Radsport: Mark Cavendish (Dimension Data) hat auch die 3. Etappe der Tour de France gewonnen. Der Brite setzte sich äußerst knapp im Fotofinish gegen den deutschen André Greipel (Lotto Soudal) durch. Peter Sagan (Tinkoff) hatte auf der ereignisarmen Etappe keine Mühe sein Gelbes Trikot zu verteidigen.
Der einsame Armindo Fonseca
Um 11:55 starteten die Fahrer am Montagmittag in die 3. Etappe der Tour de France 2016. Mit einer Länge von 223,5 km handelte es sich dabei um ein etwas längeres Teilstück. Auf dem Weg von Granville nach Angers verließen die Fahrer die Normandie. Ganz vorne am Start reihten sich traditionell die aktuellen Träger der Führungstrikots ein. In Gelb erstmals der gestrige Etappensieger Peter Sagan (Tinkoff), der sein Weltmeistertrikot ausnahmsweise gerne auszog. Stellvertretend für den Slowaken durfte Mark Cavendish (Dimension Data) das Grüne Trikot tragen. In Gepunktet unterwegs war Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und im Weißen Trikot der am Vortag knapp geschlagene Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step). Erwartet wurde ein ähnlicher Rennverlauf wie bei der Auftaktetappe, denn die Stecke war vorwiegend flach. Das wussten natürlich auch die Radprofis, so dass bis auf Armindo Fonseca (Fortuneo-Vital) kein anderer Fahrer einen Ausreißversuch wagen wollte. So befand sich der 27-jährige Franzose fast ab Kilometer null auf einer Solofahrt mit über 200 einsamen Kilometern vor sich. Das Fahrerfeld ließ ihn sofort ziehen, denn für die Sprinterteams lässt sich später ein einzelner Ausreißer recht locker und bequem wieder einfangen. Fonseca gewann demnach auch die Cote de Villedieu-les-Poeles, nach 25,5 km die einzige Bergwertung des Tages.
Thomas Voeckler stört die Kaffeefahrt
Da sowohl Armindo Fonseca als auch das Hauptfeld der Situation bewusst waren, drosselten beide Parteien das Tempo. Der Vorsprung des alleinigen Führenden pendelte sich bei sechs Minuten ein. 90 km vor dem Ziel attackierte Thomas Voeckler (Direct Energie) und schloss in kürzester Zeit auf Fonseca auf. Das Peloton forcierte sofort das Tempo und ließ beide Fahrer bei rund zwei bis drei Minuten am langen Arm verhungern. Den Zwischensprint überließ Thomas Voeckler ganz gentlemanlike Armindo Fonseca. Im Sprint des Hauptfeldes setzte sich Marcel Kittel (Etixx-Quick Step) vor Alexander Kristoff (Katusha), Peter Sagan (Tinkoff) und Mark Cavendish (Dimension Data) durch. Die Teams Lotto Soudal für André Greipel und Etixx-Quick Step für Marcel Kittel lösten Tinkoff an der Spitze des Feldes auf den letzten 50 km ab und hielten den Vorsprung des Führungsduos konstant auf unter einer Minute. Der erwartete Massensprint war unvermeidbar. Dabei konnten die Zuschauer vor allem den letzten Metern entgegenfiebern, denn die leicht ansteigende Zielgerade sollte die kürzeste der gesamten Tour de France 2016 sein. 300 Meter vor dem Ziel musste eine Rechtskurve ausgesteuert werden, bevor es dann bei voller Beschleunigung Richtung Zielstrich ging.
Cavendish im Fotofinish mit Sieg Nummer 28 bei der Tour de France
Auf den letzten 20 km hielt das Peloton das Führungsduo auf Sichtkontakt. Die Teams der Sprinter rankten sich um die besten Positionen, da es heute auf Grund der Rechtskurve kurz vor dem Ziel definitiv auf die Ausgangsposition ankommen sollte. Als Voeckler und Fonseca eingeholt wurden, formierten sich mehrere Sprinterzüge parallel zueinander, darunter auch der Direct-Energie-Zug von Frankreichs Hoffnung Bryan Coquard und natürlich die blauen Männer von Etixx-Quick Step und die roten Trikots von Katusha und Lotto Soudal. Alleine durchschlagen musste sich einmal mehr Peter Sagan, der nahezu die gesamte Etappe über auf die Unterstützung seiner Teamkollegen bauen konnte aber nun im Zielsprint wieder auf sich allein gestellt war. Opfer seiner schlechten Position wurde der deutsche Marcel Kittel. Er spielte im Kampf um den Sieg am Ende keine Rolle. Auch, weil sein Sprinterzug von Etixx-Quick Step viel zu schlecht organisiert war. Ihm blieb am Ende nur Rang sieben. Der Kampf um den Sieg sollte zwischen André Greipel im Deutschen Meistertrikot und Mark Cavendish im Grünen Trikot entschieden werden. Greipel war die letzten hundert Meter in Front, doch Cavendish zog auf den letzten Zentimetern noch vorbei. Coquard landete auf Rang drei vor Sagan. Nach der Zielankunft jubelte Greipel, jedoch wussten beide Fahrer nicht, wer nun wirklich gewonnen hat. Erst das Zielfoto gab Aufschluss darüber, dass Cavendish leicht die Nase vorn hatte.
Tour de France Etappe #3 – Das Tagesergebnis
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Mark Cavendish | Großbritannien | Dimension Data | 5:59:54 |
2. | André Greipel | Deutschland | Lotto Soudal | +0:00 |
3. | Bryan Coquard | Frankreich | Direct Energie | +0:00 |
4. | Peter Sagan | Slowakei | Tinkoff | +0:00 |
5. | Edward Theuns | Belgien | Trek-Segafredo | +0:00 |
6. | Sondre Holst Enger | Norwegen | IAM | +0:00 |
7. | Marcel Kittel | Deutschland | Etixx-Quick Step | +0:00 |
8. | Christophe Laporte | Frankreich | Cofidis | +0:00 |
9. | Daniel McLay | Großbritannien | Fortuneo-Vital Concept | +0:00 |
10. | Dylan Groenewegen | Niederlande | LottoNL-Jumbo | +0:00 |
Tour de France Etappe #3 – Die Gesamtwertung
Platz | Fahrer | Land | Team | Zeit |
---|---|---|---|---|
1. | Peter Sagan | Slowakei | Tinkoff | 14:34:36 |
2. | Julian Alaphilippe | Frankreich | Etixx-Quick Step | +0:08 |
3. | Alejandro Valverde | Spanien | Movistar | +0:10 |
4. | Christopher Froome | Großbritannien | Sky | +0:14 |
5. | Warren Barguil | Frankreich | Giant-Alpecin | +0:14 |
6. | Nairo Quintana | Kolumbien | Movistar | +0:14 |
7. | Roman Kreuziger | Tschechien | Tinkoff | +0:14 |
8. | Tony Gallopin | Frankreich | Lotto Soudal | +0:14 |
9. | Fabio Aru | Italien | Astana | +0:14 |
10. | Daniel Martin | Irland | Etixx-Quick Step | +0:14 |