Tour de France Geschichte: Daniel Teklehaimanot hat am 9. Juli 2015 Tour de France Geschichte geschrieben. Als erster Schwarzafrikaner eroberte er bei der Tour de France das Bergtrikot. Damit feierte er nicht nur einen Erfolg für sich selbst, sondern für den gesamten afrikanischen Kontinent.
Daniel Teklehaimanot schreibt Tour de France Geschichte
Seit 1933 wird die Bergwertung der Tour de France ausgetragen. Bis zum Jahr 2015 hat es gedauert, bis sich der erste Schwarzafrikaner das Gepunktete Trikot überstreifen durfte. Daniel Teklehaimanot gewann am 9. Juli auf der sechsten Etappe von Abbeville nach Le Havre alle drei Zwischenwertungen. Das weiße Trikot mit den roten Punkten konnte er anschließend über mehrere Etappen hinweg verteidigen. Erst nach dem ersten Ruhetag wurde es ihm von Chris Froome auf der zehnten Etappe abgenommen, als die Tour de France das Hochgebirge erreichte. Die Begeisterung in Eritrea kannte keine Grenzen. Man traf sich in Kinos, um gemeinsam die Tour de France zu schauen und am Abend des 9. Juli fand ein Autokorso durch die Hauptstadt Asmara statt.
Daniel Teklehaimanot:
„Es fühlt sich immer noch an wie in einem Traum. Ich kann gar nicht fassen, wie viel Zuspruch ich erhalte – und es wird täglich mehr.“
In Radsport-Afrika gibt es weiterhin Probleme
Daniel Teklehaimanot eroberte das Bergtrikot nicht nur für sich selbst, sondern auch für sein Land Eritrea und den gesamten afrikanischen Kontinent. Denn obwohl die Schwarzafrikaner in vielen Ausdauersportarten zur Weltspitze gehören, sind sie im Radsport noch immer eine deutliche Minderheit. In vielen ärmeren Ländern fehlt es an gut ausgebauten Straßen, an der nötigen Verpflegung und vor allem an leistungsstarkem Material. Daher dient der Radsport in dieser Thematik durchaus als Spiegel der Gesellschaft. Auch um Daniel Teklehaimanot selbst ist es mittlerweile wieder ruhig geworden. Der nun 30-Jährige fuhr zuletzt 2018 für die französische Equipe Cofidis, hat 2019 aber kein neues Team gefunden. Dennoch wird er für immer in den Geschichtsbüchern der Tour de France stehen – und gewiss auch starke Nachwirkungen auf den afrikanischen Nachwuchssport haben.