Radsport: Das Jahr 2016 verlief alles andere als erfolgreich für das Team von Cannondale-Drapac. Kein einziger Sieg bei einem WorldTour Rennen, abgeschlagen letzter in der Teamwertung der Tour de France und zahlreiche Fahrer im Formtief. Die Zeichen für kommende Saison stehen jedoch auf Besserung – nicht zuletzt auch wegen klugen Transfers, vor allem für die Klassiker.
Cannondale-Drapac Pro Cycling Team 2017: Transfers
Abgänge
Jack Bauer (QuickStep-Floors)
Matti Breschel (Astana)
Ben King (Dimension Data)
Alan Marangoni (Nippo-Vini Fantini)
Moreno Moser (Astana)
Ramūnas Navardauskas (Bahrain-Merida)
Zugänge
Brendan Canty (Drapac)
Hugh Carthy (Caja Rural)
William Clarke (Drapac)
Taylor Phinney (BMC)
Tom Scully (Drapac)
Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo)
Team 2017 (vorläufig)
Alberto Bettiol
Patrick Bevin
Nathan Brown
Brendan Canty
Hugh Carthy
William Clarke
Simon Clarke
Lawson Craddock
Joe Dombrowski
Davide Formolo
Alex Howes
Kristijan Koren
Sebastian Langeveld
Ryan Mullen
Taylor Phinney
Pierre Rolland
Thomas Scully
Toms Skujins
Tom-Jelte Slagter
Andrew Talansky
Rigoberto Uran
Dylan Van Baarle
Sep Vanmarcke
Davide Villella
Wouter Wippert
Michael Woods
Cannondale-Drapac Pro Cycling Team 2017: Teamräder und Ausstattung
Als Werkteam wird sich bei Cannondale-Drapac im kommenden Jahr bezüglich der Teamräder wenig überraschend nichts ändern. Rigoberto Uran und seine Kollegen werden auch in der nächsten Saison auf den Boliden von US-Hersteller Cannondale um die Platzierungen der höchsten Rennklasse fahren. Die beiden meist-genutzten Modelle werden hier wieder der Racer SuperSix (Evo) und das Endurance- und Langstreckenmodell Synapse sein. Beim Kampf gegen die Uhr dürfte das Cannondale Slice wieder das Rad der Wahl sein. Auch bei den Komponenten wird sich wohl nichts ändern: Der Antrieb kommt auch 2017 von Shimano, die Laufräder vom französischen Hersteller Mavic.
Neuigkeiten gibt es jedoch beim Teamkit. Hier setzt man ab nächster Saison auf Produkte des schwedischen Herstellers POC, der zuvor bereits Helme und Brillen für das US-Team beigesteuert hatte.
Produktnews: Cannondale-Drapac ab 2017 mit Bekleidung von POC
Radsport / Markt: Der schwedische Bekleidungs- und Helmspezialist POC weitet sein Engagement im Radsport zum kommenden Jahr aus und wird ab dem 1. Januar Bekleidungspartner des WorldTour Teams Cannondale-Drapac. Bisher hatte POC Helme und Brille geliefert, das Teamkit kam von Castelli. Von der neuen Kooperation versprechen sich beide Seiten einen Schritt nach vorn. Seit dem […]
Cannondale-Drapac Pro Cycling Team 2017:
Sportlich gesehen hatte das Cannondale Drapac Pro Cycling Team sicherlich keine gute Saison. Das lässt sich allein schon daran erkennen, dass der beste Fahrer der Mannschaft im UCI World Tour Ranking am Ende des Jahres auf Rang 45 landete. Rigoberto Uran konnte auch als Bester seines Teams die Erwartungen nicht erfüllen. Beim Giro d’Italia wurde er Siebter, bei der Lombardei-Rundfahrt Dritter. Andrew Talansky belegte bei der Tour de Suisse und der Vuelta a Espana Rang fünf. Von Moreno Moser und Pierre Rolland war nahezu die gesamte Saison über nichts zu sehen. So konnte das Team über das gesamte Jahr hinweg keinen einzigen Sieg bei einem WorldTour Rennen einfahren. Immerhin haben die drei jungen Italiener Davide Villela, Alberto Bettiol und Davide Formolo in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorn gemacht. In Sachen Jugend sieht es also nicht nur in Italien gut aus, sondern auch auch beim Team Cannondale Drapac, denn alle drei konnten gehalten werden.
Das Team verlassen hingegen musste Moreno Moser, der die Erwartungen zuletzt leider nicht mehr erfüllen konnte. Mit Jack Bauer, Matti Breschel und Ramūnas Navardauskas verlassen drei weitere enorm tempofeste Fahrer die Mannschaft. Klar verstärken konnte man sich jedoch durch die Verpflichtung von Sep Vanmarcke. Zusammen mit Taylor Phinney, der ebenfalls neu im Team ist, dürfte man bei den Klassikern in der kommenden Saison eine deutlich bessere Rolle spielen. Ein wesentlich erfolgreicheres Jahr kann es aber nur dann werden, wenn die eigentlichen Leistungsträger wieder zu ihrer alten Form finden. Vor allem Rolland, Talansky und Uran können deutlich mehr und sollten sowohl bei den einwöchigen, als auch bei den dreiwöchigen Rundfahrten für bessere Ergebnisse sorgen. Wenn dann die jungen Talente noch einen weiteren Schritt nach vorn machen, könnte Cannondale Drapac tatsächlich wieder zu einem Topteam werden. Potential ist nämlich definitiv vorhanden, denn auch Lawson Craddock, Dylan Van Baarle und Wouter Wippert gehören mit zu den größeren Talenten des Radsports. Ob jedoch Joseph Lloyd Dombrowski noch irgendwann den Durchbruch schafft, steht in den Sternen.