Test: Die nächste Ausfahrt sollte mal wieder etwas mehr Abwechslung bieten oder man würde gerne neue Strecken erkunden, mit dem Rennrad kennt man aber schon alles in der Umgebung. Genau dann sollte man sich Gedanken über ein Gravelbike machen. Mit dem BH Gravel X haben wir ein tolles Bike im mittleren Preissegment getestet, das besonders durch seine guten Rolleigenschaften überzeugen konnte.
Wer kennt es nicht ? Man möchte nicht immer die selben Strecken fahren, der Verkehr nervt oder wenn man eine neue Route mit dem Rennrad ausprobiert und steht man auf einmal auf einem Schotterweg. Genau in solchen Situationen ist man mit einem Gravelbike deutlich flexibler und kann an viele neue und bisher mit dem Rennrad unerreichte Orte gelangen.
BH Gravel X – Der Rahmen
Der Rahmen des BH Gravel X ist ein aus dreifach konifiziertem Aluminium gefertigter Hydroformrahmen, der eine sehr gute Stabilität und Robustheit bietet, was besonders auf den Touren über schlechte Straßen und Schotter angenehm und sicher scheint. Natürlich zählt der Alu-Rahmen im Vergleich zu den deutlich teureren Carbon Varianten nicht zu den Leichtesten. Das Gewicht ist aber gerade bei einem Gravelbike nicht unbedingt unser Beurteilungskriterium Nummer eins, da Stabilität und Robustheit im Vordergrund stehen. Durch eine Gabel aus Vollcarbon bekommt der Fahrer eine sehr gute Stoßdämpfung trotz hoher Steifigkeit an der Front. Die Geometrie des BH Rahmens ist schön sportlich aber dennoch komfortabel und auf lange Touren ausgelegt. Dies wird durch ein erhöhtes Steuerrohr, ein nur leicht geslooptes Oberrohr und einen längeren Radstand ermöglicht. Somit bietet sich das BH Gravel X auf für längere Tagestouren oder sogar Radreisen über mehrere Tage an. Hierfür können auch an den dafür vorgesehenen Stellen am Rahmen und an der Gabel Halterungen für Gepäckträger angebracht werden.
BH Gravel X – Die Ausstattung
Rahmen | Gravel X Alloy 7005 |
Federgabel | Gravel X Full Carbon 1.5" |
Laufräder | Shimano RX31 |
Reifen | Hutchinson Overide 700x38 |
Schaltwerk | Shimano Ultegra R8000 |
Schalthebel | Shimano Hydraulic Rs505 |
Kurbel | FSA Omega 50/34 |
Umwerfer | Shimano 105 |
Bremse | Shimano Hydrailic 505 |
Sattelstütze | BH SL 27,2 |
Sattel | Prologo Kappa |
Vorbau | BH SL |
Lenker | BH SL |
Die Ausstattung des BH Gravel X ist sehr solide. Wir hatten die Version mit Shimano Ultegra im Test, welche wie üblich zuverlässig funktionierte und keine Probleme machte. Aufgehübscht wir das Bike durch eine FSA Kompakt Kurbel mit 50/34 Zähnen und einem BH Carbonlenker. In der Optik und auch von der Ergonomie etwas unschön sind die doch recht unhandlichen Brems-Schaltgriffe von Shimano für Discs. Auch die Laufräder kommen von Shimano und sind äußerst robust, sodass man sich auch auf rauem Untergrund keine Gedanken machen muss. Beide Laufräder sind mit 12-mm-Thru Axle-Steckachsen versehen, die ebenso die Steifigkeit und Sicherheit erhöhen und die Performance der ohnehin guten Bremsen des BH Gravel X zusätzlich verbessern. Auf den Laufrädern sind Hutchinson Overide 700×38 Reifen angebracht, die mit reinen Cyclocrossmodellen nicht mithalten können, aber durch gute Rolleigenschaften und viel Komfort besonders auf Forststraßen überzeugen.
BH Gravel X – Einfach mal wieder drauflosfahren!
Für alle, die sich primär der Straße verbunden fühlen bietet das BH Gravel X eine willkommene Abwechslung. Gerade wenn man auf Erkundungstour oder neuen Routen unterwegs ist steht man häufig am Ende des asphaltierten Wegs. Mit einem Gravelracer ist das aber gar kein Problem. Durch die profilierteren und breiteren Reifen kann man auch schlechte Straßen, Forstwege und Schotterstücke bestens in Angriff nehmen. Aber auch auf der Straße konnte das BH Gravel X mit sehr guten Rolleigenschaften überzeugen. Wir haben kurzerhand unseren Rotor 2In Powermeter hingebaut, um zu sehen wie gut. Auf einem flachen Stück benötigt man für eine Geschwindigkeit von 30 km/h gut 20 Watt (um genau zu sein 23 Watt) mehr als mit einem Mittelklasse Rennrad mit Alulaufrädern.
In Steigungen kommt dann das Gewicht des Gravelbikes zum Tragen. Auf Forststraßen dürften aufgrund von Übersetzung und Gesamtgewicht Steigungen bis 10 oder 12% gut machbar sein. An richtig steilen, kurzen Rampen, wie man es beim Cyclocross gewohnt ist, kommt man dann doch hauptsächlich aufgrund der Übersetzung an seine Grenzen. Auch die Bereifung wirkte für den expliziten Crosseinsatz besonders auf feuchtem Untergrund ein wenig zu rutschig. Unserer Meinung nach ist das BH Gravel X aber perfekt für alle die gerade im Herbst ein wenig Abwechslung in ihr Training bekommen wollen oder gerne uneingeschränkt unterwegs sind. Besonders überzeugend ist das BH auf leicht hügeligen Strecken mit Forst und Asphaltstraßen im Wechsel.