Test: Die Mavic MVS Shield positioniert sich im Testfeld der photochromen Mountainbike-Brillen mit 119 € im günstigeren Segment. Sie überzeugt auf dem Trail durch eine hohe Abdeckung und eine der schnellsten Tönungsgeschwindigkeiten im Test. Im Praxiseindruck trüben jedoch Mängel bei der Verarbeitungsqualität den Gesamteindruck.

Mavic MVS Shield: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Auf den ersten Blick macht die Mavic MVS Shield eine richtig gute Figur. Das rahmenlose Design wirkt modern und die Abmessungen sind mit 140 mm Breite und einer Glashöhe von satten 58 mm großzügig bemessen. Das verspricht schon auf dem Papier ein riesiges, uneingeschränktes Sichtfeld. Dieser positive Eindruck steht jedoch im Kontrast zur haptischen Wahrnehmung, sobald man die Brille in die Hand nimmt. Die Verarbeitungsqualität ist leider auf enttäuschendem Niveau. Schon beim Aufklappen der Bügel knarzt und knackt die Brille an allen Ecken und Enden. Das Glas selbst weist so viel Spiel auf, dass man sich unweigerlich fragt, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Dieser billig wirkende Eindruck überschattet leider die eigentlich cleveren Details, wie die verschraubten und damit austauschbaren Nasenpads oder die strategisch gut gummierten Bügelenden, die oben und unten für sicheren Halt sorgen sollen. Hier wurde an den falschen Stellen gespart.



Mavic MVS Shield: Glas
Beim Glas hingegen scheint Mavic keine Kompromisse gemacht zu haben. Zum Einsatz kommt eine stark rot getönte Scheibe, die einen VLT-Bereich (Visible Light Transmission) von 15 % bis 75 % abdeckt und damit sauber in die für Mountainbiker relevante Kategorie 1-3 fällt. Dieser Tönungsbereich funktionierte im Test sowohl bei strahlendem Sonnenschein als auch bei bedecktem Himmel hervorragend. Rein performancetechnisch hat uns das Glas voll überzeugt: Die photochrome Reaktionsgeschwindigkeit gehörte zu den schnellsten im gesamten Testfeld. Licht- und Schattenwechsel auf dem Trail meistert die Brille bravourös. Dank der hydrophoben und oleophoben Beschichtung zeigte sie sich zudem unanfällig für Verschmierungen und beschlug in der Praxis so gut wie nie.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Draußen auf dem Trail liefert die Mavic MVS Shield eine Leistung ab, die man ihr nach dem ersten „Anfassen“ kaum zugetraut hätte. Das große, rahmenlose Glas sorgt für ein absolut hervorragendes, komplett uneingeschränktes Sichtfeld – hier stört wirklich kein Rahmen in der Peripherie. Die große Fläche gewährleistet zudem einen sehr guten Windschutz für die Augen. Wie schon erwähnt, ist die Tönungsgeschwindigkeit top und passt sich schnell an wechselnde Lichtverhältnisse an. Die subjektive Passform war für unsere Gesichter jedoch nicht hundertprozentig optimal. Das Glas weist eine relativ starke Krümmung auf. Um einen sicheren Sitz zu erreichen, mussten wir die Brille so positionieren, dass die Wimpern beim Blinzeln wiederholt am Glas anstießen, was auf Dauer ziemlich nervig sein kann. Während also die reine Performance (Optik, VLT-Bereich, Anti-Fog) überzeugt, trüben die billige Haptik und das ständige Knarzen bei der Handhabung den Gesamteindruck empfindlich.






