Radsport: Nach der aufregenden Bergetappe wartet morgen bei der Tour de France auf uns eine weniger spannende Flachetappe. Im Zielort wird nach 230,0 Kilometern ein Massensprint erwartet.
Zu viele Kilometer für zu wenige Highlights
Flachetappen gehören zu einer großen Landesrundfahrt ebenso dazu wie Bergetappen. Auch sie können ihren Reiz haben und für Spannung sorgen. Morgen jedoch haben die Profis satte 230,0 Kilometer zurückzulegen, ohne dass es Zweifel an einem Massensprint gibt. Die fanatischen Zuschauer werden sich das Teilstück dennoch in voller Länger ansehen. Neue Fans wird die Tour de France damit aber kaum für den Radsport begeistern können. Wie auch Jens Voigt schon einmal sagte, müssen Flachetappen deutlich kürzer sein, weil sich erst dann ernstzunehmende Ausreißer in den Wind wagen. Morgen werden wir daher – wenn überhaupt – nur eine kleine Gruppe in der Flucht sehen. Dabei geht es dann höchstens um die drei Bergwertungen in der ersten Hälfte des Rennens und natürlich um Präsenz für die Sponsoren. An einem Massensprint zweifelt niemand.
Schlüsselmomente der 7. Etappe
- Col de Ferrière (Bergwertung der 4. Kategorie / 2,7 km à 4,6 % / 192,5 km +)
- Côte de Chassagne-Saint-Denis (Bergwertung der 3. Kategorie / 4,3 km à 4,7 % / 134,5 km +)
- Côte de Nans-sous-Sainte-Anne (Bergwertung der 4. Kategorie / 3,5 km à 5,7 % / 110,5 km +)
- Sprintwertung in Mervans (33,5 km +)
Velomotion-Prognose: Viviani ist aktuell der Stärkste
Elia Viviani hat vor wenigen Tagen seine erste Etappe bei der Tour de France gewonnen. Nach einem Giro d’Italia ohne Etappensieg war dieser Erfolg für den Italiener besonders wichtig. Nun hat er Blut geleckt. Wir erwarten ihn daher auch morgen wieder vorn. Rechnen muss er jedoch mit zahlreichen Konkurrenten. Fühlt sich Dylan Groenewegen wieder gut, ist der Niederländer vielleicht sogar noch schneller. Doch nach seinem Sturz auf der ersten Etappe scheint er nicht mehr so spritzig zu sein. Caleb Ewan hat uns bereits auf zwei leicht hügeligen Etappen enttäuscht. Eigentlich muss der kleine Australier in Topform mit über solche kleinen Anstiege kommen. Peter Sagan zeigt sich zwar wieder gewohnt stark, doch in einem total flachen Sprint ist er Viviani und co. einfach unterlegen. Das trifft auch auf Alexander Kristoff, Matteo Trentin, Wout van Aert, Sonny Colbrelli und Michael Matthews zu. Leider noch gar nicht in Erscheinung getreten ist Christophe Laporte. Morgen sollte sich der Franzose aber endlich zeigen dürfen.
☆☆☆ Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step)
* * Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma), Caleb Ewan (Lotto – Soudal)
* Christophe Laporte (Cofidis), Peter Sagan (Bora – hansgrohe), Alexander Kristoff (UAE Team Emirates)