Test Pegasus Premio EVO 10: Das E-Trekkingbike aus Köln bietet rundum gute Leistungen und ist damit zu Recht beim Kunden äußerst beliebt.
Was für konventionelle Fahrräder gilt, lässt sich auch auf E-Bikes anwenden: Maß aller Dinge und von den Kunden am stärksten nachgefragt sind Trekkingbikes. Denn nach wie vor ist diese Gattung besonders vielseitig, und wer vierstellig in ein Elektrofahrrad investiert, will sich natürlich viele Nutzungsoptionen offenhalten. Was aber bedeutet „Trekkingbike“ überhaupt? Manches von dem, was die Gattung bei konventionellen Rädern auszeichnete, ist passé – das Dreifach-Kettenblatt etwa, denn mit Unterstützungsantrieb sind mehr als zehn Gänge im Grunde sinnlos. Geblieben ist dafür die Kettenschaltung als Variante der Wahl, ebenso die Federgabel (die sich heute freilich ohnehin weitgehend durchgesetzt hat) und eine insgesamt solide Machart mit etwas breiteren Reifen und stabilem Träger. Kurz: Das Trekkingrad ist der perfekte Allrounder, wie gemacht für alle, die nicht gerade sportliche Spezialinteressen verfolgen (Rennrad, MTB) oder in der City nicht zwingend besonders cool oder aufrecht unterwegs sein müssen (Urban-Bike, Touren-Pedelec).
Bosch Performance CX Antrieb bleibt in der Gunst der Käufer ganz Vorne
Das wäre also geklärt – und nun zum Pegasus Premio EVO 10. Dass dies ein Musterbeispiel für ein modernes Trekkingrad ist, zeigt sich schon am Verkaufserfolg: Laut Pegasus sind Modelle der Premio-Reihe die meistverkauften E-Bikes der Republik. Gründe dafür muss man nicht lange suchen: Bereits der starke Bosch-Antrieb vom Typ Performance Line CX ist aufgrund seines guten Namens ein Publikumsmagnet. Das Aggregat punktet mit verzögerungsfreiem Ansprechen und geschmeidiger Reaktion auf Änderungen bei Pedaldruck und Tretfrequenz; mit viel Kraft und hohem Unterstützungsfaktor ist der Mittelmotor ebenso beim Anfahren an der Ampel wie mit flüssigem Tritt bergauf in seinem Element. Das hohe Drehmoment am EVO 10 sorgt dazu für einen sportlichen Charakter – ebenfalls ein typisches Merkmal der Kategorie „Trekking“.
Schotter, Asphalt, Waldwege – das Pegasus Premio EVO 10 fühlt sich fast überall zu Hause
Auch am dezenten Auftritt des Pegasus hat Bosch einen Anteil, ist doch der große 500-Wattstunden-Akku elegant ins Unterrohr integriert. Rahmenform und Ausstattung offenbaren den Charakter des Pegasus Premio EVO 10 als Trekkingbike für den täglichen Einsatz mit angenehm aufrechter Sitzhaltung; der Vorbauwinkel kann verstellt werden, wünscht man sich eine etwas sportlichere Position. Radstand und Lenkwinkel ergeben ein ausgewogenes Fahrverhalten, das Wendigkeit im Stadtverkehr und viel Fahrstabilität bei hohem Tempo vereint. Komfort holt das Premio aus 63 mm Federweg an der Gabel sowie der mit 47 mm vergleichsweise voluminösen Bereifung – auch das ist typisch Trekking, denn mit solchen Pneus können auch Waldwege und Schotterstrecken pannenfrei unter die Räder genommen werden. Eine gute Wahl sind die ergonomischen Lenkergriffe, griffige Pedale mit großer Auflagefläche bieten den Füßen des Fahrers guten Halt. Der Gelsattel ist straff, sorgt jedoch für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, eine Federsattelstütze fehlt allerdings – wer noch mehr Komfort will, sollte hier nachrüsten. Mit 63 mm Federweg ist die Suntour-Gabel schön langhubig, dabei für die Alltagsnutzung optimal abgestimmt.
Pegasus Premio EVO 10: „Sehr Gut“ für Licht und Details
Nahezu 110 Kilo Zuladung „packt“ das Premio EVO 10, womit es für den Gepäcktransport gut gerüstet ist. Der Systemgepäckträger erlaubt die leichte Montage von speziellem Zubehör, außerdem können seitliche Packtaschen angeklickt werden, was für Radreisende wie für Berufspendler ein wichtiges Kriterium ist. Gerade letztere werden sich auch am superhellen LED-Scheinwerfer erfreuen, der mit 100 Lux abends in der Stadt Sichtbarkeit und gute Sicht bietet. Bei schlechtem Wetter sind die weit heruntergezogenen Schutzbleche praktisch, die wirkungsvoll Spritzwasser abhalten.
Technisch interessieren Radfahrern sind Schaltung und Bremsen besonders wichtig, und auch hier wird man nicht enttäuscht. Die Kettenschaltung mit solidem „Shimano Deore“-Schaltwerk wechselt geschmeidig die Gänge, obwohl der Zehnfach-Zahnkranz mit 11 bis 42 Zähnen breit aufgestellt ist. Wer vorwiegend im Flachland unterwegs ist, kann getrost auf eine etwas enger abgestufte Kassette wechseln. Die Shimano-Bremsanlage vermittelt durch gute Dosierbarkeit viel Sicherheit, anstatt gefährlich bissig zu sein – dabei ist die Verzögerung immer weit mehr als ausreichend.
Ein gutes Trekkingbike muss natürlich gut passen. Hier geht der Kölner Anbieter mit gleich drei Rahmenformen keine Kompromisse ein, die in vier (Diamant, Trapez) bzw. drei Größen (Wave) verfügbar sind. Dies ist ein weiterer Schritt dahin, das E-Bike universell einsetzbar und damit zu einem typischen Trekkingrad zu machen – über die große Beliebtheit des Pegasus Premio EVO 10 muss man sich also nicht wundern.