Radsport: Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio dürfen im Straßenradsport 130 Männer, aber nur 67 Frauen starten. Nach Sexismus-Vorwürfen hat die UCI nun reagiert. Ab 2024 sollen die Startplätze gerecht verteilt werden.
Keine Gleichberechtigung im Straßenradsport?
Eigentlich ist die Rechnung ganz einfach. Viele wünschen sich in allen Radsport-Disziplinen gleichviele Startplätze für Frauen und Männer. Umgesetzt wurde dies bereits im Mountainbiking und im BMX. Auch auf der Bahn kommt es nur zu einer leichten Differenz, weil im Teamsprint der Herren jeweils ein Profi mehr am Start stehen muss. Doch im Straßenradsport ist das Verhältnis fast 1:2. Nur 67 Frauen stehen 130 Männern gegenüber. Dieser Umstand brachte nun einige Fans auf die Palme. Sogar Sexismus-Vorwürfe wurden an die UCI adressiert. Der Radsport-Weltverband hat reagiert und für die nächsten Olympischen Spiele Veränderungen angekündigt. Doch diese Umsetzung dürfte für weitere Probleme sorgen.
Der UCI steht eine schwierige Entscheidung bevor
Das Problem: Die Vergabe der Gesamtstartplätze pro Sportart ist eine Angelegenheit des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Will die UCI für die Olympischen Spiele 2024 in Paris die Startplätze der Damen im Straßenradsport erhöhen, muss sie den Männern eine entsprechende Anzahl wegnehmen. Eine alternative Möglichkeit wäre, die Startplätze der anderen Radsport-Disziplinen zu reduzieren. Beide Varianten dürften enttäuschte Reaktionen hervorrufen. Nach der jetzigen Ankündigung wird der UCI aber dieser Schritt nicht erspart bleiben. Immerhin: Für diese Entscheidung hat der Radsport-Weltverband nun vier Jahre Zeit.
Ein UCI-Sprecher gegenüber cyclingnews.com:
„Die UCI steht voll dahinter, das Ziel der totalen Gleichheit zwischen den beiden Geschlechtern in Sachen Teilnahmeberechtigung bei den Olympischen Spielen zu erreichen. Im Zuge unserer Agenda 2022, wollen wir das für Paris 2024 Realität werden lassen.“