Im Test: E-Bikes sind überall im kommen, das Thema boomt. Sie haben aber auch Gegner. Wie wir festgestellt haben, sind die meisten der E-Bike-Gegner noch nie mit einem solchen gefahren. Auch in unserer Testcrew haben wir ambitionierte Sportler, einige stehen dem Thema komplett offen gegenüber, andere haben die Befürchtung ihre eigene Leistungsfähigkeit würde durch ein motorisiertes Rad Frage gestellt. Auch dieser Test beweist, dass ein E-Bike überzeugen kann – auch kritische, sportliche Radler.
Ein Dankeschön geht an das Outdoorsportsoutlet für das zur Verfügung stellen der Bekleidung von Dare2B! Bettina hat sich sehr wohl darin gefühlt und die Sachen performen super.
Meistens, wenn wir unseren Kollegen ein neues Produkt bzw. ein neues Bike zum Testen in die Hand drücken freuen sich die Tester. Als ich Bettina das Cube Cross Hybrid Allroad 500 vorstellte war das nicht der Fall. Ihr Blick verriet deutlich, dass sie der Ansicht war, meine Entscheidung sollte dringend geprüft werden, dringender als das Rad. „Das hat ja einen Motor!“ Aber dann kam es letztlich doch ganz anders. Dafür waren etwas Überzeugungsarbeit von meiner Seite nötig und letztlich auch einige Kilometer auf dem Cross Hybrid Allroad. Das Rad selbst hat sich nämlich ziemlich ins Zeug gelegt und letztlich Bettinas Herz gewonnen.
Unsere Testerin, das ist Bettina Baumgartner, 41, hauptberuflich Buchhalterin, im Nebenberuf Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin. Die alleinerziehende Powerfrau, hat einen 4 jährigen Sohn. Ihre Hobbys sind: Sport, Sport und Sport. Am liebsten Radfahren, sehr gern mit dem Mountainbike und auch auf anspruchsvollen Abfahrten. Außerdem Joggen, Schwimmen, Krafttraining. Zusammengefasst eine echte Vollgas-Sportlerin. Und Bettina will sich körperlich verausgaben, sich anstrengen. Ein Argument für das Cube Cross Hybrid Allroad 500 war ihr Beruf. Als Buchhalterin kann man ja nicht total verschwitzt im Büro ankommen, da muss man schon gepflegt erscheinen. Und da für fünf Monate wegen Umbaumaßnahmen die Bundesstraße 11 gesperrt ist, macht es besonders viel Sinn zum Rad zu greifen. Die Ausweichroute ist lang und überfüllt.
Der Weg ist 17 Kilometer einfach, mit rund 300 Höhenmetern. Teils auf Straße, der überwiegende Teil auf Radwegen und Schotterstrassen. Hier fühlt es sich wohl, das Cube. Die Sitzposition ist weder zu sportiv um nach einem langen Arbeitstag Freude am Radeln zu finden noch zu aufrecht, so dass es den Anspruch flott und komfortabel voranzukommen schon beim Aufsitzen klar kommuniziert. Die sehr komplette Ausstattung am Cube Cross Hybrid Allroad beinhaltet Schutzbleche, einen Seitenständer und Beleuchtung. Die hochwertigen SKS Stingray Marken-Schutzbeche bewahren vor der Notwendigkeit bei jeder Pfütze auf Schneckentempo herunterzubremsen um eventuelle Flecken auf der Kleidung zu vermeiden. So kann Bettina ihrem Drang nach Tempo freien Lauf lassen. Auch in der Dämmerung geht das, die Beleuchtung von Busch und Müller zählt zu den qualitativ sehr guten Produkten und neben einem durchweg angenehmen Lichtbild ist auch eine hohe Lebensdauer zu erwarten. Am Ziel angekommen steht das Rad sicher auf dem soliden Seitenständer, den Cube selbst produzieren lässt. Er passt von der Formsprache her perfekt zum Rad. Einzig einen Gepäckträger vermisst man bei Gelegenheit. So ist Bettina ständig auf das Tragen eines Rucksacks angewiesen. Die Nachrüstung ist einfach zu machen, das Bike ist für die Montage vorbereitet und so lässt sich das unkompliziert und für einen kleinen finanziellen Aufwand erledigen.
