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Kettler Familiano E-Bike im Test: Der Kinder-Träger

14. November 2019 by Marcus Degen

Kettler Familiano L-N: Der Traditionshersteller Kettler Alu-Rad stellt ein modernes, gut konstruiertes Lastenrad vor, das sich speziell an junge Eltern wendet, aber auch auf den Lastentransport zugeschnitten ist. Highlights sind das hohe zulässige Gesamtgewicht und der starke Motor mit verdoppelbarem Akku und damit hoher Reichweite.

Wer seine kleinen Kinder vor zehn, fünfzehn Jahren mit dem Fahrrad transportieren wollte, fand im Grunde nur eine einzige zeitgemäße Lösung vor: den Kinderanhänger, auch Trailer genannt. Die praktischen, vielseitig verwendbaren Ein- oder Zweisitzer knubbelten sich vor den Kitas, machten schmale Radwege unsicher und wurden als Kinderwagen-Ersatz im Supermarkt durch die Regale geschoben. Vorm Freibad koppelte man sie ab und schob sie auf die Liegewiese, und vorm Haus wurde entweder eine Plane drübergezogen, oder man faltete sie zusammen und trug sie in den Keller.

Kettler Familiano: Das Transport-E-Bike, das sich fährt wie ein „normales“ E-Bike

Kettler Familiano
Der perfekte Kindertransporter? Das Familiano bietet ein spannendes Konzept.


Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Gespann aus E-Bike und Trailer ist zwar nach wie vor beliebt, doch mit der stetigen Entwicklung der Elektroräder und angesichts neuer Konzepte rund ums Lastenrad ist nun etwas anderes angesagt: das speziell auf den Kindertransport zugeschnittene Familienrad. Erst seit zwei oder drei Jahren ist diese neue Gattung im Alltag präsent; früher der absolute Exot, findet man die E-Elterntaxis nun in wahrnehmbarer Zahl auf der Straße, vorm Spielplatz und eben am Kindergarten.

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Zwei ausgewachsene Kindersitze finden auf dem verlängerten Heck des Familiano Platz.


Beliebt sind behäbige Modelle mit festem, überdachtem Abteil, als Dreirad kippsicher und ziemlich breit; daneben gibt es jedoch auch „sportlichere“ Varianten, die näher am normalen E-Bike sind – zum Beispiel das Familiano des traditionsreichen Herstellers Kettler Alu-Rad. Deren Konzept ist nicht völlig neu, wurde den Kettler-Entwicklern jedoch gekonnt umgesetzt: Das auf voluminösen 20-Zoll-Reifen rollende Starrbike ist mit einem überlangen Heckträger ausgestattet, auf dem sich gleich zwei Kindersitze hintereinander befestigen lassen. Ein älteres Kind, das schon selbstständig sitzen und sich festhalten kann, nimmt auf einem gefederten Kindersattel mit Lenkstange Platz; dahinter befindet sich ein klassischer Kindersitz für das kleinere Geschwister. Trittbretter, die an die Kettenstreben montiert werden, bieten größeren Passagieren Komfort und Sicherheit. Der Kindersattel mit eigenem „Lenker“ wird ab April erhältlich sein; der Preis steht noch nicht fest. In jedem Fall ist dieser ein raffiniertes Gadget, um einem drei- oder vierjährigen Kind das Mitfahren etwas kurzweiliger zu machen.

Noch mehr praktische Kompakt-Räder findest du in unserer Top 10 für 2021

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Kettler Familiano: 180 kg Gesamtgewicht – FahrerIn, zwei Kinder plus Einkäufe, kein Problem!

Neben der Beförderung des Nachwuchses lässt sich der Gepäckträger natürlich auch als solcher verwenden – dafür bietet Kettler einen überlangen Transportkorb an, der zusätzlich zum bereits recht geräumigen Frontträger mit Einkäufen etc. beladen werden kann. Ganze 180 Kilo zulässiges Gesamtgewicht erlaubt das Familiano; selbst wenn für Fahrer bzw. Fahrerin plus Fahrzeug 110 Kilo draufgehen, ist die Ladekapazität immer noch enorm.



Auch als reines Transportvehikel ist das Familiano sehr gut nutzbar. Auch dank der 180kg zulässigem Gesamtgewicht.
Vorn lässt sich neben einem klassischen Lenkerkorb …
… auch ein „echter“ Frontgepäckträger montieren.

