Radsport: Die Tour de France rollt! Auf der ersten Etappe sicherte sich Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) direkt bei seiner ersten Teilnahme seinen ersten Etappensieg vor Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Marcel Kittel (Katusha-Alpecin). Überschattet wurde der Auftakt von zahlreichen Stürzen und Defekten, welche einigen Mitfavoriten – unter anderem auch Chris Froome (Sky) und Nairo Quintana (Movistar) – bereits einen Zeitrückstand einbrachten.
Grand Départ in der Vendée: 176 Profis radeln los
Eine Woche später als üblich nahm die Tour de France 2018 Fahrt auf. Ebenfalls auf Grund der Fußball-Weltmeisterschaft wurde die Zielankunft bereits vor 16 Uhr eingeplant. Zu tun gab es für die Profis dennoch genug. In der Vendée galt es 201 flache Kilometer zwischen Noirmoutier-en-Ile und Fontenay-le-Comte zurückzulegen. Doch das Profil sah einfacher aus, als das Rennen tatsächlich war. Wegen der ersten 130 Kilometer der Atlantikküste entlang, war die Fahrt gen Süden im Westen Frankreichs durchaus anspruchsvoll. Dabei war es kein Wunder, dass direkt nach dem Start die ersten Attacken geritten wurden. Unüblich jedoch, dass auf der ersten Etappe der Tour de France sofort der erste Versuch saß. Mit Jérôme Cousin (Direct Energie), Yoann Offredo (Wanty-Groupe Gobert) und Kevin Ledanois (Fortuneo-Samsic) lösten sich Fahrer aus drei der vier per Wildcard eingeladenen Teams. Wenig überraschend, dass Direct Energie sich aktiv präsentierte. Schließlich ist die französische Equipe in der Vendée beheimatet.
Ledanois erobert das Bergtrikot
Obwohl das Spitzentrio schon bei Kilometer Null fahren gelassen wurde, gestand man ihm keinen großen Vorsprung zu. Der Maximalvorsprung der drei Franzosen betrug knapp über vier Minuten. Als nach 119,5 Kilometern die erste Sprintwertung der 105. Tour de France ausgetragen wurde, ging der Abstand drastisch zurück. Die 20 Punkte sicherte sich Cousin vor Ledanois und Offredo. Im Peloton beteiligten sich bis auf Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) alle namhaften Sprinter am Kampf um Rang vier. Schneller als André Greipel (Lotto Soudal) war nur Fernando Gaviria (Quick-Step Floors). Deutlich mehr Interesse hatte das Spitzentrio an der Bergwertung. Der Cote de Vix ist ein Berg der vierten Kategorie, der nach 173,0 Kilometern überquert werden musste. Mit einer Länge von 700 Metern und einer durchschnittlichen Steigung von 4,2 Prozent handelte es sich dabei jedoch bestenfalls um ein kleines Hügelchen. Den Punkt sicherte sich Kevin Ledanois, womit er morgen im Bergtrikot an den Start gehen darf.
Stürze & Pannen: Viele Topfahrer verlieren den Anschluss
23 Kilometer vor dem Ziel ließ sich Kevin Ledanois ins Peloton zurückfallen. Da jetzt nur noch ein Duo vorn war, bekam nun beim Bonussprint nach 187,5 Kilometern auch ein Fahrer aus dem Feld heraus eine Sekunde geschenkt. Diese sicherte sich Oliver Naesen (AG2R La Mondiale) mit einer beherzten Attacke hinter Jérôme Cousin und Yoann Offredo. Damit wollte der Belgier wohl sicherstellen, dass das Teamfahrzeug morgen eine bessere Position in der Wagenkolonne einnehmen darf. Ob Lawson Craddock (EF Education) die zweite Etappe in Angriff nehmen wird, ist noch unklar. Der US-Amerikaner kam fernab der Fernsehkameras zu Fall und litt gut ersichtlich weit hinter dem Hauptfeld. Rund elf Kilometer vor dem Ziel verloren weitere Profis nach einem kleinen Massensturz den Anschluss, darunter auch Top-Sprinter Arnaud Démare (Groupama-FDJ) und die Klassementfahrer Richie Porte (BMC), Adam Yates (Mitchelton-Scott) und Pierre Latour (AG2R La Mondiale). Nur fünf Kilometer vor dem Ziel erwischte es auch Vorjahressieger Chris Froome (Sky). Nairo Quintana (Movistar) erlitt nur kurze Zeit später einen Hinterraddefekt.
Gaviria sichert sich sein erstes Gelbes Trikot
Während der ganzen Hektik auf den letzten elf Kilometern verlor man als Zuschauer schnell den Überblick. Zahlreiche Profis hatten den Anschluss verloren und kämpften um Schadensbegrenzung. Derweil war der Massensprint in vollem Gange. Das Team Quick-Step Floors war vorn mit nahezu allen Leuten vertreten und kontrollierte das Tempo. Maximiliano Richeze zog den Sprint für seinen Kapitän Fernando Gaviria mustergültig an. Der Kolumbianer musste nur noch vorbeifahren und seine Arme zum Jubeln ausbreiten. Hinter im sicherte sich Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) Rang zwei vor Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates). Damit gewann Fernando Gaviria seine erste Tour de France Etappe direkt bei seiner ersten Teilnahme und wird daher morgen im Gelben Trikot an den Start gehen.
El primer líder del #TDF2018 será colombiano!
Fernando Gaviria venció en el primer esprint! Froome y Porte perdieron 51", Quintana 1'15"
1. 🇨🇴 Fernando Gaviria (QST)
2. 🇸🇰 Peter Sagan (BOH)
3. 🇩🇪 Marcel Kittel (TKA)pic.twitter.com/fNQKt7QMlg— Maillot Arcoíris (@MaillotArcoiris) 7. Juli 2018