Radsport: Morgen beginnt die Endphase der Frankreich-Rundfahrt. Auf der 16. Etappe gilt es fünf Bergwertungen zu bezwingen – und die gefährlichen Abfahrten zu meistern. In unserer Tour de France Vorschau tippen wir auf wenig Bewegung zwischen den Favoriten und auf einen Etappensieger aus der Ausreißergruppe: Rafal Majka (Bora-hansgrohe)!
Die Tour de France erreicht die Pyrenäen
Im schönen Carcassonne durften die Fahrer heute ihren zweiten Ruhetag genießen. Kein Transfer, kein Stress: So lässt sich ein freier Tag wirklich genießen. Neben den gemütlichen Trainingsstunden und den angenehmen Massagen werden sich die Profis aber auch Gedanken über den morgigen Tag gemacht haben. Am Dienstag nämlich beginnt die letzte Woche der Frankreich-Rundfahrt. Im Departement Aude geht es von Carcassonne nach Bagnères-de-Luchon. Schon um 11:30 muss sich das Peloton auf die Räder schwingen, denn mit einer Distanz von 218,0 Kilometern steht die zweitlängste Etappe an. Nachdem es zunächst gemächlich im Pyrenäen-Vorland losgeht, verändert das Profil seinen Charakter spätestens 70 Kilometer vor dem Ziel. Ein Berg der zweiten und zwei Berge der ersten Kategorie laden zum Tanz der Kletterer ein. Dabei ist stark davon auszugehen, dass wir erneut zwei Rennen in einem sehen werden: In der Ausreißergruppe geht es um den Etappensieg, im Peloton um die Gesamtwertung.
Tour de France Vorschau auf die Bergwertungen der 16. Etappe
- 193,0 km vor dem Ziel: Côte de Fanjeaux (4. Kategorie / 2,4 km à 4,9 %)
- 146,0 km vor dem Ziel: Côte de Pamiers (4. Kategorie / 2,3 km à 5,8 %)
- 62,5 km vor dem Ziel: Col de Portet-d’Aspet (2. Kategorie / 5,4 km à 7,1 %)
- 47,0 km vor dem Ziel: Col de Menté (1. Kategorie / 6,9 km à 8,1 %)
- 10,0 km vor dem Ziel: Col du Portillon (1. Kategorie / 8,3 km à 7,1 %)
Ein kurzer Abstecher nach Spanien
Fast wäre die Tour de France 2018 komplett in Frankreich geblieben, doch einen kleinen Abstecher macht die Grand Tour dann doch noch ins Ausland. Auf der morgigen 16. Etappe befahren die Profis ein 15,5 Kilometer langes Teilstück in Spanien. Nach der Abfahrt des Col de Menté befinden wir uns bis zum Gipfel des Col du Portillon im Nachbarland. In den östliche Pyrenäen gilt es neben den Aufstiegen vor allem auch die Abfahrten zu beachten. Der Etappensieg ohne gute Abfahrtskünste scheint nahezu ausgeschlossen, denn die letzten beiden Berge verfügen über keine besonders gute Straßenqualität. Zudem sind einige enge Kurven zu meistern, wenn man im Zielort Bagnères-de-Luchon die Arme jubelnd in die Höhe strecken möchte. Wir erwarten in unserer Tour de France Vorschau hartumkämpfte Duelle in der Ausreißergruppe. So können wir zum Beispiel erwarten, dass Warren Barguil (Fortuneo-Samsic) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) um das Bergtrikot fighten werden.
Velomotion-Prognose: Morgen siegt Rafal Majka mit der roten Nummer
Neben den Anwärtern auf das Bergtrikot werden wir in der Spitzengruppe zahlreiche starke Kletterer vorfinden. Es ist davon auszugehen, dass sich diejenigen an einer Flucht beteiligen, welche im Kampf um das Gelbe Trikot bislang enttäuscht haben. Blicken wir auf die Gesamtwertung, erkennen wir ab Rang #11 einen Rückstand von über neun Minuten. Durchaus ein Abstand, weshalb der Sky-Train eine Attacke zunächst nicht unbedingt vereiteln möchte. So kommt es, dass wir in unserer Tour de France Vorschau zur 16. Etappe namhafte Profis zu den Favoriten auf den Tagessieg zählen. Unser Tipp fällt auf Rafal Majka (Bora-hansgrohe), der bereits gestern kurz vor dem Etappensieg stand. Morgen geht es nach dem gleichmäßigen Col du Portillon nur noch bergab, so dass der Erste auf dem Gipfel gute Chancen auf den Tagessieg haben dürfte. Vermutlich wird sich auch Adam Yates (Mitchelton-Scott) in die Gruppe schleichen. Einen Sprint gegen den Briten sollten die Konkurrenten tunlichst vermeiden – es sei denn, man heißt Alejandro Valverde (Movistar). Da Bob Jungels (Quick-Step Floors) und Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) noch in die Top 10 möchten, ist morgen auch mit ihnen zu rechnen.
*** Rafal Majka
** Adam Yates, Alejandro Valverde
* Warren Barguil, Bob Jungels, Ilnur Zakarin