Test: Mit dem Knog Cobber erweitert der australische Hersteller sein ohnehin umfangreiches Sortiment im Bereich Fahrradbeleuchtung. Mit seinem großen Abstrahlwinkel trotz kompakten Abmessungen und StVZO Zulassung ist es jedoch eine neue, attraktive Option.
Die Saison ist noch nicht zu Ende, aber die Tage werden bereits kürzer. Zeit an Beleuchtung fürs Bike zu denken, und in dem Fall Zeit sich geistig auf den Weg nach Down Under zu machen. Die Australier von Knog sind bekannt für smarte Lösungen rund um Fahrradzubehör und konnten sich hierzulande vor allem mit ihren zahlreichen kompakten Scheinwerfern und Rücklichtern einen Namen machen. Mit dem Cobber wird die Auswahl noch größer. Knog legt besonderen Wert auf die 330° Abstrahlwinkel des Rücklichts, doch unserer Meinung nach fast noch wichtiger ist die Zulassung nach StVZO hierzulande – als eines der wenigen Lichter von Knog.
Der deutsche Knog-Vertrieb Cosmic Sports hat uns die beiden Varianten des Rücklichts zu Verfügung gestellt, die es bei uns zu erwerben gibt: Das Knog Cobber Lil‘ und das Cobber Mid, die sich vor allem in ihrer Größe und Leuchtkraft unterscheiden. Auf dem Papier bietet das kleine Cobber Lil‘ respektable 35 Lumen (maximal) bei einer Höhe von ca. 3 cm, das Cobber Mid sogar beachtliche 55 Lumen – allerdings ist es mit 6 cm auch deutlich größer. Die Technologie teilen sich die beiden natürlich und ist sogar Namensgeber der neuen Knog Rücklichter: Die verwendeten COB-LEDs (COB=Chips on Board) sind extrem platz- und energiesparend bei gleichzeitig effizienter Lichtausbeute. Natürlich sind die Knog Cobber vor Wind und Wetter geschützt (IP 67) und bringen integrierte Akkus mit, die sich per integriertem USB-Anschluss laden lassen. Die Befestigung erfolgt über auf der Innenseite gummierte Klettbänder – die Anpassung auf unterschiedliche Stützdurchmesser erfolgt per mitgelieferten Gummi-Pads.
Knog Cobber Lil‘: Hohe Strahlkraft auf kleinem Raum
Während des Tests haben wir uns insbesondere das kleine Knog Lil‘ zur Brust genommen. Mit seiner Kombination aus kleinem Formfaktor, geringem Gewicht, hoher Leuchtkraft und großem Abstrahlwinkel war es unser zuverlässiger Begleiter mit dem Gravel- und Mountainbike und sorgte für zuverlässig hohe Sichtbarkeit, wenn die Tour mal wieder etwas länger dauerte als geplant. Um es vorweg zu nehmen: Wir möchten das Knog Cobber in der Satteltasche nicht mehr missen, wenngleich es auch nicht ganz ohne Fehl und Tadel ist.
Unser einziger wirklicher Kritikpunkt begegnete uns direkt zu Anfang des Tests – nämlich bei der Befestigung. Diese erfolgt per Klettband und nicht wie bei den meisten anderen Rücklichtern dieser Art mit einem Gummi, der um die Stütze gespannt wird. Diese Lösung der Australier mag etwas unkomfortabler sein, da man unterschiedliche Stützdurchmesser ausgleichen muss, aber dennoch überwiegen hier unserer Meinung nach die Vorteile: Sämtliche Gummibänder haben nämlich die Eigenschaft, nach einiger Zeit der Nutzung brüchig zu werden, vor allem wenn es in Herbst und Winter auch mal salzig zugeht. Im blödsten Fall reißt der Befestigungsgummi während der Fahrt und weg ist das Rücklicht.
Zuverlässige, aber umständliche Befestigung
Alles richtig gemacht also? Leider nicht ganz: Knog legt nämlich zwar Abstandshalter aus Gummi bei, um die Lichter für verschiedene Stützen passend zu machen, doch für uns unverständlich sind diese zum Festkleben an der Stütze gedacht. Die Idee: Gummipuffer samt Halterung verbleiben am Rad, das Licht selbst kann vom Halter abgeclipst werden. Was aber, wenn man unterschiedliche Räder nutzt? Oder das Licht an einer versenkbaren Stütze befestigen möchte? Wir haben uns jedoch recht einfach mit einem Gummipuffer aus der Restekiste beholfen – ohne einseitige Klebefläche. Wir reiten hier ein wenig auf der Befestigung herum, vielleicht auch weil wir von Knog andere, einfacher zu handhabende Lösungen gewohnt sind. Wer sich auf der Knog Homepage umsieht, der entdeckt das Licht mit Gummiband zur Befestigung. Das liegt daran, das vom Kraftfahrtbundesamt extra für die Deutsche Zulassung auf den Klett gewechselt wurde. Behörden – muss man nicht immer verstehen!
Jetzt aber genug gemotzt, denn von diesem Kritikpunkt abgesehen wusste uns das Knog Cobber auf ganzer Linie zu überzeugen. Zunächst das Wichtigste: Leuchtkraft! Das kleine Knog Cobber ist hell, sehr hell – selbst auf der niedrigen der beiden Einstellungen. Zudem ist es dank der Bauweise auch von der Seite hervorragend zu sehen – ein dicker Pluspunkt gegenüber den meisten Konkurrenten.
Ausdauernder Akku mit langer Ladezeit
Der integrierte Akku konnte uns überzeugen, zumindest wenn man nicht immer in der hellen Einstellung unterwegs ist: Mit knapp drei Stunden hielt das Licht sogar länger durch als von Knog angegeben. Dreht man die Leuchtkraft dagegen voll auf, ist nach knapp einer Stunde Schluss. Die helle Einstellung würden wir jedoch für neblige, regnerische Schlechtwettertage aufsparen – in allen anderen Szenarien dürfte der weniger helle Modus mehr als ausreichen. Positiv fiel uns außerdem auf, dass sich das Licht quasi nicht von selbst entlädt. Auch nach mehreren Wochen der Nicht-Nutzung behält es seine ursprüngliche Ladung. Eine unscheinbare LED direkt am einzigen Knopf des Lichts gibt außerdem Auskunft, wenn sich der Ladezustand dem Ende entgegen neigt. Kleiner Wermutstropfen: Mit fast fünf Stunden dauert es sehr lange, bis der Akku wieder voll aufgeladen ist. Das Laden selbst erfolgt über einen integrierten USB-Anschluss – eine kurzes Verlängerungskabel liegt bei, wenn das Licht am USB-Anschluss keinen Platz findet.