Markt: Für das kommende Jahr präsentiert US-Hersteller Specialized eine neue Version des beliebten Endurance-Racers Roubaix. Das Highlight des Specialized Roubaix 2017 ist sicherlich eine in dieser Form komplett neue Federung zwischen Steuerrohr und Lenker, die den Namen ‚Future Shock‘ trägt. Erstmals bekommt das Roubaix mit dem Ruby zudem ein Damenmodell zur Seite gestellt.
Das Specialized Roubaix zählt seit seiner Markteinführung zu den besten und beliebtesten Endurance-Rädern am Markt. Doch ganz nach dem Motto ‚Stillstand bedeutet Rückschritt‘ hat man sich in Kalifornien dennoch daran gemacht und sein Erfolgsmodell für das kommende Jahr komplett neu konzipiert. Das Einsatzgebiet bleibt natürlich: Ein Endurance-Rad für die schlechten Straßen dort draußen, für die Pflastersteine der namensgebenden Hölle des Nordens und allem was dazwischen liegt.
Specialized Roubaix 2017: 20mm Federweg dank ‚Future-Shock‘
Eingefleischte Fans des bisherigen Roubaix müssen stark sein, denn das 2017er Modell hat mit seinem Vorgänger nur noch wenig gemein. Die zweifellos auffälligste Veränderung ist das Verschwinden der Zertz-Dämpfung aus den Sitzstreben und aus der Gabel. Während das Wegfallen der Elastomere am Heck des Rads einerseits durch die bewährte CG-R Sattelstütze und andererseits durch eine deutlich tiefere Stützklemmung auf Höhe der Sitzstreben und dadurch mehr Flex kompensiert werden, hat man sich an der Front etwas ganz besonderes einfallen lassen. Hier kommt an allen Roubaix Modellen ab sofort das sogenannte „Future Shock“ System zum Einsatz. Eingefleischte Specialized-Fans dürfte der Name ein Begriff sein: In der Vergangenheit trugen die eigens entwickelten Mountainbike-Federgabeln des US-Herstellers diese Bezeichnung. Die Verbindung ist damit klar – auch wenn selbst im Jahr 2017 das Roubaix (noch?) keine Federgabel bekommt – zumindest keine im traditionellen Sinn.
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Die in Zusammenarbeit mit McLaren entwickelte Federung sitzt oberhalb des Steuerrohrs, dort wo eigentlich die Steuersatzspacer Platz finden. Optisch gibt hier eine Faltenbalg-ähnliche Abdeckung bereits Hinweise auf die Technik im Inneren. Diese ist einer Federgabel auf den ersten Blick gar nicht unähnlich: Im Steuerrohr sitzt die neuer Konstruktion mit einer Stahlfeder, die dem Fahrer laut den Angaben des US-Herstellers 20mm Federweg bietet. So werden also die Schläge vom Untergrund aufgenommen und gar nicht erst an den Fahrer abgegeben. Weniger Ermüdung, längere Ausdauer und höhere Geschwindigkeiten sind die Folge. Nicht umsonst stellt Specialized sein neues Roubaix auch unter das Motto „Geschmeidiger ist schneller“.
Jedem Roubaix liegen drei unterschiedliche Federn für das Future Shock System bei. Mountainbike-Fahrer müssen hier jedoch umdenken, denn die Federhärte ist nicht etwa vom Fahrergewicht, sondern von der Strecke abhängig: Da die Federung oberhalb des Steuerrohrs sitzt und hier nur ein Bruchteil des Fahrergewichts lastet, spielt diese Größe nur eine untergeordnete Rolle. Specialized verspricht, dass sich das Fahrverhalten durch die Federung nicht verändert und auch bei Sprints keine Kraft verloren geht. Ein ungewohntes Gefühl dürfte es aber anfangs zumindest sein. Auf eine Dämpfung verzichtet man im übrigen komplett.
Specialized Roubaix 2017: Etwas mehr Race – optional mit Riserlenker
Auch wenn das Future Shock System sicherlich das technische Highlight des neuen Roubaix ist, ist es bei weitem nicht die einzige Neuerung. Auch bei der Geometrie hat man an einigen Stellschrauben gedreht und hierbei wie immer eng mit den Profis aus der WorldTour zusammengearbeitet. Der Lenkwinkel wird etwas steiler, das Steuerrohr ein paar Millimeter kürzer und der Gabeloffset wird ebenfalls etwas kleiner. Insgesamt bekommt das neue Roubaix damit etwas sportlichere Eigenschaften auf den Weg – damit aber auch Fans einer komfort-orientierten Sitzposition auf ihre Kosten kommen, wird es Lenker mit unterschiedlichem Rise geben.
Die neu-gewonnenen Race-Gene des 2017er Specialized Roubaix werden auch beim Blick auf das Gewicht offenbar: Der S-Works Rahmen bringt gerade einmal um die 900g auf die Waage, die übrigen Varianten sind mit 1.050g immer noch deutlich leichter als der Vorgänger. Nicht mit eingerechnet ist die Future-Shock Kartusche, die das Gewicht um ca. 300g in die Höhe schraubt. Übrigens: Sämtliche Roubaix Rahmen wurden mit dem Rider-First-Engineerd Konzept von Specialized entwickelt. Die unterschiedlichen Größen wurden also nicht wie sonst oft üblich von einem Grundmodell nach oben oder unten skaliert, sondern jeweils für sich selbst entwickelt. Das Ziel ist klar: Egal welche Rahmengröße, das Fahrgefühl soll das gleiche sein, in S ebenso wie in XL.
In den Modellen Expert, Pro und S-Works kommt das Roubaix mit einer SWAT-Box die im unteren Teil des Rahmendreiecks Platz findet und zusätzlichen Stauraum für Schlauch, Kartusche, Reifenheber, Tool und mehr bietet. Man verfolgt hierbei konsequent die SWAT (Storage, Water, Air, Tools) Philosophie, die sich bei den Mountainbikes schon großer Beliebtheit erfreut.
Specialized Roubaix 2017: Modelle und Preise
Specialized Ruby: Frauenversion des Roubaix
Ebenfalls neu für 2017 ist das Ruby – das Frauenpendant zum Roubaix. Bezüglich Features gleichen sich die Modelle wie ein Ei dem anderen, lediglich bei der Geometrie und bei der Ausstattung hat man am Ruby entsprechende Veränderungen vorgenommen.
Sowohl das neue Roubaix als auch das Ruby werden bereits in den kommenden Wochen beim Specialized Händler verfügbar sein. Mehr Details zu den Ausstattungen findet ihr auf der Webseite von Specialized.