall hat gezeigt, wie wichtig und schwierig die Arbeit der UCI-Kommissäre ist. Daher möchte die UCI ab der kommenden Saison einen „Support Commissaire“, mit spezieller Expertise bei der Videoanalyse, als Unterstützung der Jury bei den wichtigsten UCI WorldTour Rennen einsetzen.“
Weltmeister Peter Sagan: „Die Vergangenheit ist bereits vergessen. Es geht darum, unseren Sport in Zukunft besser zu machen. Ich begrüße, dass mein Fall gezeigt hat, wie schwierig die Arbeit der Kommissäre ist, und die UCI Handlungsbedarf erkannt hat. Es ist schön zu sehen, dass es nun positive Entwicklungen gibt, denn für unseren Sport sind faire und nachvollziehbare Entscheidungen sehr wichtig, auch wenn die Emotionen einmal hochgehen.“
Bora-hansgrohe Team-Manager Ralph Denk: „Es war immer unser Ziel zu zeigen, dass Peter den Sturz von Mark Cavendish nicht verursacht hat. Das war Peters Position vom ersten Augenblick an. Niemand möchte, dass Fahrer stürzen oder sich verletzen, aber das in Vittel, das war ein Rennunfall, wie er in einem Sprint immer passieren kann. Mein Job als Team Manager ist es meine Fahrer und Sponsoren zu beschützen, und ich denke, genau das haben wir als Team getan. Ich wurde in meiner Sichtweise bestätigt, dass weder Peter noch Bora-hansgrohe einen Fehler begangen haben.“