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Tour de France – Im Hauptfeld 2: Netflix-Serie erreicht neues Level

5. Juni 2024 by Michael Behringer

Tour de France Im Hauptfeld Netflix Serie

Radsport: Auch im vergangenen Jahr wurden bei der Tour de France einige Profi-Teams von Kameras begleitet. Nächste Woche ist es soweit: Auf Netflix erscheint am 11. Juni die zweite Staffel von Tour de France: Im Hauptfeld. Wir durften schon jetzt einen Blick in die neue Serie werfen – und können euch auch diesmal eine Empfehlung aussprechen.

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Tour de France Im Hauptfeld 2: Ein starker Beginn

Der Straßenradsport ist die Königsdisziplin auf Rädern, so wie die Formel 1 die Königsklasse des Motorsports ist. Jetzt steht unser Lieblingssport auch der F1-Serie „Drive to Survive“ in nichts mehr nach. Denn nachdem die erste Staffel der Radsport-Serie (gedreht 2022, ausgestrahlt 2023) noch so seine Längen hatte, überzeugt Staffel 2 von „Tour de France: Im Hauptfeld“ (engl.: Tour de France: Unchained) nun auf ganzer Linie. Schon in der ersten Folge werden die Zuschauer bei ihren Emotionen gepackt, durch Stürze, die Musik, die eindrucksvollen Bilder, die Fans – aber auch durch die Charaktere. Fabio Jakobsen zeigt den Mittelfinger, als er gefragt wird, ob er sich auf Staffel zwei freut. Patrick Lefevere meint, jeder Fahrer solle für einen Etappensieg töten wollen. Und Thibaut Pinot schmeißt mehrere Dutzend Brötchen und Croissants in den See. Während in Staffel 1 der Beginn der Serie sehr schleppend verlief und viel zu viele grundsätzliche Dinge des Radsports erklärt wurden, konzentriert man sich nun in Staffel 2 auf die Gefühle – und das ist genau der richtige Weg.

Mit dem Tod von Gino Mäder wird respektvoll umgegangen

Besonders groß war die Kritik an der ersten Staffel wegen der zahlreich gezeigten Stürze. Für viele Radsportfans war das zu viel des Schlechten. Auch in diesem Jahr muss man sagen, hat man einige Unfälle für mehr Action-Parts in den Fokus der Serie gerückt. Allerdings gab es diesmal leider auch Gründe dafür. Den Tod von Gino Mäder hat die Netflix-Serie direkt in der Auftakt-Folge behandelt, dies aber glücklicherweise sehr respektvoll und niveauvoll getan. So ist zum Beispiel zu sehen, wie Ben O’Connor während einer Trainingsfahrt über den Tod seines Kollegen informiert wird. Netflix verzichtet auf unnötige Action-Bilder in dieser Sequenz und zeigt auch die vielen Tränen der Profis nicht. Stattdessen wird die Schweigeminute für Gino Mäder eingeblendet und der Fokus darauf gelegt, wie gefährlich dieser Sport doch ist. Passend dazu heißt die erste Folge von „Tour de France: Im Hauptfeld 2“ auch „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Erst im späteren Verlauf der Serie wird noch einmal intensiv darauf eingegangen, als es um die Etappenjagd der Mannschaft Bahrain – Victorious geht. #RideforGino



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Zwei Superhelden und keiner ist der Bad Boy

Zum Auftakt der Tour de France dreht sich bereits alles um das Duell zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Nach dem Sturz seines Kontrahenten und des Vorjahressieges gilt Vingegaard als Topfavorit und Pogacar als Herausforderer – das sieht sogar dessen Freundin so. Dass beide Fahrer in den Interview-Sequenzen zu 100 Prozent sympathisch wirken, kommt den Produzenten der Serie vermutlich nicht gelegen. Schließlich tut es jedem Film, jeder Serie und jeder Doku gut, das klassische Gut gegen Böse Konzept zu verkaufen. Hier ist das jedoch nicht möglich. Und irgendwie macht es das Ganze sogar noch runder. Es schadet der Serie nicht. Für Unterhaltung auf eine andere Art und Weise sorgt – wie schon im Vorjahr – Jonathan Vaughters und seine Mannschaft EF. Der Teamchef redet davon, dass er mit Richard Carapaz die größte Tour-Sensation der letzten Jahrzehnte schaffen will. Er hat alles auf ihn gesetzt, auch finanziell. Dass dann ausgerechnet Carapaz direkt auf der ersten Etappe stürzt, ist für das Team eine Katastrophe, für die Zuschauer aber irgendwie ein Déjà-vu. Schon in der ersten Staffel war man sich bei EF nämlich sicher, mit Stefan Bissegger den Topfavoriten auf den Auftaktsieg in den eigenen Reihen zu haben. Doch der Schweizer stürzte zweimal und war schließlich chancenlos.

Yates & Yates – die perfekte Story zu Beginn der Tour

Nach vielen Emotionen, Stürzen und Kampfansagen war es dann endlich soweit – es ging ums Sportliche. Und da bot die Tour de France den Produzenten der Serie wirklich eine märchenhafte Geschichte. Die Brüder Adam Yates und Simon Yates attackierten gemeinsam auf der ersten Etappe und durften den Sieg schließlich unter sich ausmachen. Adam gewann vor Simon und sorgt damit nicht nur für einen perfekten Start seines UAE Team Emirates, sondern auch für die Netflix-Serie. Wie nah Freud und Leid beieinander liegen sehen wir 15 Minuten später, denn dann erst kommt der gestürzte Richard Carapaz ins Ziel, der am nächsten Tag die Tour de France aufgeben musste.

Viele Spannende Geschichten der Tour de France 2023

Auch Tom Pidcock verlor Zeit. Eigentlich wollte der Brite in diesem Jahr auf GC fahren. In einem Interview jedoch gewährt er den Zuschauern einen tiefen Einblick und spricht davon, in dieser Saison Druck zu spüren. Diesen hatte auch die französische Equipe Cofidis. Seit 15 Jahren gewannen die Männer in Rot-Weiß keine Tour-Etappe mehr. Doch am zweiten Tag der Tour de France 2023 war es dann soweit: Victor Lafay überraschte Jumbo – Visma. Sehr zum Ärger von Wout van Aert, der daraufhin förmlich ausrastet. Auch in Staffel 2 der Serie „Tour de France: Im Hauptfeld“ dürfen wir also einiges erwarten. Unter anderem begleiten wir Mark Cavendish bei seiner vermeintlich letzten Tour. Wir lauschen den Teamansprachen von Jumbo – Visma und jubeln mit Bora – hansgrohe über das Gelbe Trikot von Jai Hindley. Wir spüren förmlich die Spannungen im Team Ineos Grenadiers zwischen Carlos Rodriguez und Tom Pidcock. Und Ben O’Connor hadert mit seiner schwachen Form, während Teamkollege Felix Gall der Durchbruch gelingt. Für jeden Radsport-Fan – und all diejenigen die es werden wollen – ist die Netflix-Serie Tour de France: Im Hauptfeld genau der richtige Heißmacher für die Tour.



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Stichworte:featuredNetflixNewsTour de FranceTour de France DokuTour de France: Im HauptfeldTour de France: Unchained

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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