Radsport: Morgen kommen die Fans der KulTour de France auf ihre Kosten. Auf dem Weg von Millau nach Carcassonne werden uns Zuschauern wundervolle Bilder von Landschaften und Bauten präsentiert. In unserer Tour de France Vorschau wollen wir jedoch vor allem auf die sportliche Seite der 15. Etappe eingehen. Nutzen die Ausreißer ihre Chance, oder setzt sich ein Favorit aus dem Hauptfeld durch?
Wunderschöne Bilder von Start bis Ziel
Die Tour de France bewegt sich morgen bei angenehmen Temperaturen über 181,5 Kilometer von Millau nach Carcassonne. Dabei kommen vor allem die kultivierten Zuschauer auf ihre Kosten. Direkt am Start werden sich nämlich beeindruckende Bilder ergeben, wenn das Peloton unter dem Viaduc de Millau das Rennen beginnt. Die Brücke ist bis zu 350 Meter hoch und damit eine der größten weltweit. Auch die nahegelegenen Schluchten der Tarn werden gewiss von den Kamera-Hubschraubern eingefangen. Im Ziel dann das Highlight: In Carcassonne wird der Etappensieger gekürt, während im Hintergrund die Cité von Carcassonne zu sehen ist. Die mittelalterliche Burg liegt am rechten Ufer der Aude und gehört zum Weltkulturerbe. Trotz der wundervollen Landschaften und Bauten werden die Fahrer aber kaum Zeit für interessierte Blicke haben. Auf dem Weg Richtung Süden wartet nämlich 41,5 Kilometer vor dem Ziel der Pic de Nore, der bei einer Tour de France noch nie befahren wurde.
Tour de France Vorschau: Die Bergwertungen der 15. Etappe
- 172,5 km vor dem Ziel: Côte de Luzençon (3. Kategorie / 3,1 km à 5,9 %)
- 117,0 km vor dem Ziel: Col de Sié (2. Kategorie / 10,2 km à 4,9 %)
- 41,5 km vor dem Ziel: Pic de Nore (1. Kategorie / 12,3 km à 6,3 %)
Die Ausreißer nutzen das Favoriten-Versteckspiel
Carcassonne ist ein bekanntes Legespiel. Morgen werden uns die Favoriten aber vermutlich ein Versteckspiel auftischen. Mit dem Pic de Nore gilt es das größte Hindernis der Etappe zu überwinden. Da der Anstieg schon 41,5 Kilometer vor dem Ziel endet und im Durchschnitt nur 6,3 Prozent steil ist, werden wir vermutlich keine Zeitabstände zwischen den Favoriten erleben. Viel zu einfach ist der Anstieg, viel zu weit der Weg bis ins Ziel. Stattdessen dürfen sich die Ausreißer über einen ihrer Tage freuen. Da kaum ein Team konsequent die Nachführarbeit leisten wird, sollte eine größere Gruppe den Etappensieg unter sich ausmachen. Gefordert werden vom Etappensieger nicht nur Kletterqualitäten, sondern auch Fähigkeiten beim Abfahren. Natürlich müssen daher auch morgen wieder die Weltklasse-Puncheur Alejandro Valverde (Movistar) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) beachtet werden.
Velomotion-Prognose: Diesmal lässt sich Mikel Nieve nicht mehr einholen
Wir tippen in unserer Tour de France Vorschau aber auf einen Außenseiter: Mikel Nieve (Mitchelton-Scott) hätte beinahe schon die elfte Etappe gewonnen, dürfte sich bis heute aber wieder etwas erholt haben. Im Team Mitchelton-Scott kann man aufgrund der Schwäche von Adam Yates nun voll und ganz auf Etappenjagd gehen. Daher ist der Spanier für morgen ein Top-Kandidat für eine Fluchtgruppe. Ebenfalls beachtet werden sollten vor allem die Mannschaften Astana, Lotto Soudal und die Wildcard-Teams. Auch die bis dato gescheiterten Klassementfahrer könnten morgen ihre Chance auf einen Tagessieg wittern. Rafal Majka (Bora-hansgrohe), Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin), Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und Bob Jungels (Quick-Step Floors) würde die Mannschaft Sky vielleicht sogar ziehen lassen. Im Kampf um das Bergtrikot müssen sich auch Serge Pauwels (Dimension Data) und Warren Barguil (Fortuneo-Samsic) zeigen.
*** Mikel Nieve
** Alejandro Valverde, Julian Alaphilippe
* Tanel Kangert, Tomasz Marczynski, Serge Pauwels