Radsport: Alessandro Covi hat die 20. Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Auf dem 168 Kilometer langen Weg von Belluno nach Marmolada setzte sich der 23-jährige Ausreißer souverän vor seinen ehemaligen Begleitern durch. Dahinter gelang es Jai Hindley seinem Konkurrenten Richard Carpaz das Rosa Trikot abzuknöpfen.
Covi attackiert früh und belohnt sich
Der Sieger der letzten Bergetappe des diesjährigen Giro d’Italia heißt Alessandro Covi (UAE). Der Italiener war Teil einer großen Ausreißergruppe, die nach und nach immer weiter zerfiel. Bereits im vorletzten Anstieg löste sich Covi von seinen Begleitern und ließ sich sowohl in der Abfahrt, als auch im steilen Schlussanstieg nicht mehr von seinen Verfolgern einholen. Damit feiern die Italiener einen weiteren Etappensieg ihrer Helden und auch die Ausreißer waren einmal mehr erfolgreich.
Kämna hat es wieder versucht
Die Ausreißergruppe des Tages konnte sich nach einem kurzen Fight nach dem Start vom Hauptfeld absetzen. 15 Mann, darunter der Deutsche Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) sowie die Etappensieger Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) bekamen schnell einen großen Vorsprung zugesprochen. Im vorletzten Anstieg – dem 2.239 Meter hohen Passo Pordoi und damit der höchsten Bergwertung des diesjährigen Giro d’Italia – konnte sich dann der spätere Etappensieger Alessandro Covi (UAE) lösen und einen Vorsprung von mehr als zwei Minuten herausfahren. Auch in der Abfahrt kamen ihm die Verfolger nicht wirklich näher. So fuhr der Italiener mit einem respektablen Vorsprung in den Schlussanstieg hinein und ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen.
Hindley wird endlich Carapaz los
Das 168 Kilometer lange Teilstück von Belluno nach Marmolada bot natürlich auch den kletterstarken Klassementfahrern noch einmal die Chance auf einen Zeitgewinn. Besonders der Schlussanstieg – der Passo Fedaia – sollte mit seiner 10,4 Prozent steilen Rampe noch einmal für eine Selektion sorgen. Viel vorgenommen hat sich scheinbar die Mannschaft Bahrain – Victorious, da sie Ineos Grenadiers den gesamten Tag über die Arbeit abnahm. Doch es sollte sich nicht auszahlen, denn als im Schlussanstieg Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) die erste Attacke setzte, platzte Mikel Landa (Bahrain – Victorious) sofort weg. Folgen konnte einmal mehr nur Jai Hindley (Bora – hansgrohe). Als dann zu Lennard Kämna aufgefahren wurde, forcierte dieser noch einmal das Tempo für seinen Leader. Und diesem gelang es dadurch, Kontrahent Carapaz endlich loszuwerden. Der Ecuadorianer brach förmlich ein und wurde anschließend sogar noch von weiteren Fahrern wieder eingeholt.
War das der Giro-Sieg für Hindley?
Dass die 20. Etappe den Giro d’Italia entscheiden könnte, war bereits vor dem Start der Italien-Rundfahrt keine besonders gewagte Vermutung. Dass die beiden ersten in der Gesamtwertung aber nur drei Sekunden auseinanderliegen, konnte nun wirklich niemand ahnen. Jetzt jedoch – nach dieser brutalen 20. Etappe – scheint der Kampf um das Rosa Trikot entschieden zu sein. Jai Hindley ist Richard Carapaz in den Bergen endlich losgeworden. Der Vorsprung ist zwar noch immer nicht wirklich groß, aber der Australier gilt ohnehin als der leicht bessere Zeitfahrer im Vergleich zum Ecuadorianer.
COVI CLAIMS IT
The Italian takes Stage 20 after a dominant run#Giro pic.twitter.com/lbCBKfMuLu
— Eurosport (@eurosport) May 28, 2022