Mit dem komplett neu entwickelten Synapse möchte Cannondale nicht nur an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, sondern diesen schlichtweg revolutionieren, „den Begriff Ausdauer neu definieren“, wie es in eigenen Worten heißt. Die Siege, die Peter Sagan in diesem Jahr bei den belgischen Klassikern auf dem Rad bereits eingefahren hat, scheinen diese Erwartungshaltung zu unterstreichen.
Vor wenigen Tagen wurde das Rad in der Toskana auf den Straßen der legendären „Strade Bianche“ stilgerecht vorgestellt. Danach habe ich es über die heimischen Straßen bewegt.
Beeindruckt hat es mich dabei vor allem auf einer Runde durch das Untere Saaletal nordwestlich von Halle. Hier finden sich neben Straßen mit glattem Asphalt auch ruppige Abschnitte und Passagen mit grobem Pflaster. Das perfekte Testrevier für ein Rad, dass alle Sinne ansprechen soll.
// Ausstattung
Mein Testmodell ist sehr gut ausgestattet und gleicht fast bis ins Detail dem Peter Sagans. So findet sich beispielsweise eine komplette Sram Red montiert, in Verbindung mit einer kompakt gestuften Hollowgram-Kurbel von Cannondale und einer 10-fach Kassette mit 11 auf 25 Zähnen. Lenker und Vorbau stammen aus der SL-K-Reihe von FSA. Die Taiwaner liefern auch die eigens für den Rahmen hergestellte Stütze. Auf dieser befindet sich ein fi’zi:k Aliante. Auf den schwarzen Metron 40 der FSA-Tochter Vision sorgen 28 Millimeter breite Schwalbe Ultremo ZX für Komfort und Grip.
Obwohl ich normalerweise auf einem 54er Rahmen unterwegs bin, passt mir beim Cannondale Synapse ein 56er Rahmen auf Anhieb. Er fühlt sich zu keinem Zeitpunkt zu groß an. Das konisch geformte Steuerrohr baut relativ hoch, was in Verbindung mit dem etwas kürzeren Oberrohr für eine aufrechtere Position auf dem Rad sorgt. Der Radstand selbst ist lang und garantiert in Kombination mit der eigenwillig geformten Gabel eine angenehme Laufruhe. Diese erinnert auf den ersten Blick etwas an die Gabel eines Steherrads. Der Grund für die negative Krümmung liegt in den damit verbundenen, besseren Dämpfungseigenschaften begründet. An diesen orientiert sich auch die Formgebung des Sattelrohres. Während dieses im oberen Bereich relativ breit ausfällt, spaltet es sich oberhalb des Tretlagers in zwei asymmetrische Streben auf. Zusammen mit dem BB30-Tretlager möchte Cannondale dadurch gleichermaßen ein hohes Maß an Steifigkeit und Flex gewährleisten. Die Amerikaner nennen diese Lösung Save+. Neu ist auch, im Vergleich zum gleichnamigen Vorgängermodell des Rades, die Synapse Endurance Race Geometry, welche im Kern den bekannten Komforträdern von Specialized, Trek und Giant ähnelt.
// Fazit
Peter Sagan hat auf dem neuen Cannondale Synapse unter anderem den Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen – obwohl er dem Rad gegenüber, wie er selbst zugibt, zunächst skeptisch war. Es scheint ihn also doch überzeugt zu haben. Das ist nachvollziehbar. Auf brüchigem Asphalt und grobem Pflaster braucht sich das Synapse nicht zu verstecken. Im Gegenteil! Mein sehr gut ausgestattetes Testmodell verleitet aufgrund seiner Komforteigenschaften förmlich zum Gas geben – einzig etwas agiler beim Antritt könnte es dabei sein. Abgesehen davon, ist es jedoch einfach ein „saganhaftes“ Rad!
//Produkthighlights
- exzellenter Komfort, aber Abstriche in der Agilität
- steifer Tretlagerbereich
- sehr schöne Optik
//Preis und Web
- 6499 Euro
- www.cannondale.com