Radsport: Thomas Dietsch (Bulls) und Milena Landtwing haben den O-Tour-Bikemarathon in Obwalden für sich entschieden. Dietsch profitierte dabei auch von einem Fahrfehler des Schweizers Urs Huber (Bulls).
Bis fünf Kilometer vor dem Ziel sah Urs Huber noch wie der sichere Sieger aus. In der letzten Steigung zum Ächerli, dem Haupthindernis der O-Tour, konnte der Bike-Marathon-Schweizermeister einen komfortablen Vorsprung von einer Minute auf seinen elf Jahre älteren Teamkollegen Thomas Dietsch aus Frankreich herausfahren. Das Duo hatte sich bereits in der ersten Hälfte des Rennens vom Rest gelöst.
„Ich wusste, dass ich besser bergab fahre wie Thomas und konnte die Abfahrt richtig genießen. Kurz bevor ich jedoch unten im Tal war, habe ich eine Richtungsanzeige falsch gedeutet und bin vom richtigen Weg abgekommen. Das ist sehr ärgerlich“, so Huber nach seinem Rennen.
Als Genugtuung konnte sich Huber jedoch das iXS Classic-Leadertrikot überstreifen – der Grund, weshalb er angetreten war, denn er möchte sich wie 2007, 2008 und 2009 auch 2014 erneut die Gesamtwertung sichern.
Sein 39-jähriger Kollege Dietsch, der sein Bike am Saisonende an den Nagel hängen wird, ist kein Unbekannter. Der Franzose sicherte sich die iXS-classic im Jahr 2000 und hat in der Schweiz schon fast alle namhaften Bike-Marathons mindestens einmal gewonnen: „Der Sieg kam für mich unerwartet. Umso grösser ist die Freude!“
Der drittplatzierte Jérémy Huguenin sagte: „Ich hatte vor allem in der ersten Rennhälfte extrem Mühe, da ich letzte Woche noch krank war. Doch mit zunehmender Distanz lief es bei mir immer besser.“
Trotz eines Platten Reifens kurz vor der ersten Zieldurchfahrt vermochte Milena Landtwing auf ihrer ersten Siegfahrt an der O-Tour ihre erste Verfolgerin Florence Darbellay um 8:25 Minuten zu distanzieren.
„Ich war eigentlich extra vorsichtig unterwegs, dass eben kein Defekt passiert. Dennoch hat es plötzlich gezischt“, so Landtwing. „Es ist mir heute wider Erwarten gut gelaufen. Im Hinblick auf die morgen beginnende Swiss Epic wollte ich die O-Tour erst gar nicht fahren. Jetzt bin ich froh, dass ich mich für den Start entschieden habe.“», sagte Landtwing.
„Die Abfahrten hier sind der Hammer. Ich wünschte mir mehr solche Rennen“, schwärmte die zweitplatzierte Florence Darbellay. Und die drittplatzierte Nadia Walker fügte an: „Florence ist sensationell bergab gefahren. Ich hatte manchmal ein ganz mulmiges Gefühl.“
Der Finallauf der iXS-Classic wir am 28. September beim Iron Bike Race in Einsiedeln ausgetragen.