Der Weg nach Hause führt wieder über verschiedenen Fahrbahnbeschaffenheiten. Die Smart Sam Reifen von Schwalbe bieten gute Traktion, auch auf mittelschwererm Untergrund, wie auf Schotter. Trotzdem rollen sie auf Teer recht gut. Die Wahl fällt auf eine breite von 44 Millimetern, ein sehr guter Kompromiss aus Komfort und Leichtlauf. Der geringe Rollwiederstand hilft natürlich auch zu einer großen Reichweite. Wobei der Bosch CX Cruise Antrieb mit 500 Wattstunden sowieso einen großen Aktionsradius ermöglicht. Die 4 Unterstützungsstufen unterscheiden sich deutlich und wenn man sich nicht anstrengen will, so muss man das auch nicht. Einfach im stärksten Modus, dem Turbo-Mode, fahren. Man muss gefühlt nur die Füße fallen lassen und das Cube Cross Hybrid Allroad rollt zügig dahin. Auch ein effektives Training ist mit so einem Rad aber machbar, unsere Testerin kennt sich als Fitnesstrainern auch damit aus. Durch das Anpassen der Unterstützungsstufe und die Wahl des richtigen Gangs lassen sich auch in welligem Gelände Pulsfrequenzen konstant halten, ein wichtiger Aspekt beim Kardio-Training.
So hat sich das Cube Cross Hybrid Allroad 500 auch im Wochenendprogramm einen Platz gesichert. Auf Ganztagestouren machten sich das ergonomische Cockpit und der angenehme Sattel bezahlt. man nimmt gerne Platz, der Sattel ist weder zu soft noch unnötig hart. Die Griffe stützen die Hand, ohne an ein Citrrad zu erinnern. Sind sie doch kompakt genug um auch im ruppigen Gelände den Lenker sicher zu halten und bieten neben gutem Grip auch ordentliche Dämpfung. Das Bosch Purion Display zeigt alles an, was man wirklich wissen muss auch wenn es nicht über die Vielzahl an Funktionen wie etwa das Bosch Nyon Displays verfügt. Dafür sieht der Lenker mit Purion aufgeräumter aus. Die Bremsgriffe sind sehr angenehm zu greifen und die Bremse gut zu dosieren und für ein Rad dieser Art absolut überzeugend. Die Fernbedienung für die Gabel hätte es nicht unbedingt gebraucht. Nice to have, aber die Gabel verhielt sich recht unauffällig – im positiven Sinne. Wir hätten den Lockout jedenfalls nicht vermisst. So zuverlässig und definiert, wie das Antriebsaggregat am Cube Cross Hybrid Allroad die Unterstützungsstufen wechselt, so wechselt auch die Schaltung aus dem Hause Shimano die Gänge, man setzt hier auf einen Mix aus XT und SLX.
Was denkt Bettina nun über das Cube Cross Hybrid Allroad? Im Alltag hat es sich bewährt, auf dem Weg zur Arbeit und zurück. In der Freizeit hat es zusätzliche Zeit in Bewegung ermöglicht, weil das Auto partiell damit ersetzt wurde. Selbst das Training konnte teils noch effizienter gestaltet werden. Bettina ist recht zufrieden mit ihrem Rad. Ja ein bisschen schwer fällt es ihr sogar, es wieder abzugeben. Sie hat mir versprochen das nächste Mal weniger kritisch zu sein, wenn ich ihr ein Rad aussuche und es einfach mal auszuprobieren, so wie das Cube. Schließlich sind das Cube Cross Hybrid Allroad 500 und sie ja auch wirklich gute Freunde geworden.