Velo de Ville: Der Hersteller aus dem Münsterland macht mit Einzelmontage und eigener Lackiererei komplett individualisierte E-Bikes und Fahrräder möglich. so kann man sich im Online-Konfigurator ein völlig einzigartiges Wunschrad aufbauen, anstatt bei einem Serienmodell Kompromisse eingehen zu müssen.
Ein E-Bike, das es nur einmal gibt? Das klingt erst einmal ungewohnt, zumal Elektroräder längst zum Massenphänomen geworden sind. Heute ist die Modellvielfalt so unübersehbar, dass man das gleiche Rad nur selten zweimal sieht. Macht es da überhaupt Sinn, sich mit dem Thema Individualisierung zu beschäftigen?
Durchaus – es kommt halt drauf an, was für Ansprüche man hat. Und dabei geht es gar nicht darum, das allerbeste Material zu wählen. Der Reiz eines Konfigurators liegt vielmehr darin, dass man sich diejenigen Komponenten vornehmen kann, auf die es einem besonders ankommt, und gezielt die gewünschte Qualität wählen kann.
Velo de Ville: Individuelle Auswahl (fast) aller Komponenten
Bei E-Bikes und Fahrrädern von der Stange ist es nämlich so: Mit jedem Preispunkt (also in Abständen von 100 oder mehreren 100 Euro) werden alle Bauteile ein bisschen hochwertiger – die Schaltung bekommt mehr Gänge, das Licht wird heller, bessere Federgabeln werden verbaut usw. Bei E-Bikes ist es außerdem oft so, dass bei den günstigen Modellen weniger drehmomentstarke Motoren verbaut werden, bei den teureren dann die stärkeren Aggregate. Dabei ist es durchaus denkbar, dass jemand einen eher harmonisch unterstützenden Motor mit weniger Schub bevorzugt, aber dennoch hochwertige Komponenten wünscht. Beim E-Bike ist auch das Display ein wichtiges Thema: Die einen wollen nur Basis-Informationen und brauchen keinen großen Bildschirm; die anderen legen Wert auf Navigation & Co. und möchten deshalb vielleicht das Smartphone am Lenker befestigen.
![Velo de Ville](https://pub-f154438dceef491ba243fbee53912d51.r2.dev/2025/01/velo_de_ville_seb990-7006-MF-1.jpg)
Individualisierung macht also Sinn, und hier kommt Velo de Ville ins Spiel. Der Anbieter aus dem Münsterland blickt auf eine fast 60-jährige Firmengeschichte zurück, in der das Thema „Baukasten“ schon früh eine wichtige Rolle spielte. Die Vorgehensweise, sich sei neues Rad vom Händler Bauteil für Bauteil zusammenstellen zu lassen, war einst bei qualitätsbewussten Kunden weit verbreitet; heute lässt sich dies natürlich auch zuhause am Rechner erledigen. Sich beim VdV-Händler Rat zu holen, ist aber angesichts eines mehrere Hundert Betriebe umfassendes Händlernetzes kein Problem. Ohnehin erfolgt die Auslieferung des individuell konfigurierten Bikes über den Handel, der Endmontage und Anpassungen vornimmt. Eine Ausnahme gibt es, wenn es im Umkreis von 70 km gibt keinen Fachhandel, der die Räder der Marke vertreibt – dann werden die Kunden und Kundinnen direkt beliefert.
Ausgangspunkt der Konfiguration: das Basismodell
Standard-Räder gibt es von Velo de Ville nicht; Ausgangspunkt der Konfiguration sind sogenannte Basismodelle. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Händler selbst konfiguriert oder Ausstellungsmodelle im Laden stehen hat, die jemandem gefallen, so wie sie sind. Abgesehen davon ist jedoch jedes Fahrrad oder E-Bike der Marke ein Unikat, was nicht zuletzt am auffälligsten Markmal liegt, der Wunschfarbe. Neben gleich 16 Tönen ist sogar die Entscheidung zwischen matt und glänzend gestattet.
Los geht die Konfiguration natürlich mit der Wahl des Basismodells. Klickt man es an, klappt ein Menü auf, das schon mal acht unterschiedliche Motorvarianten enthalten kann – von Bosch Active Line bis CX, und das in verschiedenen Modellgenerationen. Es gibt aber auch Modelle, bei denen man auf eine Antriebsvariante festgelegt ist – etwa das CEB Pro mit Bosch-SX-Motor, der ein anderes Rahmen-Interface zur Montage benötigt.
Punkt zwei ist die Schaltung, unterteilt in Naben-, Ketten- und elektronische Schaltung. Je nach Motorvariante gibt es hier bis zu 18 Optionen, wobei Antriebe mit weniger Drehmoment mehr Möglichkeiten bieten. So kombiniert Velo de Ville die beliebte Achtgangnabe von Shimano nur mit Bosch-Active-Motor. Jede Variante ist mit dem jeweiligen Komplettpreis des Bikes versehen; so sieht man etwa, dass die Rohloff-Getriebeschaltung 1.700 Euro mehr kostet als eine Shimano XT 12-Gang. Es folgen die Punkte Rahmenform, -größe und -farbe; dann besteht die Option, ein Ausstattungspaket zu wählen. Hiermit legt man diverse Komponenten auf einmal fest – beim Paket „Traveler“ etwa eine gefederte Sattelstütze, einen hellen Strahler, einen größeren Akku sowie Trägersysteme; beim beliebten Paket „Style“ kommen Reifen, Sattel und Griffe in schickem Braun.
Pakete erleichtern das Konfigurieren
Entscheidet man sich für ein Paket, können die darin enthaltenen Komponenten natürlich nicht mehr einzeln angepasst werden. Sehr beliebt bei den Nutzerinnen und Nutzern des Konfigurators sind Anpassungen bei Lenker und Vorbau; bei der Bereifung wird häufig auf besonders pannenfeste Produkte Wert gelegt. Auch das Interesse an besonders hellen Scheinwerfern ist laut Velo de Ville groß. Regionale Unterschiede finden sich bei der Wahl der Schaltung: So werden im Norden besonders gerne Nebenschaltungen, im Süden eher Kettenschaltungen gewählt.
![Velo de Ville](https://pub-f154438dceef491ba243fbee53912d51.r2.dev/2025/01/001_004.jpg)
Die Personalisierungs-Optionen des Konfigurators variieren von Modell zu Modell. So kann man bei den unmotorisierten Fahrrädern Shimanos Elfgang-Getriebenabe Alfine wählen, die an Kompletträdern nicht mehr oft zu finden ist. Eine darauf anbauende Wahlmöglichkeit ist Kette oder Zahnriemen. Beim Gravelbike G 400 wiederum erhält man für knapp über 100 Euro das Paket Commuter mit Licht, Schutzblechen und Heckträger.
Am Ende des Prozesses steht eine PDF-Datei mit allen Details des Wunsch-Bikes sowie einer ID-Nummer. Zwei bis vier Wochen vergehen vom Absenden der Bestellung bis zur Auslieferung. Klar, im Radladen ein Standard-Bike zu kaufen geht deutlich schneller – wer aber ein wirklich besonderes Fahrrad oder E-Bike fahren will, dürfte mit der Wartezeit kein Problem haben.