Kinderrad Test: Am S’Cool Faxe Race sieht man, dass mehr nicht immer besser sein muss – Federgabel und dicke, schwere Reifen machen das Rad sehr schwer, ohne viel Mehrwert zu bieten. Schade, denn beim Design und der Geometrie weiß das Kinderrad zu überzeugen.
Optisch ist das S’cool sehr gelungen: Die blaugrüne Färbung mit passenden Details gefällt Mädchen wie Jungen; bereits montierte Reflektoren, ein Seitenständer sowie der sehr hohe Lenkkopf kommen sicherheitsbewussten Eltern entgegen. Die aus letztem resultierende aufrechte Sitzhaltung ist gerade für Einsteiger sinnvoll und könnte dank der Spacer unterm Vorbau noch variiert werden. Das kurze Sitzrohr erlaubt frühes Aufsteigen und eine lange Nutzungsdauer, allerdings ist der Lenker recht breit.
Mit 1×7-Schaltung ist das Rad in dieser Hinsicht kindgerecht ausgestattet, wobei der Drehgriff etwas schwergängig ist. Dazu gibt es mechanische Scheibenbremsen, die solide funktionieren, wobei Eltern den Belagverschleiß im Auge behalten sollten, damit das Kind die kleinen Hebel nicht irgendwann bis zum Lenker zieht. Sehr griffig sind die Mountainbike-Pedale mit ihren roten „Pins“, die man freilich nicht ans Schienbein bekommen will.
Bis hierhin schlägt sich das Faxe Race wacker, doch leider haben die Macher Optik über Funktion gesetzt und eine Federgabel sowie über-voluminöse Reifen an das Rad gebaut. Erstere lässt sich nur mit viel Druck zum Ansprechen bewegen und bleibt angesichts des geringen Fahrergewichts weitgehend wirkungslos; letztere sind für Asphalt fast schon zu grobstollig, dabei unnötig schwer. Vollachsen, die den Laufradausbau erschweren – etwa, wenn das Rad mal im Auto mit muss –, zeigen, dass der Hersteller den Rotstift ansetzen musste, um den nicht eben knappen Preis zu halten.