Klar, dass solch ein Bike einen kräftigen Antrieb braucht. Kettler greift auf das stärkste Aggregat im Portfolio von Bosch zurück, den fürs E-Mountainbike entwickelten Performance Line CX, der in neuester Bauart (erkennbar am großen Kettenrad vorne) noch einmal deutlich leichter läuft. Zusammen mit dem kompakten Purion-Display am Lenker, das die Bedienung vereinfacht, ist dieser Motor ideal für den Transport im Alltag: Beim Anfahren und am Berg schiebt er kräftig an, dazu ist er sehr formschön und dezent in den Rahmen des Familiano integriert. Wobei die Akkus – gleich zwei können montiert werden, was das Cargobike zum Reichweiten-Star macht – praktischerweise gut erreichbar am Hinterbau angebracht sind; das trotz seiner kleinen Laufräder recht lange Rad dürfte nämlich vielerorts draußen (unter einer schützenden Plane) abgestellt werden, und dann sollten die Batterien im Haus gelagert und aufgeladen werden.



Der neue Bosch Performance CX Motor macht auch bei voller Beladung noch ordentlich Dampf.
Dank Boschs Dual Battery System finden am Familiano zwei Akkus und damit insgesamt bis zu 1000Wh Kapazität Platz.

Kettler Familiano: Top-ausgestattet, mit neuem Bosch CX, Enviolo Schaltgetriebe und erstklassigen Bremsen

Ein heißes Thema bei Lastenrädern ist das Lenkverhalten. Modelle, deren Ladefläche vor dem Fahrer angeordnet ist, sind in dieser Hinsicht gewöhnungsbedürftig, ist ihr Handling doch ganz anders als das von konventionellen Fahrrädern. Ebenfalls nicht ohne sind Anhänger – vor allem wegen ihrer Breite. Das Familiano wiederum fährt sich im Grund wie ein ganz normales E-Bike. Wo man gerade aufgrund seiner Länge einen eher trägen Charakter vermuten würde, sorgen die 20-Zoll-Laufräder für Handlichkeit; in der Breite unterscheidet sich das Lastenrad ohnehin nicht von normalen Bikes. Gerade wenn der Frontkorb leer bleibt, ist freilich eine gewissen Hecklastigkeit zu spüren, die andererseits beim Aufbocken auf den soliden Zweibeinständer hilft.



Das Familiano hat bezüglich Fahrgefühl und Lenkverhalten deutlich mehr mit einem klassischen E-Bike als mit einem Lastenrad gemein.

Die voluminösen Schwalbe-Reifen ersetzen, wenn sie nicht gerade maximal aufgepumpt sind, durchaus eine Federung – sollte ihr Rollwiderstand dabei etwas größer sein, wird das vom starken Motor mehr als ausgeglichen. Dasselbe gilt auch für die Schaltung: Das stufenlose Enviolo-Getriebe lässt sich komfortabel bedienen und erlaubt eine exakte Anpassung der Übersetzung, ist jedoch weniger effizient als eine Kettenschaltung – macht aber nichts, wenn der Bosch Performance CX an Bord ist…

Rahmen Aluminium
Federgabel Aluminium starr
Antrieb Bosch Performance CX (Gen4)
Akku 500 Wh (optional 1.000 Wh)
Laufräder 20 Zoll
Reifen Schwalbe
Schaltwerk Enviolo Automatik
Schalthebel Enviolo Drehgriff
Kurbel FSA
Umwerfer Ohne
Bremse Magura MT4/5
Sattelstütze Aluminium
Sattel Zecure Gel-Sattel
Vorbau Ergotec verstellbar
Lenker Ergotec


Mit Vierkolben-Scheibenbremse vorne ist auch die Bremsanlage auf hohe Lasten zugeschnitten. Und auch darauf, dass dieses E-Bike unterschiedlich großen Menschen passen muss, hat der Hersteller geachtet: Mit kurzem Sitzrohr und großem Verstellbereich der Sattelstütze können Mütter wie Väter auf dem Familiano Platz nehmen. Der Lenkervorbau ist natürlich ebenfalls verstellbar. Zu den Details, die im Alltag überzeugen, gehören auch die helle Lichtanlage und das praktische Rahmenschloss für kürzere Stopps – etwa vorm Kindergarten.

