Radsport: Es hat sich etwas getan im Team Movistar. Endlich hat die spanische Equipe die Kurve gekriegt. Doch 2023 muss man erstmals seit 2005 ohne Alejandro Valverde auskommen. Schafft Movistar den Generationswechsel?
Movistar: 19 Siege sprechen für eine gute Saison
Es stand nicht gut um das Team Movistar, als im Jahr 2020 lediglich 2.957 Punkte eingefahren wurden. Der 3-Jahreszyklus der UCI begann für die spanische Equipe besorgniserregend. Von Abstieg war die Rede, vom Untergang des spanischen Radsports. Doch jetzt – nur zwei Jahre später – scheint die Welt wieder in Ordnung zu sein. 2021 steigerte man sich mit 6.686 Punkten und 2022 konnte man dieses gute Ergebnis mit 8.051 Punkten sogar noch toppen. Movistar gehört wieder zu den Top-Teams, vor allem dank Enric Mas. Der 27-Jährige ist mittlerweile in die Leaderrolle hineingewachsen und hat mit seinem zweiten Rang bei der Vuelta a Espana und bei der Lombardei-Rundfahrt bewiesen, dass er dem Druck standhalten kann. Der 25-jährige Ivan Sosa hat ebenfalls gezeigt, was er kann und die in ihn gesteckten Erwartungen endlich erfüllt. Er gewann mit der Vuelta a Asturias und der Tour de Langkawi zwar keine bedeutenden Rennen, hat seine Fähigkeiten aber erstmals wirklich auf die Straße gebracht.
Ein Alejandro Valverde ist nicht zu ersetzen
Trotz einer starken Leistung der gesamten Mannschaft darf nicht verschwiegen werden, dass auch im Jahr 2022 der erfolgreichste Fahrer des Teams Alejandro Valverde gewesen ist. Der Altmeister, der Ende Oktober im Alter von 42 Jahren seine Karriere beendet hat, fuhr drei Saisonsiege und viele wichtige Punkte ein. Dass er auch bei wichtigen Rennen noch immer zu den besten Fahrern der Welt zählt, bewies er mit Rang zwei bei Strade Bianche und dem Fleche Wallonne, sowie mit Rang sieben bei Lüttich – Bastogne – Lüttich, Rang sechs bei der Lombardei-Rundfahrt, Rang elf beim Giro d’Italia und Platz 13 bei der Vuelta a Espana. Es wird deutlich: Ein Alejandro Valverde wird nicht zu ersetzen sein. Doch der Verlust dieses Ausnahmekönners kann bei Movistar mittlerweile auf mehrere Schultern verteilt werden. Dafür sollen auch die Neuzugänge sorgen. Ruben Guerreiro zum Beispiel gilt als einer der besten Kletterer des Pelotons. Iván Romeo ist erst 19, soll aber ein großes Talent sein. Und mit Fernando Gaviria hat man erstmals einen richtigen Top-Sprinter in den eigenen Reihen. Bei Movistar kann man also trotz des Abgangs von Alejandro Valverde optimistisch in die Zukunft blicken.