Test: Cube ist wohl eine der bekanntesten Marken im deutschsprachigen Bereich und hat viele Fans in der breiten Masse. Aber Cube hat nicht nur Bikes im Angebot sondern mittlerweile ein breites Spektrum an Ausrüstung rund um das Rad. Wir konnten einige Teile daraus testen. Unter anderem den Cube MTB C:62 SLT Schuh.
Der C:62 SLT Schuh wird im Hause Cube in der Blackline eingeordnet. Damit werden die High-End Bekleidungsstücke bezeichnet. Dabei übernimmt der getestete C:62 SLT eher den XC/Race-Part, wobei der Cube MTB Peak Pro sich dafür in Richtung Trail orientiert. Auf den Einsatzbereich wurden auch die Eckdaten des Schuhs ausgelegt. Cube beschreibt den Schuh als „Steif, steifer, am schnellsten“.
Der Einsatz von Carbon bei der Sohle sorgt für hohe Steifigkeit und eine exzellente Kraftübertragung im Antritt. Da man jedoch ab und an auch mal schieben muss, ist der Schuh mit TPU-Stollen ausgestattet. Beachtliche Eckdaten, die den High-End-Anspruch durchaus unterstreichen; selbiges tut leider auch der Preis: 269 Euro werden für den Top-Race-Schuh fällig.
Aber: Leicht und steif ist nicht alles. Der Schuh muss vor allem auch auf längeren Touren und Rennen bequem bleiben. Cube bündelt das Know-How im Natural Fit Konzept. Unter Beachtung von ergonomischen und medizinischen Aspekten werden die Produkte auf optimalen Komfort und Funktion optimiert. So sind die Leisten und Innensohlen ergonomisch auf den Einsatzbereich angepasst. Geschlossen wird der Schuh über jeweils zwei Drehverschlüsse, die den Fuß gleichmäßig umschließen und keine lokalen Druckstellen am Fuß erzeugen sollen.
Auch an die Sicherheit wurde gedacht: Die Fersen- und Zehenkappen sind verstärkt und an der Ferse befindet sich ein reflektierender Streifen für mehr Sichtbarkeit, wenn das Licht weniger wird. Ein schönes Detail.
Der Cube C:62 SLT im Praxistest
Wo haben wir den Schuh getestet? Zu Anfang der Saison wurde der C:62 SLT Schuh im Rahmen unseres großen Graveltests auf dem Gravelbike eingesetzt. Hier konnte er sich vor allem durch die Leichtigkeit und Steifigkeit auszeichnen. Die Montage der Pedalplatten erwies sich erfreulich simpel und auch die Passform überzeugte. Die Größenangabe ist dem allgemeinen Standard getreu und der Schuh fällt dementsprechend normal aus.
Der Drehschluss lässt sich leicht schließen und die Rasterung ist fein, sodass man leicht die richtige Einstellung findet. Mit einem kurzen Dreh nach links öffnen sich die Drehverschlüsse und man kann wieder leicht aus dem Schuh schlüpfen. Auch bei den noch kälteren Temperaturen war der Schuh nicht zu zugig und man brauchte die Überschuhe erst wenn es ganz kalt wurde.
Nach dem Graveln ist vor den Trails. Mit zunehmenden Temperaturen musste sich der C:62 SLT auch am Mountainbike beweisen. Ich persönlich fahre aufgrund meiner XC-Vergangenheit gerne leichte und steife Schuhe und war gespannt, wie sich der Cube-Schuh auf diesem Terrain schlägt. Dass der Raceschuh auch hier durch sein geringes Gewicht und seine hohe Steifigkeit punkten konnte, war keine Überraschung. Umso erstaunter waren wir dann jedoch, als es auf die steinigen Gipfeln im Bayerischen Wald ging. Hier müssen die letzten Meter nämlich quasi immer zu Fuß zurückgelegt werden. Viele XC-Schuhe lassen hier dann den notwendigen Lauf-Komfort und auch den Grip vermissen. Das Resultat sind schmerzende Füße und wenig Trittsicherheit. Genau hier punktet der C:62 SLT: Die gummierte TPU-Sohle verhinderte Rutschpartien auf den glatten Felsen und brachte mich die letzten Höhenmeter sicher nach oben.
Ein weiterer Nachteil vieler besonders steifer MTB-Schuhe ist der Komfort während schneller, holpriger Abfahrten. Durch die reduzierte Dämpfung kommt es hier nämlich oft zu ermüdenden Fußsohlen, was nicht nur unangenehm ist, sondern manchmal auch zu einer Zwangspause führt. Wenngleich der C:62 SLT hier natürlich nicht den Komfort eines dezidierten Trail- oder gar Gravityschuhs bietet, so wusste die Dämpfung dennoch überzeugen und traf für mich eine gelungene Balance zwischen Steifigkeit und Komfort.
Einen weiteren Pluspunkt kann das Äußere des Schuhs einfahren: Durch den kompletten Verzicht auf Mesh-Einsätze sind die Füße auch im Dickicht des Waldes sehr gut geschützt. Meiner Erfahrung nach ziehen luftige Mesh-Einsätze Äste nämlich magisch an, was mitunter ganz schön schmerzhaft werden kann. Überraschend ist dabei das dennoch sehr gute Fußklima, selbst bei warmen Temperaturen. Bei Stein- und Felskontakt bietet der verstärke Zehenbereich außerdem guten Schutz.
Die geschlossene Form macht den Schuh aus sehr Pflegeleicht. Wird mal dreckiger. Beim Bike-Waschen einfach mit abspritzen, drüberwischen und trocknen lassen. Trotz der geschlossenen Form bleibt der Schuh Atmungsaktiv und es wird auch bei wärmeren Temperaturen nicht warm.