Kinderrad Test: Nach der Gründung im Jahr 2013 ging es für den österreichischen Kinderradhersteller Woom steil nach oben. Heute sind die schlichten Räder vor Kindergärten und Schulen kein ungewöhnlicher Anblick mehr. Das Woom 4 zeigt weshalb: Geringes Gewicht, durchdachte Ausstattung und ein fairer Preis.
Woom nummeriert seine Bikes durch von 1 (Laufrad) bis 6 (26-Zöller); wer will, kann sein Kind 13 Jahre lang auf identisch designten Rädern fahren lassen. Unsere Testerinnen und Tester mochten das rotweiße Rad jedenfalls auf Anhieb. Die optische Schlichtheit – weiß plus eine von fünf Farben am Hauptrahmen – ist dabei nicht das Auffälligste an der Marke: In Sachen Gewicht setzt das Woom 4 mit 7,7 Kilo den Bestwert im Testfeld. Klar, der Seitenständer fehlt wieder einmal; dafür ist das Rad in vielen Details jedoch führend. So fällt der spezielle Lenkervorbau ins Auge, der selbst nicht höhenverstellt werden kann, durch ein Doppelgelenk jedoch eine kreisförmige Veränderung der Lenkerposition erlaubt. Der angenehm breite Lenker kann damit näher zum Fahrer positioniert werden, höher, weiter weg und tiefer. Zusammen mit dem kurzen Sitzrohr ist so eine flexible Größenanpassung möglich, was einer langen Nutzungsdauer entspricht.
Am sauber gefertigten Rahmen, der die Montage von Schutzblechen und Träger erlaubt, sitzen durchweg hochwertige Komponenten. Der Achtfach-Zahnkranz bietet mit 11-28 ein ausreichend großes Gangspektrum, wobei sich in Verbindung mit dem 29er Kettenrad eine eher kurze Übersetzung ergibt. Der Sram-Drehgriff lässt sich gut bedienen, wobei die Moosgummi-Griffe am Lenker nicht optimal sind. Einfache V-Bremsen werden mit billig wirkenden Hebeln mit Kunststoffkörper bedient – mithin die einzige sichtbare Sparmaßnahme am Woom 4.
Die mit 1,5 Zoll eher schmalen Reifen sind auf den Asphalt-Einsatz zugeschnitten, dürften aber auch auf Naturwegen funktionieren. Als einziger Anbieter im Testfeld montiert Woom Reflexreifen – definitiv ein Plus im Alltagseinsatz.