Die Magura Bremsen packen bei Bedarf kräftig zu.
Auch bei der stufenlosen Enviolo-Schaltung wird Komfort groß geschrieben.


Kettler Familiano: Ein E-Bike für die ganze Familie

Ist die Kombination von Fahrrad bzw. E-Bike und Anhänger damit überholt? Nicht ganz, denn gewisse Dinge kann ein Cargobike natürlich nicht leisten. Die Option, das Gepäckabteil abzukoppeln und händisch vor sich her zu schieben, besteht beim Familiano nicht; wer einen auch „solo“ nutzbaren Transporter will, findet bei Kettler die klassische Lösung aus E-Bike und Trailer – optimiert durch ein eigenes Kupplungssystem des Anhängers, das beispielsweise an den Quadriga-Modellen zu finden ist. Doch in diesem Aspekt steckt auch eine Stärke des neuen Familientransporters: Sind die Kinder in der Kita, lässt sich das Rad fast wie ein stark motorisiertes E-Bike normaler Bauart fahren. Im Alltag sorgt das für viel Flexibilität, vom Fahrspaß einmal ganz abgesehen.

Das Familiano macht seinem Namen alle Ehre und ist vor allem als Alltagsbegleiter für die Familie eine Bereicherung.
Der Erstkontakt ist noch etwas skeptisch…
Doch lange dauert es nicht – Liebe auf den ersten Blick!


Spätestens, wenn sich das Rad in Bewegung setzt bringt das Familiano auch Familien-Spaß.

Auch im Gegensatz zu einem reinen (meist zweispurigen) Kindertransporter mit Abteil hat das Familiano deutliche Vorzüge. Anders als so ein Modell ist es auch ohne Kinder bzw. Lasten nutzbar; es muss also nicht zusätzlich zu einem konventionellen E-Bike bzw. Fahrrad angeschafft werden, sondern kann ein solches ersetzen. Ein Vorteil, den der Kindertransporter mit geschlossenem Abteil sowie der Trailer bieten, ist allerdings der Rundum-Wetterschutz, den Kinder im Sitz auf dem Gepäckträger nicht genießen.

Selbst wenn hinten zwei Kinder mitfahren, ist vorn noch Platz für einen kleinen Einkauf.


Keine Frage, Lasten-E-Bikes gehört die Zukunft. Mit dem Kettler Familiano ist das Segment um eine interessante Spielart reicher, und gerade Familien, die nach einem Auto-Ersatz für den Stadtverkehr suchen, sollten sich das neue Cargobike anschauen.

Fazit: Kettler Familiano L-N

Pro

  • Sehr kompakt und wendig
  • Viele Einsatzmöglichkeiten
  • Viel Zubehör
  • Hohe Reichweite
  • Für fast alle Körpergrößen

Contra

  • Etwas schwer
  • Keine Federung

Fakten

RahmenmaterialAluminium
AntriebstypBosch CX 4. Gen
Gewichtca. 31 kg
Preis4.799 Euro (Zweitakku 899 Euro)
Web www.kettler-alu-rad.de
Das hochwertige, formschöne und gut ausgestattete Kettler Familiano L-N ist eine echte Bereicherung im Reigen der E-Cargobikes. Wer seine Klein- oder Vorschulkinder ohne An- und Abkoppeln eines Anhängers befördern will und dabei sportlich-agile Fahreigenschaften schätzt, ist mit diesem Kettler Alu-Rad gut beraten.
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Über Marcus Degen

Marcus Degen ist Chefredakteur und Geschäftsführer von Velomotion. Als Niederbayer aus Leidenschaft genießt er die Vorzüge der Region sowohl auf dem Fahrrad als auch kulturell und kulinarisch. Bereits 2003 gründete er das deutsche Radsportmagazins Procycling und war für neun Jahre dessen Chefredakteur. Während dieser Zeit gründete er auch die Magazine Fahrrad News und World of Mountainbiking. Er hat Physik und Ingenieurwesen in München studiert und war bereits als Schüler im Radsport und später als Triathlet aktiv. 2013 startete er mit dem digitalen Fahrrad-Magazin Velomotion.de.

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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