Radsport: Remco Evenepoel hat direkt zum Auftakt des Giro d’Italia klar gemacht, wer der Favorit auf den Gesamtsieg ist. Der Belgier gewann das Zeitfahren mit einem beeindruckenden Vorsprung von 22 Sekunden auf Filippo Ganna aus Italien.
Evenepoel schockt Roglic
Die 106. Austragung des Giro d’Italia ist eröffnet. Mit einer beeindruckenden Leistung hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) direkt ein Statement gesetzt. Der Belgier gewann das 19,6 Kilometer lange Zeitfahren von Fossacesia Marina nach Ortona. Dabei ließ er seinen Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance. Mit satten 22 Sekunden Rückstand blieb Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) aus Italien nur Rang zwei. Ebenfalls positiv überrascht hat der Portugiese Joao Almeida (UAE), der als Tagesdritter nur sieben Sekunde langsamer war als Ganna. Durchaus geschockt sein dürfte nach dem heutigen Tag Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Der Slowene wurde eigentlich als direkter Konkurrent auf Augenhöhe mit Evenepoel gehandelt, büßte heute jedoch bereits satte 43 Sekunden ein. Erneut nicht für einen Erfolg gereicht hat es für den Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ), der als Fünfter heute die gleiche Zeit fuhr wie Roglic.
Kämna kassiert 1:23 Minuten
Etwas enttäuscht sein dürfte nach dem ersten Tag auch Deutschlands Hoffnung Lennard Kämna (Bora – hansgrohe). Der 26-Jährige fuhr zwar auf einen respektablen 22. Rang, kassierte aber satte 1:23 Minuten Rückstand auf Remco Evenepoel. Auch auf Teamkollege Aleksandr Vlasov büßte Kämna Zeit ein. Der Russe war 28 Sekunden schneller. Dennoch wird man im Raublinger Rennstall den Kopf nun nicht in den Sand stecken. Mit einem etwas größeren Abstand könnte Kämna seine etwas größer gewordenen Freiheiten nun nutzen und offensiver fahren als geplant.
Keine leichten Flachetappen
Mit Spannung dürfen wir nach diesem furiosen Auftaktzeitfahren auch auf die kommenden Tage blicken. Denn die Organisatoren des Giro d’Italia haben keine langweilige erste Woche zusammengestellt. Morgen geht es über 202 Kilometer von Teramo nach San Salvo. Zwar sind nur zwei Bergwertungen der vierten Kategorie ausgeschrieben, Hügel gibt es aber deutlich mehr. So dürfen sich die reinen Sprinter nicht allzu sicher sein, den Tagessieg auch tatsächlich unter sich ausmachen zu können. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Großteil der Strecke entlang der Küste führt und somit Windstaffeln nicht unwahrscheinlich sind.
| Wat een ongelofelijke tijd van Remco Evenepoel. De Belg gaat een enorme tik uitdelen aan zijn concurrenten en lijkt ook zijn eerste etappezege te kunnen noteren. #Giro
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— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) May 6, 2023