Radsport: Jhonatan Narvaez hat die fünfte Etappe der Tour Down Under für sich entschieden. Der Ecuadorianer gewann den Bergaufsprint auf dem Willunga Hill vor dem Briten Oscar Onley und dem Neuseeländer Finn Fisher-Black.
Narvaez siegt und nimmt Romo das Trikot ab
Die 145,7 Kilometer lange Königsetappe von McLaren Vale zum Willunga Hill geht an Jhonatan Narvaez (UAE). Der Favorit auf den Etappensieg konnte diesmal Oscar Onley (Picnic PostNL) hinter sich lassen. Noch im Vorjahr gewann der Brite das Teilstück und Narvaez musste sich mit Rang drei begnügen – diesmal also die Revanche. Mit diesem Sieg übernimmt er auch die Führung in der Gesamtwertung und damit das ockerfarbene Trikot von Javier Romo (Movistar). Der Spanier ging ohne jede Not ganz nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ bereits 2,8 Kilometer vor der Ziellinie selbst in die Offensive. Er attackierte aus einem bereits stark dezimierten Hauptfeld heraus, da es im Flachstück vor dem Schlussanstieg bereits zu einer vorentscheidenden Selektion kam. Dahinter jedoch waren noch einige Starke Fahrer vereint, die ihn dann gemeinsam wieder stellen konnten.
Ineos Grenadiers teilt das Feld
24 Kilometer vor dem Ziel wurden die Ausreißer noch vor der ersten Überquerung des Willunga Hill gestellt. Prompt kam es zu weiteren Attacken. Chris Harper und Mauro Schmid vom Team Jayco – AlUla versuchten sich als Duo. Doch auch diese beiden sollten nur bis zum Fuße des Willunga Hill kommen. Währenddessen sorgte die Mannschaft Ineos – Grenadiers im Peloton für eine Teilung. Einige namhafte Profis fanden sich in einer abgehängten Gruppe wieder – und waren damit raus aus dem Kampf um die vorderen Plätze der Gesamtwertung. Fast hätte es auch den späteren Tagessieger Jhonatan Narvaez (UAE) und Luke Plapp (Jayco – AlUla) erwischt, doch dank ihrer Teamkollegen konnten sie am Fuße des Anstiegs den Anschluss wiederherstellen.
Plapp & Romo arbeiten – die anderen gewinnen
Warum der Gesamtführende Javier Romo (Movistar) bereits knapp drei Kilometer vor dem Ziel seine Attacke setzte, wird wohl nur er selbst wissen. Denn eigentlich gab es für ihn dafür keinen Grund. Durch seinen Angriff aber verbündeten sich dahinter all seine Gegner. Dass sich dann nach dem Zusammenschluss der vier scheinbar stärksten Kletterer ausgerechnet Luke Plapp (Jayco – AlUla) in der Verantwortung sah, ist ebenfalls rätselhaft. Der Australier wurde auf den letzten 200 Metern ebenso wie der Spanier erwartungsgemäß stehen gelassen und sogar noch von Finn Fisher-Black (RB – Bora – hansgrohe) übersprintet. Damit verliert Romo die Gesamtführung und Plapp ist lediglich Gesamtsechster. Clever angenommen haben diese taktischen Fehler Jhonatan Narvaez (UAE) und Oscar Onley (Picnic PostNL). Denn obwohl sie die nachweislich explosivsten Fahrer sind, wurden sie von ihren Konkurrenten förmlich bis zur Ziellinie pilotiert.
Morgen: Massensprint in Adelaide
Es ist nicht davon auszugehen, dass es in der Gesamtwertung der 25. Santos Tour Down Under noch zu großartigen Verschiebungen kommt. Die letzte Etappe der ersten WorldTour-Rundfahrt der Saison findet in und um Adelaide herum statt. Lediglich 90 Kilometer sind zu absolvieren. Das Profil: tellerflach. So wird ein weiterer Massensprint erwartet, in dem sich die deutschen Profis Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek), Phil Bauhaus (Bahrain – Victorious) und Henri Uhlig (Alpecin – Deceuninck) noch einmal versuchen dürfen. Topfavorit auf den Etappensieg ist auch morgen wieder der Australier Sam Welsford (RB – Bora – hansgrohe). Allerdings ist dieser heute erneut gestürzt.
Jhonatan Narvaez (UAE Team Emirates) WINS stage 5 of Tour Down Under on Willunga Hill! He beat Onley and Fisher-Black with a huge sprint and took the Ochre Jersey from Romo who chose to attack instead of defending… Intriguing.#TourDownUnder pic.twitter.com/5bzdTsaAtq
— Mihai Simion (@faustocoppi60) January 25, 2025