Radsport: Jonathan Milan hat die vierte Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Der Italiener konnte sich im Massensprint vor Kaden Groves durchsetzen. Zuvor versuchte es Filippo Ganna mit einer späten Attacke. Auf den letzten 1.000 Metern wurde der mehrfache Zeitfahr-Weltmeister aber doch noch eingeholt.
Milan holt sich den Etappensieg
Der vierte Tag des Giro d’Italia war also doch einer für die Sprinter. Jonathan Milan (Lidl – Trek) hat sich nach 190 Kilometern von Acqui Terme nach Andora vor Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck durchsetzen können. Dabei sah es wenige Minuten vor dem Schlusssprint gar nicht zwingend nach einer Sprintentscheidung aus. Der Capo Mele war der erwartete Scharfrichter und hätte Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) mit dessen Attacke fast den Tagessieg ermöglicht. Am Ende aber jubelt Jonathan Milan. Starker Dritter wurde der Deutsche Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious).
Ganna in der Ausreißergruppe?
Vier Fahrer haben sich nach dem Start aus dem Hauptfeld lösen können: Lilian Calmejane (Intermarché – Wanty), Stefan de Bod (EF Education – EasyPost), Francisco Munoz (Polti Kometa) und Filipo Ganna (Ineos Grenadiers). Der zuletzt genannte Italiener ließ sich nach einigen Kilometern jedoch wieder ins Peloton zurückfallen. Das Team erklärte anschließend, dass die Aussicht auf Erfolg zu gering gewesen sei und man sich daher dazu entschied, kein Teil der Fluchtgruppe sein zu wollen. Nach den Bergwertungen ließ sich dann auch der Franzose Calmejane einholen. Das verbliebene Ausreißerduo kämpfte anschließend um die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer. Chancen auf den Tagessieg hatten sie allerdings nicht. Ebenso wie Sprinter Fabio Jakobsen (dsm-firmenich PostNL). Der Niederländer wurde bereits am ersten Anstieg abgehängt und hatte sichtlich Mühe, auch in der Ebene dem Tempo zu folgen.
Girmay stürzt 2x und gibt auf
Pechvogel des Tages war Biniam Girmay (Intermarché – Wanty). Der Eritreer, der gestern Etappendritter wurde und vor zwei Jahren eine Etappe beim Giro d’Italia gewann, muste das Rennen verletzt aufgeben. Innerhalb weniger Kilometer kam der hügelfeste Sprinter gleich zweimal zu Fall. Nach Robert Gesink (Visma – LaB), Eddie Dunbar (Jayco – AlUla), Simon Carr (EF Education – EasyPost), Bram Welten (dsm-firmenich PostNL) und Torstein Traeen (Bahrain – Victorious) ist Girmay der sechste Fahrer, der die diesjährige Italien-Rundfahrt aufgeben muss.
Ganna attackiert am Capo Mele
Wie ein Massensprint wurde die Anfahrt zum 1,8 Kilometer langen und 4,4 Prozent steilen Capo Mele von den Teams vorbereitet. Kaum am Fuße angekommen, setzte Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seine Attacke. Der Weltklasse-Zeitfahrer fuhr mit einem Vorsprung von rund fünf Sekunden über die Kuppe des Hügels. Doch dahinter ließen sich die Mannschaften der Sprinter nicht überraschen. Ganna wurde innerhalb des letzten Kilometers wieder gestellt. Und dann war die Bühne frei für die schnellsten Sprinter der Welt. Diesmal hatte Jonathan Milan (Lidl – Trek) die Nase vorn, auch dank seiner starken Teamkollegen, welche die gesamte Etappe über arbeiten mussten und auch stark daran beteiligt waren, Ganna noch einzuholen.
| Milan, Milan, Milan! Er komt niemand meer overheen, Jonathan Milan is de sterkste van allemaal! #Giroditalia
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— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) May 7, 2024