Es war kein großes Geheimnis mehr. Kenner der Szene haben bei den ersten Worldcups in Albstadt und Nove Mesto ein neues Modell am Teamstand von Santa Cruz Bicycles Team entdeckt. Dort auch schon sichtbar, dass die Fahrer um Maxime Marotte und Luca Braidot nicht mehr auf einem Rad mit Santa Cruz typischen VPP-Hinterbau unterwegs waren, sondern auf einen abgestützten Eingelenker mit flexenden Sitzstreben. Jetzt ist das neue Blur XC offiziell und wir dürfen es euch vorstellen!
Neuer Hinterbau für das Santa Cruz Blur XC
Ein Santa Cruz Bike verbindet man fast unausweichlich mit einem VPP-Hinterbau. Der Hinterbau mit virtuellem Drehpunkt bietet vielfältige Vorteile, doch Santa Cruz kam zu dem Entschluss, dass es für den XC-Bereich eine bessere bzw. leichtere Lösung gibt. Am neuen Blur XC kommt nun ein abgestützter Eingelenker mit flexenden Sitzstreben zum Einsatz, wie man es schon von anderen erfolgreichen XC-Bikes kennt. Diese Hinterbaukonzept wurde von Santa Cruz „Superlight“ getauft. Kein unbekannter Namen, denn schon von 1999 bis 2016 gab es ein Santa Cruz Modell mit Eingelenker-Hinterbau unter dem Namen Superlight. Der Name ist Programm und so spart der neue Hinterbau ganze 289 Gramm gegenüber dem Vorgänger Blur XC. Aber auf den anspruchsvollen XC-Kursen kommt es nicht nur auf das Gewicht an, sondern auch auf die Performance des Hinterbaus.
Santa Cruz hat sich dafür die Kurve des Kinematik etwas genauer angesehen. Statt einem hohen Anti-Squat-Wert durch hohe eine hohe Dämpferübersetzung, wurde das Hebelverhältnis herabgesetzt, um dem Hinterbau mehr Reserve und Kontrolle zu geben. Außerdem wird der Einfluss auf Kettenzug minimiert und der Hinterbaus spricht sensibler an. Außerdem soll dadurch auch der Vortrieb besser werden, da weniger Kräfte, die durch das Gewicht des Fahrers entstehen, überwunden werden müssen. Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion ist, dass der Hinterbau mit den meisten Seriendämpfer gut funktioniert und keine speziellen Tunes erforderlich sind.
Santa Cruz Blur XC: Feinstes Carbon mit tollen Features
Das Blur XC wird aus feinstem Carbon gefertigt. Der Rahmen ist als „C“ Rahmen und „CC“ Rahmen erhältlich, wobei letzteres hochwertigere Carbonfasern erhält und dementsprechend hochpreisiger sein wird. Der Rahmen ist der bisher leichteste Fullsuspension-Rahmen aus dem Hause Santa Cruz. Mit knapp unter 2 Kilo mit Dämpfer und Hardware in Größe L. Zudem bietet das Blur im Rahmen für 2 Flaschen Platz und am Unterrohr könnte noch eine dritte montiert werden, aber auch ein Tool oder ähnliches. Platz für moderne XC Reifen mit bis zu 2,4″ Breite ist zeitgemäß. Auch findet sich das Sram UDH-Schaltauge am Rahmen. In Sachen After Sales kann der Rahmen ebenfalls überzeugen. Lebenslange Garantie und kostenloser Lagertausch sind inklusive. Wem 100 mm Federweg am Heck zu wenig sind, der kann sich für die TR-Version entscheiden, welche mit 120 mm Federweg an der Front und 115 mm am Heck kommt. Spezifisch für die Damen ist die TR-Version als Juliana Wilder erhältlich. Farblich kann man zwischen einem orangen und einem matt schwarzem Design wählen, wobei zweitere Ausführung noch ein paar Gramm sparen kann.
Santa Cruz Blur XC: Geometrie
Die Geometrie hat sich zum Vorgängermodell nur moderat geändert, da diese sich bereits an einer modernen XC-Geometrie orientiert hat. Trotzdem für die neue Generation beim Blur XC der Lenkerwinkel flacher und der Reach länger. Die Kettenstreben wachsen mit der Rahmengröße, das sollte für ein ausgewogeneres Fahrverhalten sorgen. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf den ersten Test:
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Stack | 578 | 588 | 597 | 611 |
Reach | 425 | 450 | 470 | 495 |
Steuerrohr | 90 | 100 | 110 | 125 |
Sitzrohr | 405 | 430 | 470 | 520 |
Kettenstreben | 430 | 433 | 435 | 438 |
Radstand | 1116 | 1147 | 1173 | 1206 |
BB-Drop | 42 | 42 | 42 | 42 |
Lenkwinkel | 68,3 | 68,3 | 68,3 | 68,3 |
Sitzwinkel | 76,5 | 76,3 | 75,8 | 75,7 |
Zwei Modelle für unterschiedliche Einsatzbereiche plus Juliana Wilder für die Damen
Die Austattung kann mit Build Kits vom GX-Level bis zu XX1 AXS gewählt werden. Als Dropper-Post ist die neue Fox Transfer SL montiert. Für die breiten Maxxis WT Reifen kommen die Bikes mit ausreichend breiten Felgen, egal ob Race Face Alufelgen oder Santa Cruz Reserve Carbon Laufradsätzen. Die Euro-Preise sind noch nicht final festgelegt. Die Komplette-Ausstattung findet ihr –hier–
Santa Cruz Blur XC – Reinrassiges Race Fully
Die XC-Race Version kommt mit Rock Shox Fahrwerk und 100 mm Federweg an Front und Heck. Gabel und Dämpfer können per Remote angesteuert werden.
Santa Cruz Blur XC TR – Race Fully mit Reserven
Die TR-Version. Kommt mit Fox Fahrwerk und 120 mm und 115 mm am Heck, auf einen Remote muss hier verzichtet werden ab Werk. Außerdem mit etwas grobstolligeren Maxxis Reifen.
Juliana Wilder – Das Race-Fully mit Reserven für Damen
Die Features des Blur XC TR abgestimmt auf die Bedürfnisse der Trail-Ladies, auch farblich in lila pastell.
Launch-Video: Der Weg von Maxime Marotte auf das neue Blur XC und zur Weltspitze
Maxime Marotte wurde leider nicht in den Olympia Kader der Franzosen berufen, dafür dürfte allerdings Luca Braidot mit dem neuen Blur in Tokio unterwegs sein. Für Otto-Normal-Racer sollte das Blur laut Santa Cruz im 4. Quartal 2021 verfügbar sein.
Weiter Infos auf www.santacruzbicycles.com