MTB News: Die UCI Mountain Bike World Championships in Lenzerheide haben mit der gestern ausgetragenen Disziplin Cross-Country Team Relay ihren Auftakt gefunden. Für die Schweizer hätte der erste Wettkampftag mit dem Gewinn der ersten Goldmedaille wohl kaum besser verlaufen können. Doch auch das Deutsche Team präsentierte sich extrem stark und holte Silber.
Am gestrigen Mittwoch wurden die UCI Mountain Bike World Championships in Lenzerheide mit einer Fahnen-Parade der 57 teilnehmenden Nationen feierlich eröffnet. Kurz darauf fiel bei feinstem Spätsommer-Wetter der Startschuss zum ersten Wettbewerb. Der Kampf um die begehrten Regenbogen-Trikots hat endlich begonnen! Die sensationelle Stimmung erreichte bei den tausenden Fans am Streckenrand nach Nino Schurters Zielüberquerung den ersten Höhepunkt einer vielversprechenden Woche. Das Schweizer Team konnte mit dem Sieg erfolgreich den Weltmeister-Titel im Cross-Country Team Relay verteidigen. Die Silber-Medaille sicherte sich das überragend fahrende Deutsche Team vor den starken Dänen.
Das Team Relay stellt eine Besonderheit im Cross-Country Sport dar. Die Mannschaften setzen sich jeweils aus einem Fahrer der Men Elite, Women Elite, Men U23 und Women U23 sowie einem Junior (Men oder Women) zusammen. In welcher Reihenfolge die fünf Fahrerinnen und Fahrer auf die Strecke geschickt werden entscheiden die Teams selbst – Spannung ist bei dem taktisch geprägten Rennen somit also garantiert. Am Ende der ersten Runde überreichte der Italiener Kerschbaumer in der Wechselzone als erstes die Zügel, dicht gefolgt von Frankreich und den USA.
Zu Beginn der dritten Runde konnte die Schweizerin Sina Frei den Rückstand auf die mittlerweile führenden Franzosen verkürzen und nachfolgend sogar die Spitze übernehmen. Nach der Hälfte von Runde drei brachte Tucknott die Australier in Führung. Fumic und Schurter hatten zu Beginn der letzten Runde 40 Sekunden Rückstand auf Australien, die jetzt ihrerseits Zoe Cuthbert ins Rennen schickten. Schnell übernahmen die beiden Routiniers, trotz einer tollen Leistung der Juniorin, die Führung. Manuel Fumic pushte nachfolgend zwar nochmal mächtig, aber der Eidgenosse ließ sich den Sieg nicht mehr zu nehmen.
UCI Mountain Bike World Championships in Lenzerheide: Stimmen zum Rennen
„Was für ein genialer Start in die UCI Mountain Bike World Championships. Es war ein echt harter Kampf heute. Das Team Relay ist ein besonderes Rennen für uns, es ist immer richtig cool ein Rennen gemeinsam mit den Teamkollegen zu fahren. Die Anderen haben eine Wahnsinnsarbeit geleistet, so musste ich nur noch gegen Manuel Fumic kämpfen. Dieser Sieg nimmt uns viel Druck und es war eine super gute Atmosphäre mit so vielen Leuten neben der Strecke. Die UCI Mountain Bike Weltmeisterschaften daheim in Lenzerheide zu haben, einem Ort der wirklich fürs Mountainbiken geschaffen ist, wird dem Sport in der Schweiz sicherlich nochmal einen Push geben. Ich bin mir sicher, das werden die besten Mountainbike Weltmeisterschaften, die wir je hatten.“ – Nino Schurter (SUI)
„Wir wussten, dass wir ein echt starkes Team mit Deutschen Meistern in allen Klassen hatten. Unser Ziel war es keine Fehler zu machen und so vielleicht einen Platz unter den ersten Drei zu ergattern. Dieses Ziel erreicht zu haben, ist super für die Stimmung und für das ganze Team. Wir haben unsere Taktik geändert und unseren Junior zuerst ins Rennen geschickt. Leon hat seine Sache richtig gut gemacht und ich wusste danach, dass wir die Chance auf ein gutes Ergebnis hatten. Unsere U23 Fahrerin Ronja Eibl hat ein unglaubliches Rennen gezeigt, sie war schneller als Jolanda Neff! Als sie an mich übergab wusste ich, dass ich um den Sieg kämpfen würde. Nino war allerdings ein harter Brocken für mich. In der Feedzone haben sie mir gesagt, dass ich 12 Sekunden zurücklag. Ab da wusste ich, dass es schwer werden würde. Wir sind alle richtig glücklich über den zweiten Platz und die Silbermedaille.” – Manuel Fumic (GER)
„Bronze zu gewinnen ist gigantisch. Unser Ziel war es eine Medaille zu gewinnen und wir waren gespannt darauf, wie nah wir den Schweizern kommen konnten. Nach der ersten Runde hatten wir nur etwa 30 Sekunden Rückstand. Unser Junior Alexander hat richtig gute Arbeit geleistet und Annika ist eine Wucht, was uns in eine gute Ausgangslage gebracht hat. Als ich dran war, konnte ich relativ nah an Jolanda dran bleiben aber die Deutsche Ronja Eibl war extrem schnell. Sie hat mich an einem Anstieg überholt und ich bin mir richtig langsam vorgekommen. Sie hat es sogar geschafft Druck auf Jolanda zu machen und sich auf den zweiten Platz vorzuschieben. Unser letzter Fahrer, Simon Andreassen, hat dann einen richtig guten Job gemacht unseren Platz zu halten. Wir sind wirklich stolz auf unser Rennen heute.“ – Malene Degn (DEN)