Radsport: Die französische Equipe Cofidis hat sich 2022 von ihrer besten Seite gezeigt. Gelingt das dem Team auch in der kommenden Saison?
Cofidis wurde von Jahr zu Jahr stärker
Schon seit 1997 ziert der Schriftzug Cofidis das Trikot eines Radsportteams. Viele Höhen und Tiefen haben die Fans seitdem mitgemacht. Die vergangenen drei Jahre zählte die französische Equipe endlich wieder zur WorldTour. Und nun hat sich die Mannschaft die Zugehörigkeit in der höchsten Radsportliga auch redlich verdient. Haben sie im Jahr 2020 noch mit 2.806 Punkten angefangen, steigerten sie sich 2021 auf 5.484 Punkte und 2022 schließlich sogar auf 8.169 Punkte. Für viele überraschend kann Cofidis damit souverän die Klasse halten. Besonderes Highlight für die deutschen Fans war natürlich der Auftritt von Simon Geschke bei der Tour de France. Fast hätte der gebürtige Berliner das Bergtrikot gewonnen. Für die 19 Siege im Jahr 2023 waren jedoch andere Fahrer zuständig. Die beiden Spanier Jon Izagirre und Jesus Herrada sorgten im Baskenland bzw. bei der Vuelta für Siege in ihrer Heimat – und die einzigen beiden auf WorldTour-Ebene. Benjamin Thomas gewann das Etoile de Besseges, Maximilian Walscheid den GP de Denain und Guillaume Martin die Tour de l’Ain. Es bleibt dabei: Cofidis ist vor allem in Frankreich erfolgreich. 14 der 19 Siege fuhr man auf heimischem Boden ein.
Der Kader verändert sich kaum
Nachdem sich die Ergebnisse der Mannschaft Cofidis von Jahr zu Jahr verbessert haben, versucht die Teamleitung nun auf dem Höhepunkt etwas Konstanz hinein zu bringen. So war die Equipe auf dem Transfermarkt nur wenig aktiv. Lediglich fünf Fahrer verlassen das Team und vier Fahrer stoßen dazu. Wirklich existenzbedrohend ist keiner der Abgänge, auch wenn Davide Villella, Sander Armee, Kenneth Vanbilsen, Tom Bohli und Szymon Sajnok sicherlich den Radsport-Kennern etwas sagen. Mit Harrison Wood holt sich Cofidis einen 22-jährigen Briten, der sich selbst als Rundfahrer versteht. Der Franzose Axel Mariault ist 24 und hat ähnliche Qualitäten. Christophe Noppe aus Belgien hingegen sieht sich eher bei Eintagesrennen und in schnellen Sprints Zuhause. Bisher war er für Arkea – Samsic im Sprintzug aktiv. Der Spanier Jonathan Lastra ist dann wiederum ein Mann für die Berge. Er verstärkt die spanische Riege und wird fest für die Vuelta a Espana eingeplant, wo er 2019 bereits einmal Etappenzweiter werden konnte. Alles in allem verändert sich im Kader von Cofidis kaum etwas. Um das starke Jahr 2022 zu wiederholen, müssen die verbliebenen Profis ihre Top-Leistung erneut abrufen.