Test: Von 1984 als Look das Klickpedal erfand und damit promt die Tour de France gewann bis ins Jahr 2018 wurde dieses damals revolutionäre System unzählige Male überarbeitet und optimiert. Das LOOK Keo 2 Max Carbon ist das Produkt aus dieser fortlaufenden Perfektionierung. Ob es sich schlussendlich lohnt ein Look Keo 2 Max Carbon anzuschaffen und die Neuerungen ihr Geld wert sind haben wir an dieser Stelle einmal genauer beleuchtet.
Erster Eindruck
Gut verpackt mit einer Anleitung zum montieren und einstellen sowie zwei grauen Pedalplatten werden die Keo`s ausgeliefert. Beim ersten Kontakt fällt schnell auf, die Verarbeitung ist sehr gut, die verwendeten Materialien hochwertig. Auf die Waage bringen die Pedale samt Cleats und Schrauben gerade mal 312Gramm. Die 2-fach gelagerte Achse rotiert absolut spielfrei und leichtgängig im Pedalkörper welcher aus Carbon besteht.
Test
5 Monate konnten wir die Look Keo 2 Max Carbon ausgiebig testen um neben der Haptik auch die Funktionalität und Beständigkeit zu betrachten. Bevor wir allerdings die erste Testfahrt bestreiten konnten mussten die Pedale erst einmal ans Rad und die Cleats an den Schuh. Die Montage ging relativ easy, die mitgelieferten Keoplatten werden mit 3 Schrauben am Schuh befestigt, die Pedale mit einem 8mm Imbus in die Kurbel geschraubt.
Die Ausklinkhärte lässt sich über eine Schraube an die jeweilige Vorliebe einstellen, der Einstellbereich liegt hier zwischen 8 bis 12Nm. Eine patentierte Positionierungshilfe macht ein erneutes einstellen der Cleats hinfällig, vorausgesetzt der verwendete Schuh hat in der Mitte der drei Befestigungsgewinde eine Aufnahme dafür. Der schwarze Marker bleibt mit dem Schuh verbunden, somit bleibt die eingestellte Position der Platten bestehen. Neu einrichten ist somit nicht mehr nötig.
Die Platten gibt es in 3 verschiedenen Ausführungen, welche sich in der seitlichen Bewegungsfreiheit der Füße unterscheiden. Die Schwarzen entsprechen 0 Grad, Grau 4,5 Grad und Rot 9 Grad. Den besten Kompromiss zwischen locker und bombenfest stellen genau die im Lieferumfang enthaltenen grauen Platten dar. Mit diesen wird sicherlich die Mehrheit der Fahrer gut zurecht kommen.
Damit das Gehen keine Rutschpartie wird wurden die Cleats mit gummierten Pads ausgestattet, diese nutzen sich allerdings mit der Zeit gerne mal ab, bieten dafür aber sehr guten Grip auch auf nassem Untergrund. Eine der größten Neuerungen stellt die auf 60mm verbreiterte Auflagefläche dar.
Funktionalität
Das Ein- sowie das Ausklinken kann bei manchen Pedalen zum Drahtseilakt werden, gerade für Klickpedaleinsteiger sind die minimalistischen und fummeligen Systeme anderer Pedale oft auch gefährlich. Bei den Look Keo 2 Max Carbon Pedalen funktioniert das schon besser, rein und raus geht „fast and smooth“ wie die Engländer sagen würden. Die vordere Nase am Cleat findet den Weg nach ein bisschen Übung von selbst ins Pedal, danach ein bisschen Druck auf den Fuß und ein beherzigtes Knacken bestätigt uns den festen Sitz der Schuhe im Pedal. An dieser festen Verbindung gab es auch zu keiner Zeit etwas zu rütteln, ungewollt verließen die Schuhe das Pedal nie.
Wir finden das auch die verbreiterte Auflagefläche durchaus einen Unterschied zum Vorgänger mit sich bringt, der Schutz sitzt satt auf und gibt ihm keine Möglichkeit zu wackeln. Die eingesetzte Kraft kommt dadurch auch da an wo sie hin soll, nämlich auf die Straße. Zum Schutz des Pedalkörpers vor Abnutzung wurde zusätzlich eine Verschleißplatte aus rostfreien Stahl eingearbeitet, so bleibt der Grundkörper auch nach längerer Zeit unbeschädigt. Das Lagerspiel veränderte sich nach unserem Test auch nicht merklich, was Rückschlüsse auf die hohe Qualität der oben genannten Materialien und Bauteile ziehen lässt.
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