Radsport: Nach dem Tourmalet wird es morgen bei der Tour de France nicht einfacher. Ganz im Gegenteil: Drei Erstkategorie-Berge nacheinander fordern selbst die stärksten Kletterer zu Höchstleistungen auf.
Drei heftige Berge warten auf die Profis
Das Peloton der Tour de France bleibt auch auf der 15. Etappe in den Pyrenäen. Auf geht’s über 185,0 Kilometer von Limoux hinauf zum Prat d’Albis. Dieses Teilstück vor dem zweiten Ruhetag am Montag hat es wahrlich in sich. Während der Col de Montségur zu Beginn der Etappe noch niemandem weh tun wird, ändert sich das spätestens im letzten Drittel des Rennens. Obwohl es vom Gipfel des Port de Lers noch 64,5 Kilometer bis zum Ziel sind, könnten wir hier bereits Attacken von Klassementfahrern erleben. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,0 Prozent und einer Länge von 11,4 Kilometer lädt er förmlich zum Angreifen ein. Noch heftiger wird es danach. Die Mur de Péguère ist 9,3 Kilometer lang und 7,9 Prozent steil. Besonders die letzten Kilometer dieses Anstiegs dürften selbst die Favoritengruppe auseinanderdividieren. Nach einer Abfahrt wartet dann auch noch die Bergankunft Prat d’Albis – der längste Berg des Tages.
Schlüsselmomente der 15. Etappe
- Col de Montségur (Bergwertung der 2. Kategorie / 6,8 km à 6,0 % / 124,5 km +)
- Sprintwertung in Tarascon-sur-Ariège (91,5 km +)
- Port de Lers (Bergwertung der 1. Kategorie / 11,4 km à 7,0 % / 64,5 km +)
- Mur de Péguère (Bergwertung der 1. Kategorie & Bonussprint / 9,3 km à 7,9 % / 38,0 km +)
- Prat d’Albis (Zielankunft & Bergwertung der 1. Kategorie / 11,8 km à 6,9 %)
Velomotion-Prognose: Es bleibt ein Ausscheidungsfahren
Das Team Ineos hat heute hinauf zum Tourmalet eine heftige Klatsche einstecken müssen. Zwar befinden sich Egan Bernal und Geraint Thomas weiterhin in einer guten Position, doch einen solchen Etappenverlauf ist sich die britische Mannschaft nicht gewohnt. Vermutlich werden sie morgen zurückschlagen wollen. Doch wird das gelingen, wenn die Konkurrenz teilweise einfach stärker ist? Fraglich ist auch, welche Taktik die anderen Teams verfolgen werden. Schließlich gilt es immer noch Leader Julian Alaphilippe loszuwerden. Doch ob dies morgen gelingt? Vermutlich nicht, denn der Schlussanstieg ist relativ unrhythmisch und liegt dem Franzosen. Die letzten Meter sind für den sprintstarken Puncheur sogar perfekt. Wir sind weiterhin der Meinung, dass Julian Alaphilippe im Kampf um den Toursieg noch einbrechen wird, aber morgen vermutlich noch nicht …
☆☆☆ Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step)
* * Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Geraint Thomas (Ineos)
* Egan Bernal (Ineos), Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe), Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma)