Eurobike 2022: Busch und Müller ist einer der innovativsten Hersteller in Sachen Fahrradlicht, vor allem, wenn es um den urbanen Raum und den Pendler-Bereich geht. Drei Produkte, die der Hersteller aus dem Sauerland auf der Eurobike neu vorgestellt hat, sollten aber wirklich im Scheinwerferlicht stehen!
Das Malheur mit dem Licht war früher: Man hatte auf dem Rad immer zu wenig davon. Dann, auch Dank den Leuten aus Meinerzhagen, reichte es immer mehr für alle Gelegenheiten aus. Ein vermeintlich „systemimmanentes“ Problem blieb: Das Frontlicht leuchtete nicht dorthin, wo man es brauchte, Helmlicht mal ausgenommen. Sobald sich der Fahrer in die Kurve legt, macht das Licht dasselbe: Die Hell-Dunkel-Grenze des Scheinwerfers kippt mit, leuchtet mehr oder minder geradeaus in den Boden, wir fahren zielgenau ins Schwarze. Das hat Busch + Müller mit seinem Kurvenlicht-Assistent Leval jetzt geändert: Bei jeder Kurve „denkt“ das kleine Kästchen, das zwischen Lichthalter und Lampe sitzt, mit und lässt die Leuchte genau dorthin scheinen, wo man den Lichtspot braucht. Auf der Messe konnte man sich das in einer Simulation genau ansehen. Viel Überzeugungsarbeit der Meinerzhagener war dann nicht mehr nötig.
Zauberei mit StVZO-Zulassung
Wie funktioniert das? Die Elektronik in Leval hält einerseits die Hell-Dunkel-Grenze waagerecht, der Scheinwerfer insgesamt wird weiter in die Kurve hinein gedreht. Ein Gyroskop im Inneren, also eine Vorrichtung, die immer für eine Ausrichtung auf den Horizont hin garantiert, ist dafür zuständig. Sie ist mit einem Elektromotor gekoppelt, der extrem schnell auf ihre Befehle reagiert. Auch durch die sieben Kugellager, die in Leval stecken, kann es schnell genug reagieren. Praktisch: Leval ist sowohl hängend, also am Lenker oder Gopro-Halter montierbar, aber auch am klassischen Lichthalter. Wer es erstmals einsetzt, muss nix einstellen – das macht Leval selbst. Einschalten, los geht’s. Allerdings ist derzeit nur ein Anschluss über den E-Bike-Akku möglich. Bio-Biker müssen also noch ein bisschen warten: Busch und Müller prüft mit dem Kraftfahrtbundesamt zusammen auch eine Nutzung mit Akkupack.
Strahlemänner fürs Heck
Auch hinten am Rad tut sich was. Dank neuer StVZO ist jetzt auch ein echtes Bremslicht am Rad möglich. Und was für eines: Das Line Brex E-Rücklicht sieht aus wie ein klassisches Licht aus der Toplight-Serie von Busch und Müller wie wir es schon tausend Mal gesehen haben. Doch dieses hat es in sich. Bremst man leicht, verstärkt sich die rote Lichtlinie oberhalb des großflächigen Reflektors, man erkennt sofort das Signal „Bremsen!“ wie beim Auto. Steigt der Biker bei einer Gefahrenbremsung aber so richtig in die Eisen, ist Schluss mit Lustig: Die Lichtleiste flackert vielfach grell und weithin unübersehbar auf. Ein echtes Sicherheitsfeature.
Dasselbe in anderem Gewand gibt es ab September auch für die MTB oder Rennrad-Sattelstütze mit Akku-Betrieb, ebenfalls mit StVZO-Zulassung. Das ultrakleine und -leichte Brixxi strahlt dabei nicht nur nach hinten, sondern auch weit zur Seite und flackert nervös auf, wenn’s ernst wird. Sein Halter wird mit Gummiband an die Sattelstütze geklemmt, das Rücklicht selbst kann komfortabel per Dreh abgenommen werden und ist damit einfach diebstahlgeschützt. Aufgeladen wird das Brixxi auch komfortabel: per USB. Der dunkle Herbst? Wir freuen uns drauf!
WEB: www.bumm.de
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