Produktnews: Mit dem Orbea Orca Aero brachten die Spanier das erste Rad ins Profipeloton, welches nicht mehr der sogenannten 3:1 Regel folgte. Dementsprechend sollte die Aerodynamik verbessert werden, um ein noch flotteres Bike zu haben.
Orbea Orca Aero – Der Rahmen
Orbea war der erste Hersteller, der einen Profi Rahmen mit Rohren entwickelte, der das Maximalverhältnis von 3:1 überschritt, nachdem die UCI die Regel im September 2016 abgeschafft hatte. Daraus entstand schließlich das Orbea Orca Aero, welches bereits von den Profiteams Cofidis und Vital Concept gefahren wurde. Bei der Entwicklung konnte man besonders viel an den Kettenstreben und der Gabel herausholen, da man diese nun aufgrund der weggefallenen 3:1 Regel tiefer und flacher gestalten konnte. Die sogenannte Free Flow Gabel reduziert dank einer breitere Gabelöffnung den Druck des Luftdurchflusses zwischen Reifen und Gabel sowie den Widerstand um 4 Watt. Ein weiterer aerodynamischer Vorteil soll durch das relativ kurze Heck erreicht werden, da hier durch flachere Rohre eingesetzt werden können, was wiederum den Luftstrom an den Flaschenhaltern vermindert. Um neben bester Aerodynamik auch eine gute Steifigkeit zu erhalten, optimierte man am Orbea Orca Aero die Verbindungen von Lenkung, Tretlager und Streben für einen verbesserten Verdrehwiderstand. Für jede Rahmengröße werden die Querschnitte so optimiert, um eine steifere Struktur zu erreichen.
Optisch gesehen arbeitet man mit vielen Rundungen und schwungvollen Übergängen, die sich untereinander ergänzen oder in einander übergehen. Super gelöst ist unserer Meinung nach die Sattelklemmung, welche ganz einfach von der Seite erreicht werden kann und ohne Probleme verstellt werden kann. Dennoch passt sich diese ins Gesamtsystem ein und fällt nicht unnötig auf.
Wenn wir schon beim Thema Integration sind müssen wir auch auf das sogenannte ICR System eingehen. Das spezifische Design ermöglicht eine leichtere Anpassung des integrierten Lenkers und garantiert die günstigste interne Verlegung der Kabel ohne Reibung mit leichter Montage und geringem Wartungsaufwand. Das System ICR Plus ist sowohl mit mechanischen als auch elektronischen und drahtlosen Übertragungssystem kompatibel. Bei unserem Testbike war der Di2 Anschluss direkt im Rahmen integriert, was einen schlichten Eindruck machte und funktionell ganz weit oben steht.
Orbea Orca Aero – Die Ausstattung
Rahmen | Orbea Orca Aero carbon OMR |
Federgabel | Orbea Orca Aero carbon OMR |
Laufräder | DT ER 1600 Spline DB 32 CL |
Reifen | Hutchinson Fusion 5 All Season 25mm |
Schaltwerk | Shimano Dura Ace Di2 |
Schalthebel | Shimano Dura Ace Di2 |
Kurbel | Shimano Dura Ace Di2 34/50 |
Umwerfer | Shimano Dura Ace Di2 |
Bremse | Shimano Dura Ace Disc |
Sattelstütze | Orbea Aero OMR |
Sattel | Prologo Dimension T4,0 |
Vorbau | Vision Metron 5D Compact |
Lenker | Vision Metron 5D Compact |
Unser Orbea Orca Aero Testbike kam mit einer durchaus hochwertigen Ausstattung. Shimano Dura-Ace Di2, DT Swiss ER 1600 Spline DB 32 CL mit 32 Milimeter Felgenhöhe und Vision Metron 5D Compact Cockpit.
Die Dura-Ace Kurbel kommt mit 50/34 Zähnen und wir mit einer 11-28 Kassette ergänzt. Für uns doch ein bisschen wenig, wenn man bedenkt, dass man mit dem Orbea Orca Aero so richtig schnell unterwegs sein möchte. Bergauf dürfte man jedenfalls mit dieser Übersetzung kaum Probleme haben. Die hydraulischen Discs sorgen für die nötige Sicherheit bei jeglichen Bedingungen. Komplettiert wird das Orca Aero mit Hutchinson Reifen und Prologo Sattel.
Orbea Orca Aero – So fährts sich
Wenn das Wort Aero schon im Namen steckt, geht man natürlich davon aus, dass es sich um ein richtig schnelles Bike handelt. Das wollten wir natürlich nicht einfach so hinnehmen, sondern auf die Probe stellen. Ganz zu Beginn unseres Test ist uns auf jeden Fall schon einmal die erstklassige Steifigkeit aufgefallen, welche jeden Tritt in Vortrieb umwandelt. Allerdings leidet gerade auf sehr ruppigen und unruhigen Abschnitten der Komfort etwas darunter.
Geht es auf schnellere Abschnitte fühlt sich das Orbea Orca Aero aber wie Zuhause. Egal ob flach oder bergab, mit diesem Bike kann man richtig Gas geben. Einzige Limitierung ist das Kettenblatt mit nur 50 Zähnen, das bei Geschwindigkeiten um 45 km/h langsam aber sicher doch zu klein wird. In den Abfahrten ist die Steuerung präzise und gut, was sicherlich auch an den etwas niedrigeren Carbonfelgen liegen dürfte, da sich hier weniger Seitenwind fängt. Für ganz schnelle Abschnitte und auch optisch hätten wir uns dann aber doch höhere Felgen gewünscht.
Bergauf liefert das Orca Aero eine solide Performance ab und kann durchaus von der Übersetzung profitieren. Dennoch merkt man recht schnell, dass es sich bei diesem Rad um kein Kletterbike handelt.
Zur Ausstattung gibt es eigentlich nicht besonders viel zu sagen. Mit der Dura-Ace Di2 muss man keine Kompromisse eingehen und hat alles, was man sich von einer Schaltung wünschen kann. Das Cockpit macht einen guten Eindruck, ist aber sehr hart und gewöhnungsbedürftig. Die Hutchinson Reifen sind solide, man kann sich aber überlegen diese durch hochwertigere Modelle zu ersetzen.
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