Radsport: Im Team Cofidis dürfen wir zur kommenden Saison viele neue Gesichter begrüßen. Insgesamt 12 Fahrer sind neu im Kader. Gleichzeitig mussten aber auch 12 Profis ihre Koffer packen. Der Charakter der französischen Equipe wird sich dennoch kaum ändern.
Cofidis darf nach 15 Jahren endlich wieder jubeln
Radsportteams wechseln meist nach 2-3 Jahren ihren Namen. Die Fluktuation der namensgebenden Sponsoren ist riesig. Daher ist es selten, dass eine Mannschaft seit über zehn Jahren mit der gleichen Bezeichnung im Peloton unterwegs ist. Cofidis jedoch sponsert sein Team seit 1997. Viele Profis waren damals noch nicht einmal auf der Welt. Logisch, dass die Rot-Weißen daher viele Höhen und Tiefen miterlebt haben. Besonders wichtig ist Cofidis als französisches Team natürlich die Tour de France. Doch ausgerechnet hier mussten sie 15 Jahre auf einen Etappensieg warten. 2023 sollte es dann aber gleich doppelt klappen. Zunächst gewinnt Victor Lafay ein Teilstück, dann darf auch Ion Izagirre jubeln. Da auch Jesus Herrada bei der Vuelta und Bryan Coquard bei der Tour Down Under erfolgreich waren, darf Cofidis auf vier Siege auf WorldTour-Ebene blicken. Das sind nicht viele, dafür aber bedeutende. Insgesamt erreichen die Fahrer von Cofidis in der Saison 2023 14 Siege und 28 weitere Podiumsplätze.
2024: Cofidis verpasst die Chance zum Umbruch
Mit Jose Herrada, Jelle Wallays, Pierre-Luc Perichon, Wesley Kreder und Francois Bidard haben nicht weniger als fünf Fahrer ihre Karriere am Ende dieser Saison beendet. Außerdem haben mit Davide Cimolay (34) und Max Walscheid (30) zwei weitere ältere Profis das Team verlassen. Das wäre für die französische Equipe endlich die Möglichkeit gewesen, den Kader stark zu verjüngen und einen sehr nötigen Umbruch einzuleiten. Stattdessen haben sie mit Ben Hermans (37), Gorka Izagirre (36), Kenny Elissonde (32), Alexis Gougeard (30), Aime De Gendt (29) und Ludovic Robeet (29) das Durchschnittsalter sogar fast noch erhöht. Dem entgegenwirken sollen Nolann Mahoudo, Oliver Knight und Milan Fretin. Diese drei U23-Fahrer haben sich bisher auf diesem hohen Niveau aber noch nicht beweisen können. Fraglich, ob sie eine Verstärkung darstellen. Die Liste der Neuzugänge komplettieren der Sprinter Stanisław Aniołkowski und Allrounder Stefano Oldani. Schmerzhaft sind neben den älteren Abgängen vor allem die Verluste von Simone Consonni, Victor Lafay und Remy Rochas. Der Italiener und die beiden Franzosen waren immer für gute Resultate gut und werden der Mannschaft definitiv fehlen. Eine wirklich Verbesserung des Kaders hat nicht stattgefunden. Daher werden wir das Team Cofidis also auch 2024 vorwiegend in Fluchtgruppen zu sehen bekommen.