First Ride: Das Orbea Orca ist schon seit Jahren eines der bekanntesten Rennräder auf dem Markt. Über die Zeit wurden immer wieder einige Änderungen vorgenommen und das Rad stetig verbessert, um mit den aktuellen Trends zu gehen und beste Performance zu bieten. Das neue Orbea Orca bietet dabei einige kleine technische Verbesserungen. Große Besonderheit ist aber das hohe Maß an Personalisierbarkeit von Komponenten und Stil, der alles übertrifft, was man so kennt. Wir haben das neue Orbea Orca für euch getestet.
Schon vor 16 Jahren wurde in 2003 das erste Orbea Rennrad mit dem Namen Orca präsentiert. Seitheir schwören zahllose Radsportler auf dieses Modell, um bei den wichtigsten Rennen um den Sieg zu fahren. Mit dem neuen Orbea Orca ist die nächste Generation eingeläutet, um in einem vielseitigen und breiten Spektrum Höchstleistung zu bringen. Dies liegt nicht nur an den üblichen Parametern, wie geringes Gewicht, Steifigkeit, Komfort und Aerodynamik, sondern wird auch ganz klar durch die individuelle Anpassbarkeit in Sachen Stil und Ausstattung ermöglicht.
Orbea Orca – Der Rahmen
Für den neuen Orbea Orca Rahmen wurde ausschließlich auf die modernsten Fertigungstechniken gesetzt, bei denen die fortschrittlichsten Materialien verwendet werden, um einen komplett neu entwickelten Carbonrahmen zu bauen. Dieser bringt in Größe 53 gerade mal 833 Gramm auf die Waage, und zwar in der Version mit Scheibenbremsen. Ein weiteres wesentliches Merkmal des neuen Rahmens ist seine Form. Die Rohre sind jetzt im Vergleich zum Vorgänger noch aerodynamischer, ohne dabei unnötig aufs Gewicht zu drücken. Im Zusammenspiel mit der neuen, weiter geöffneten Freeflow-Gabel und den tief ansetzenden Sitzstreben erhält man laut Hersteller einen aerodynamischen Vorteil von 10 Prozent im Vergleich zur vorigen Generation.
Um eine ideale Kraftübertragung zu gewährleisten setzte man bei der Entwicklung des Orbea Orca auf einen dynamischen Aufbau. Dazu ist der untere Teil des Rahmens besonders verwindungssteif, während der obere Teil für mehr Komfort sorgen soll und die Unebenheiten der Straße abdämpft. Insgesamt soll der neue Rahmen 15 Prozent steifer als sein Vorgänger sein. All diese performanceorientierten Eigenschaften werden mit einer sportlichen Geometrie für maximale Effizenz und bestes Fahrgefühl vereint. Eine weitere wesentliche Neuerung betrifft die enorme Reifenfreiheit des neuen Orbea Orca, das auf bis 32 Millimeter breiten Reifen rollen kann.
Orbea Orca – Volle Integration voraus
Besonderer Fokus bei der Entwicklung des neuen Orbea Orca lag auch auf der Integration. Mit sinnvollen und praktischen Lösungen sorgt man für eine cleane Optik und verbesserte Aerodynamik. Komplett unsichtbar laufen die Züge dank des speziell für dieses Rad entwickelten Cockpits vom Lenker durch Vorbau und Steuerrohr in den Rahmen. Neu ist auch die in den Vorbau integrierte Halterung für Radcomputer und Action-Cam.
Auch die Sattelstütze wurde eigens für das Orca komplett neu entwickelt. Sie sorgt mit ihrem Design in Form eines „D“ für eine bessere Aerodynamik. Hinzukommt die 22 Gramm leichte, minimalistische Sattelklemme, die auch schon das Vorgängermodell auszeichnete.
Orbea Orca – Individueller geht’s kaum
Bei der Entwicklung neuer Rennräder stehen traditionell drei Schlagworte im Vordergrund: leichter, aerodynamischer und steifer. Bei all diesen Performancewerten wird aber häufig ein ganz wichtiger Punkt übersehen und zwar die Individualität eines Rades. Gerade in der heutigen Zeit wird es Fahrern immer wichtiger einen individuellen Stil und eine Ausstattung auf die eigenen Bedürfnisse angepasst fahren zu können. Genau dafür steht Orbea mit MyO, das bereits seit vielen Jahren erfolgreich angeboten wird. Und genau wie das neue Orca nochmal stärker als sein Vorgänger wird, wird auch MyO noch individueller.
Für das neue Orbea Orca bietet man nämlich über MyO eine zusätzliche Auswahl an Komponenten und Designmöglichkeiten. Ein besonderes Feature ist hier, dass sich neben den Farben jetzt auch spezielle Designs für die Gabel auswählen lassen. So wird die neue Generation des Orbea Orca zum individuellsten, personalisierbarsten Rennrad – ganz gleich ob es um den Einsatzzweck, die Ausstattung, die Ergonomie oder das Design geht.
Wir konnten das Orbea Orca im Ötztal der Heimat des Ötztaler Radmarathons testen. Mit etlichen Höhenmetern, schnellen Abfahrten und technischen Passagen war wirklich für jeden etwas dabei und das Orca musste richtig arbeiten. Schon nach einigen Kilometern merkten wir, welch guten Job das Bike macht. Die ersten Höhenmeter nah es ohne Probleme in Angriff und bot ideale Kraftübertragung bei geringem Gewicht, was das Klettern zum Kinderspiel machte. Auf den Rollerpassagen zwischen den Anstiegen konnten wir hingegen von den leichten sowie schnellen Mavic Ksyrium Laufrädern profitieren, die eben nicht nur gut Klettern sondern perfekte Allrounder sind und auch in der Ebene gut laufen. Als es dann richtig knackig steil wurde überzeugte uns vor allem das gute Steifigkeit und Beschleunigung, da wir selbst in steilen Serpentinen wieder schnell auf Tempo kamen und richtig Gas geben konnten. Oben angekommen freuten wir uns natürlich schon auf die Abfahrt. Mit 32mm Reifen und Shimano Disc Bremsen waren wir bestens gerüstet. Auf der Abfahrt und besonders in engen Kurven zeigte sich das Orbea Orca wiederholt von seiner besten Seite und konnte uns mit seiner Laufruhe und dem präzisen Handling überzeugen.
Komplettiert wurde unser erstklassiges Fahrerlebnis durch eine hochwertige Shimano Dura-Ace Di2, die kompromisslos beste Performance bietet. Einzige kleine Abzüge gibt es für den verbauten Lenker, der zwar solide in der Hand liegt und auch so einen guten Job macht. Jedoch hätten wir uns da vielleicht einen Aerolenker oder sogar eine Lenker-Vorbau Kombi gewünscht.