Radsport: Wout van Aert hat auch die siebte Etappe der Tour de France gewonnen. Peter Sagan hatte Pech im Zielsprint, darf sich aber dennoch über das Grüne Trikot freuen. Bora – hansgrohe hat das Rennen schon zu Beginn mit einer Team-Attacke auf den Kopf gestellt.
Sagan holt sich das Grüne Trikot zurück
Als hätten die Sportlichen Leiter von Bora – hansgrohe unseren Vorbericht zur heutigen Etappe gelesen. Mit den Headlines „Bennett wird für Sagan zur ernsten Gefahr“ und „Bennett bringt Sagan ins Schwitzen“ war der Tenor klar. Doch jetzt hat der deutsche Rennstall aus Raubling zurückgeschlagen. Die 168,0 Kilometer lange Etappe von Millau nach Lavaur ging man auf welligem Anfangs-Terrain mit voller Mannschaftsstärke so schnell an, dass das Feld völlig auseinanderfiel. Dadurch gelang es, zahlreiche Sprinter zu distanzieren – allen voran eben jenen Sam Bennett (Deceuninck – Quick-Step). So konnte sich Peter Sagan (Bora – hansgrohe) beim Zwischensprint 110,0 Kilometer vor dem Ziel mit Rang zwei hinter Matteo Trentin (CCC) einige Punkte sichern, während der Mann im Grünen Trikot leer ausging. Damit hat der dreifache Weltmeister aus einem 12-Punkte-Rückstand einen 5-Punkte-Vorsprung gezaubert – mit Hilfe seiner starken Mannschaft.
Windkante sorgt für weitere Selektion
Auch nach dem Zwischensprint ließ Bora – hansgrohe nicht locker. Die Lücke zur Gruppe um Sam Bennett betrug bereits mehr als eine Minute. So entschied sich die Sportliche Leitung der deutschen Mannschaft dazu, das Tempodiktat bis zur Ziellinie durchzuziehen. Die Gruppen dahinter erkannten ihr auswegloses Unterfangen und gaben die Verfolgung auf. Pünktlich zur zweiten Bergwertung attackierte Thomas De Gendt (Lotto – Soudal) und zog auch nach Einsacken der Punkte weiter durch. 34 Kilometer vor dem Ziel war sein Solo-Vorstoß allerdings beendet. Ineos übernahm die Kontrolle, um Kapitän Egan Bernal zu schützen. Prompt riss das eh schon stark dezimierte Peloton in mehrere Teile. Unter anderem Richie Porte (Trek – Segafredo), Tadej Pogacar (UAE) und Mikel Landa (Bahrain – McLaren) waren nicht wachsam genug und haben den Postabgang verpasst. Co-Leader Richard Carapaz (Ineos) erlitt einen Reifenschaden und flog ebenfalls zurück.
Van Aert siegt vor Boasson Hagen
Das Tempo in der ersten Gruppe ließ natürlich nicht mehr nach. Nahezu alle dort noch befindlichen Profis und Teams hatten ein Interesse, die Abstände nach hinten größer werden zu lassen. Den Sprint um den Tagessieg entschied schließlich erneut Wout van Aert (Jumbo – Visma) vor Edvald Boasson Hagen (NTT) für sich. Peter Sagan (Bora – hansgrohe) musste im Sprint ein Ausweichmanöver durchführen und konnte daher die tolle Vorarbeit seiner Mannschaftskollegen nicht vollenden. So hat er jetzt lediglich einen Vorsprung von 9 Punkten auf Sam Bennett. Dennoch trägt der dreifache Weltmeister jetzt erstmal wieder das Grüne Trikot. Die Gruppe um Tadej Pogacar verlor über eine Minute.
Wout Van Aert pakt zijn tweede ritzege! pic.twitter.com/DsBHYoukTv
— Sporza 🚴 (@sporza_koers) September 4, 2020