Test: Bei unserer Giant XTC Aufbaustory haben wir bereits die Mavic Crossmax Pro Carbon in die Hände bekommen. Zeitgleich konnten wir auch über einen längeren Zeitraum den breiteren Bruder in der 29″ Version für den Trail-Einsatz testen: Die Mavic XA Pro Carbon.
Die XA Pro Carbon Laufräder von Mavic sind optimiert für den Trail-Einsatz. Serienmäßig kommen die Laufräder bereits mit den hauseigenen Crossmax Quest Reifen.
Die Eckdaten – Preis, Gewicht und Modelle
Gewicht (nachgewogen, mit Felgenband, ohne Ventile): 1.590g
Preis (UVP): 1.700€
Erhältliche Varianten: 27,5″ oder 29″ mit 15x100mm (VR) 142x12mm (HR) oder 15x110mm (VR) 148x12mm (HR) – Boost
Shimano/Sram Freilauf serienmäßig optional Sram XD (12-fach)
Schon beim Auspacken machen die Laufräder einen sehr hochwertigen Eindruck, was aber bei einer UVP von 1700 € wirklich selbstverständlich sein sollte. Die Laufräder kommen fahrfertig montiert mit Crossmax Quest Reifen in 2,35″ Breite. Wir haben die Laufräder gleich mal an die Waage gehängt und waren erst einmal etwas negativ überrascht. Doch Moment: Die Laufräder kamen noch mit Schläuchen montiert und die Reifen sind ebenfalls nichts für Leichtbauer. Also direkt auf Tubeless umgerüstet und dabei die „nackten“ Laufräder an die Waage. Hier konnten wir dann die Werksangabe von 1590 g nur bestätigen. Wenn man bedenkt, dass der XC-Laufradsatz Crossmax nur 68 g weniger wiegt, hat man hier schon ein leichtes Trail-Setup vor sich. Die Tubeless-Umrüstung lief wunderbar unkompliziert. Ventile rein, Reifen drauf, Milch rein und mit der Standpumpe aufgepumt. Reifen und Felgen waren sofort dicht. So soll es sein!
Mavic XA Pro Carbon: Felgen
Mavic hat sich lange Zeit gelassen mit Felgen aus Kohlefaser im MTB-Bereich. Doch mittlerweile setzen die Franzosen bei zwei Modellen auf die edle und leichte Faser. Beim XA Pro Laufradsatz verwendet Mavic Carbonfelgen mit einer Innenbreite von 26 mm, um Reifen bis 2,7″ montieren zu können. Empfohlen werden allerdings die gängigen Breiten 2,4″ für 27,5″ und 2,35″ für 29″, da die Felgen darauf optimiert wurden. Die Faserbelegung der Felgen wurde so ausgelegt, dass man eine maximale Seitensteifigkeit, aber auch eine gewisse vertikale Nachgiebigkeit für mehr Komfort erreicht. Bei den XA Pro Felgen setzt Mavic auf Hookless-Felgen, die ohne Haken, wo der Reifen normalerweise einrastet, am Felgenhorn auskommt. Das bietet Vorteile in der Fertigung und Steifigkeit, aber auch bei der Reifen-Felgen Kompatibilität. Zusammen mit den breiten Felgen und der Hookless-Ausführung können auch breite Reifen mit wenig Luftdruck gefahren werden, ohne dass der Reifen früh beginnt wegzuknicken.
Mavic XA Pro Carbon: Naben & Speichen
Gute Felgen machen noch lange kein gutes Laufrad. Hier kommt es auch auf den Aufbau an. Mavic hat das Einspeichen der Laufräder über Jahre hinweg perfektioniert und liefert immer eine gute Qualität ab. Die Naben am XA Pro Laufradsatz haben einen Aluminium-Nabenkörper. Mit dem ITS4 Freilauf setzt Mavic ein bewährtes System ein. Mit seinen 4 Sperrklinken ist der Freilauf leise und hat kurze Wege bis die Sperrklinken wieder einrasten, um Vortrieb zu generieren. Bei den Lagern setzt Mavic auf klassische gedichtete Industrielager, die mit dem mitgelieferten Werkzeug fein eingestellt werden können. Bei den Speichen verwendet Mavic 24 Stahlspeichen im Aero-Profil, welche 2-fach gekreuzt eingespeicht werden.
Mavic Crossmax Quest Reifen (29 x 2,35″)
Der XA Pro Laufradsatz und Crossmax Quest Reifen kommen im Paket und sollen miteinander optimal auf den Trail-Einsatz abgestimmt sein. Der Crossmax Quest ist ein eher grobstolliger Reifen mit ausgeprägten Seitenstollen, um den nötigen Grip im Trail-Einsatz zu gewährleisten. Der Reifen ist mit der Guard+ Technologie ausgestattet, um mehr Pannenschutz und ein geschmeidiges Fahrgefühl zu bieten. Außerdem wurde bei der Gummimischung auf die X-Mix Technologie gesetzt, wobei die Mitte der Reifenprofils eine eher harten Gummimischung für gute Laufeigenschaften besitzt. Die Seitenstollen haben eine eher weiche Mischung für maximalen Kurvengrip. Angegeben ist der Reifen in der 29″ Ausführung in 2,35″ Breite mit 810 g. Beim Nachwiegen war ein Reifen 10 g schwerer der andere 10 g leichter, also der Durchschnitt passt.
Mavic XA Pro Carbon & Crossmax Quest Reifen – Auf dem Trail
Wir haben den Laufradsatz samt Reifen fast ein wenig missbraucht. Statt in einem Allmountain oder Trail-Bike haben wir den Laufradsatz in einem Cube Race-Fully mit 100 mm montiert. Aufgrund des leichten Gewichts war das aber gar nicht so abwegig und warum kein Race-Fully mit etwas mehr Trail-Reserven? Außerdem sollten 100 mm Federweg die Laufräder etwas mehr beanspruchen. Los geht’s wie bei den meisten Touren erstmal auf Asphalt. Die leichten Laufräder sollten gut rollen, nur bei den grobstolligen Reifen hatten wir einige Zweifel.
Aber die waren nicht nötig, denn das Gesamtpaket rollte auch auf Asphalt und Waldautobahn sehr gut und man haderte kaum mit dem Rollwiderstand. Auf dem Trail bestachen die Laufräder dann durch eine enorme Steifigkeit. Die Kombi mit den Reifen machte auch einen guten Eindruck. Auch bei Scandinavian Flicks mit niedrigem Luftdruck knickte der Reifen nicht weg und blieb gut auf der Felge stehen. Die Crossmax Quest Reifen waren in Kurven, auch bei schwierigen Verhältnissen, immer souverän und man hat sich an keiner Stelle etwas mehr Grip gewünscht. Bei dem Reifen, vor allem am Hinterrad, konnte man jedoch zum Ende des Tests doch schon deutlich den Verschleiß erkennen – nach deutlich weniger als 1.000km. Und auch das Lagerspiel der Naben musste ab und zu nachgestellt werden.