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MountainbikesTests

Mountainbikes: Probefahrt: Merida Big.Nine Team – Carbon Hardtail auf Weltcup-Niveau

13. Juli 2016 by Michael Faiß

Probefahrt: Mit dem Merida Big.Nine setzt man bei Merida die lange Tradition hochwertiger Race-Hardtails nahtlos fort. Gemeinsam mit den Profis des Multivan Merida Teams entwickelte man die neue Rennfeile, die nicht nur mit einem sensationell geringen Rahmengewicht, sondern ebenso mit verbessertem Komfort bei gleichzeitig hoher Steifigkeit punkten will. Wir konnten uns bei den Eurobike Media Days ein genaueres Bild vom Arbeitsgerät von Gunn-Rita Dahle und Co. machen.

Das Merida Big.Nine ist der jüngste Spross der traditionsreichen Race-Hardtail-Familie von Merida und zugleich auch das Arbeitsgerät des Multivan Merida WC-Teams. Wenig überraschend machte man sich bei der Entwicklung auch das Know-How und die Erfahrung der Profis zu Nutze: Schließlich ‚müssen‘ diese am Ende damit nicht nur regelmäßig auf dem allerhöchsten Niveau Wettkämpfe bestreiten, sondern können im Gegenzug auch wertvolles Feedback bezüglich Geometrie und Fahrverhalten liefern. Das Merida Big.Nine wurde gemeinsam mit seinem kleinen Bruder Big.Seven entwickelt – die beiden Bikes gleichen sich in puncto Features und Rahmenkonzeption, lediglich bei der Laufradgröße gibt es Unterschiede: Während das Big.Nine ausschließlich auf 29″ern steht, werden mit dem Big.Seven auch Freunde von 27,5″ glücklich.

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Besonders stolz ist man bei Merida auf das erneut gesunkene Rahmengewicht: Der CF 5 Rahmen des Big.Nine bringt in Größe M nur knapp 900g auf die Waage und zählt damit zu den leichtesten überhaupt erhältlichen Serienrahmen. Hier zahlt sich das über Jahrzehnte angesammelte Know-How von Merdia im Bereich Carbonverarbeitung aus: Durch die clevere Kombination der richtigen Carbonfasern und einer durchdachten Rahmenkonstruktion wird ein solches Gewicht möglich, ohne dabei Kompromisse bei Steifigkeit und Stabilität eingehen zu müssen.

Drei Rahmenversionen wird es geben: Die edle und extrem leichte CF5 Variante kommt bei den Topmodellen zum Einsatz, das CF3 Modell hat das eine oder andere Gramm mehr auf den Rohren und die Lite-Variante ermöglicht einen günstigen Einstieg in die Welt der Race-Hardtails von Merida. Gemeinsam haben alle drei Rahmenvarianten die von ursprünglich 27,2mm auf 30,9mm Umfang angewachsene Sattelstütze. In der Vergangenheit kamen gerade an derartigen Performance-Rennfeilen oftmals die schmalen 27,2mm Stützen zum Einsatz, da diese mehr Flex bieten und damit das Gesäß des Fahrers gerade während längerer Fahrten spürbar schonten. Wieso also jetzt der Wechsel auf 30,9mm? Der Grund dafür liegt darin, dass sich Variostützen auch im XC-Bereich immer größerer Beliebtheit erfreuen – gerade angesichts der immer anspruchsvoller werdenden Strecken – und diese meist nur in 30,9mm oder größer erhältlich sind.

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Damit sich der Komfortverlust durch das größere Stützenmaß jedoch nicht allzu stark auswirkt, hat man sich bei Merida viele Gedanken gemacht und das Resultat ist eine neu entwickelte Carbonstütze, die im Bereich kurz vor der Sattelklemmung abgeflacht ist und an dieser Stelle leichten Flex bietet. So nimmt die Stütze trotz ihres größeren Umfangs Stöße zuverlässig auf und schont damit den Hintern des Fahrers.

Ohnehin hat man sich dem Thema Komfort bei Merida recht ausführlich gewidmet. Man verzichtet auf aufwändige Elastomer-Konstruktionen, wie es die Konkurrenz von BMC oder auch Trek verbaut, sondern setzt voll und ganz auf die Eigendämpfung des Rahmenmaterials. Auch hier zahlt sich Meridas große Erfahrung in der Verarbeitung des hochwertigen Kohlefasermaterials aus. Beim blick auf den Hinterbau fallen vor allem die Sitzstreben ins Auge: Diese sind nicht nur extrem flach, sondern auch leicht nach unten vorgebogen, um damit Schläge vom Hinterrad etwas abzudämpfen.

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Als Testrad haben wir uns die Team-Version des Merida Big.Nine geschnappt. Diese kommt nicht nur mit dem superleichten CF5 Rahmen, sondern ebenso mit der neuen SRAM Eagle XX1 12-fach Gruppe und durchweg sehr hochwertiger Ausstattung. So bringt es das Bike auf gerade einmal 8,5kg ohne Pedale. Entscheidet man sich dafür, die Laufräder mit Aluminium durch Carbon-Pendants zu ersetzen, lässt sich das Gewicht sogar noch spürbar nach unten drücken.

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Das Merida Big.Nine auf dem Trail

Natürlich wollten wir es uns auch nicht nehmen lassen, das Merida Big.Nine kurz auf die Trails auszuführen, auch wenn wir gerne etwas mehr Zeit auf dem schwarzen Carbon-Geschoss verbracht hätten. Vom ersten Antritt weg zaubert uns das Hardtail ein Lächeln ins Gesicht – der Vortrieb ist grandios und das Handling überzeugt schon auf den ersten Metern. Die Sitzposition auf dem 19″ Testrad lag unserem Tester (1,88m / 89cm SL) auf Anhieb – man sitzt durchaus sportlich-gestreckt, doch dank des breiten Lenkers und des eher kurzen Vorbaus wirkt das Rad keineswegs nervös, wie man es von vielen anderen Rädern dieser Klasse kennt.

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Der Lenkwinkel ist mit 70° durchaus steil – das machte sich in engen Kehren und auch beim Uphill direkt positiv bemerkbar. Das Big.Nine wirkte zu keinem Zeitpunkt stelzig, sondern versprühte immer eine angenehme Dynamik und gab sich für ein Race-Hardtail erfreulich spielfreudig. Auf sehr steilen und verblockten Passagen schränkt der steile Winkel an der Front jedoch ein wenig ein und eine aktive Fahrweise ist gefordert, um das Leichtgewicht unter Kontrolle zu halten – doch dürften derartige Situationen im Einsatzbereich eines solchen Rads doch eher die Ausnahme sein.



Die Ausstattung unseres Testrads war dem anvisierten Preis von 7.000€ angemessen: Die SRAM Eagle Gruppe kommt dank 10-50er Kassette problemlos ohne Umwerfer aus, die SID Gabel von Rock Shox an der Front gibt sich wie gewohnt etwas straffer, harmoniert so aber perfekt mit dem Charakter des Meridas. Wir waren jedenfalls nach der (viel zu kurzen) Probefahrt äußerst angetan vom neuesten Merida-Sprössling und wollten uns wirklich nur ungern wieder von ihm trennen. Details zu den unterschiedlichen Modellvarianten und den Preisen werden zur Eurobike Ende August erwartet.

Web

www.merida-bikes.com

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Stichworte:MeridaMerida Big NineMTBNews

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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