Seit Garmin-Sharp-Profi Ryder Hesjedal im Sommer 2013 bei der Tour de France mit einer Brille namens POC DID unterwegs war, brodelte die Gerüchteküche in Sachen POC und Garmin-Sharp pausenlos. Einen prominenten Fahrer wie Hesjedal mit einer Brille beim größten Radrennen des Planeten an den Start zu schicken, die mehr als unkonventionell und so gar nicht aerodynamisch ist, war ein ziemlich genialer Marketing-Coup. Auf gefühlt jedem dritten Foto der Tour 2013 grinst einen der Kanadier frech an und die auffällige Brille steht im Mittelpunkt.
So war der Schritt nur logisch, dass POC und das Team Garmin-Sharp sich nun auch offiziell verbünden. POC stattet das US-amerikanische Team komplett mit Helmen und Brillen aus. Dabei werden die Helme Octal, Octal Aero und Tempor in spezielles Garminum-Blue gefärbt, das dem Blauton des Teams entspricht.
Dem Sicherheitsdenken von POC entspricht diese, fast schon neutrale, Farbe allerdings nicht, weswegen das Team die Helme auch nur im Rennen in Blau fahren soll, im Training hingegen im leuchtenden POC-Orange, so wie der Octal von uns auch schon getestet wurde. [Link]
Für POC-Chef Stefan Ytterborn ist die Verbesserung der Sicherheit durch das Design immer oberstes Ziel. Dies geht natürlich zu allererst über die Farben. Bloc-Colors nennt man das im Fachjargon – drei große, farbige Flächen sind bereits aus großer Entfernung zu erkennen; weit besser als ein Trikot in den drei gleichen Farben aber in einem verschnörkelten Design.
„Wir betreten mit dem Straßen-Radsport Neuland und wir werden mit aller Kraft unsere Mission verfolgen, unseren Beitrag zu leisten, um Leben zu retten.“
Bei POC hätte man sich bestimmt auch gewünscht, dass Garmin-Sharp auf die neue Bekleidungsserie für Rennradfahrer setzt und die neue Kollektion nicht nur am Kopf sondern am ganzen Körper trägt. POC präsentierte bereits im Sommer letzten Jahres in Stockholm die neue Rennrad-Kollektion unter dem Label AVIP (Attention, Visibility, Interaction, Protection). Was die Schweden da von 0 auf 100 auf die Beine gestellt haben, ist wirklich beeindruckend … nicht nur einfach Trikot und Hose … nein, alles was ein Rennradfahrer im Laufe einer Saison an Klamotten brauchen könnte, wurde aufeinander abgestimmt entworfen, vom Armling bis zur Socke, von der Regenjacke bis zum Handschuh. Eigentlich wäre alles da, um auch ein anspruchsvolles Team zu befriedigen. Ob es letztlich daran gescheitert ist, dass Garmin-Sharp noch einen laufenden Vertrag mit Ausrüster Castelli hat oder ob die Ausstattung eines der besten Pro-Teams der Welt für den Anfang doch eine Nummer zu groß für für die Schweden geworden wäre, wissen wir nicht.
In jedem Fall ist es schön, POC künftig nicht mehr nur bei vornehmlich bergab fahrenden Sportlern zu sehen, sondern auch auch bergauf, wenn es um große Siege im Profi-Radpsort geht.