Test: Die Rockshox Sid findet man seit den 90ern im Portfolio von Rockshox und stellt seitdem konstant eine wichtige Referenz der Fahrwerkskomponenten für XC- und Marathonbikes. Mit dem Modelljahr 2024 hat die SID eine erneute Frischzellenkur erhalten und wir konnten die Gabel ausgiebig testen.
Bei einer Komponente wie der Rockshox SID Federgabel fragt man sich oft, was man hier noch verbessern kann. Rockshox hat Ende des vergangenen Jahres ein ausgiebiges Update für die Gabel präsentiert. Die Änderungen haben wir euch bereits in einem Newsartikel zusammengestellt. Diesen könnt ihr hier nachlesen, nun hatte wir die Möglichkeit uns einen Eindruck über die Gabel in der Praxis zu machen.
Rockshox Sid Ultimate 2024 im Test – Der erste Eindruck
Für unseren Test hatten wir die Sid in der Ultimate Ausführung mit 35 mm Chassis, Charger Raceday 2 Dämpfung und 3-Position Druckstufe. Die Gabel ist in Hochglanzschwarz und „Blue Crush“ verfügbar. Uns wurde die blaue Version zur Verfügung gestellt, welche eine schöne Referenz auf das klassische SID-blau ist, aber trotzdem nicht zu knallig wirkt sondern eher schlicht und modern, mit einer Portion Understatement, die Tradition aufnimmt.
Für den Test wurde die Rockshox Sid Federgabel an einem Specialized Epic Evo verbaut, welches perfekt zum Einsatzbereich der Gabel passte. Außerdem war das Bike mit dem identischen Vorgängermodell ausgerüstet, sodass wir schon beim Einbau leicht Vergleiche zwischen den Evolutionstufen ziehen konnten. Zum Vorgängermodell macht die neue Gabel einen deutlich hochwertigeren Eindruck. Einen großen Beitrag dazu leistet die neu gestaltete Krone der Gabel. Hier wurde die Fräse stärker angesetzt, was nicht nur für eine Gewichtsersparnis sorgt sondern auch für ein noch wertigeres Erscheinungsbild. Unsere Gabel war mit dem 3-Position Remote an der Gabelkrone ausgestattet. Dieser ist ebenfalls schön gefräst und gut mit den Fingern zu bedienen. Beim Einbau konnten wir auch die Werksangabe des Gewichts überprüfen und dies mit 1.480 g bestätigen.
Rockshox Sid Ultimate 2024 im Test – Auf dem Trail
Nach dem ersten positiven Eindruck waren wir schon sehr gespant auf den ersten Praxiseindruck. Die Vorgängergabel hatte etwas mit der Sensibilität bei kleineren Schlägen und der Progressivität zu kämpfen. Daher wurde hierauf ein spezielles Augenmerk gelegt. Im Zuge des Updates erhielt die Gabel die neue DebonAir+ Luftfeder mit 50% mehr negativem und 16 % mehr positivem Luftvolumen. Dieses Update machte sich schon bei den ersten Abstimmungen bemerkbar. Die neue SID kam tendenziell mit einem Volume-Spacer weniger aus. Und so fand man schnell ein Setup bei dem die Gabel zum einen sensibel im Anprechverhalten und zum anderen genug Reserven für härtere Schläge mitbrachte. Ein spürbare Verbesserung haben auch die verlängerten Standrohre gebracht. Wobei bei der Vorgängergabel ein leichtes Losbrechmoment zu spüren war, so wirkt die neue Gabel sehr sensibel im Ansprechverhalten. Dies merkte man deutlich bei winterlichen Termperaturen mit gefrorenem Waldboden und dadurch kleinen Schlägen von unten. Wobei hier vielleicht auch die Zusammenarbeit mit Maxima Racing Oils zu Tragen kommt. Es wurde ein spezieller Schmierstoff entwickelt, um die Leistung der Gabel zu maximieren.
Durch die 3-Position Druckstufe hat die Sid zwischen dem offenen Modus und dem kompletten Lockout eine weitere Option dazugewonnen. Diese ist eine willkommene Addition für nicht ganz so technische Uphills oder auch dem Rollen auf Forststraßen. Für die maximale Entfaltung wäre hier noch ein entsprechender Dämpfer und eine Remote-Funktion für die Gabel ideal gewesen, welche es gibt, die wir in unserem Test aber nicht berücksichtigt haben. Auch so konnten wir uns jedoch schon einen guten Eindruck davon machen und es ist auf jeden Fall eine sinnvolle Erweiterung, zumal man so den offenen Modus etwas komfortabler abgestimmt fahren kann, ohne Einbußen auf einfacherem Terrain zu haben.
Rockshox Sid Ultimate 2024 im Test – Fazit
Auch wenn es immer wieder überrascht, ist Rock Shox hier mal wieder eine deutliche Revolution gelungen. Der Klassiker Sid wurde gezielt weiterentwickelt und hat sich den immer härter werdenden Anforderungen in der XC-Szene angepasst. Für eine High-End XC-Gabel ist der Preis auch im Rahmen. Vergleicht man aktuell die Onlinepreise liegt das neue Modell in etwa 250 € über dem Vorgängermodell. Diese würden wir auf jeden Fall investieren, da sich hier schon ein spürbarer Fortschritt eingestellt hat.