Bergamont E-Revox Rigid EQ im Test: Besser ohne Federgabel?

E-Bike / Urban: Mit dem Bergamont E-Revox Rigid EQ hatten wir ein außergewöhnliches E-Bike im Test, das die Grenze zwischen Hardtail und Urban Bike verschwimmen lässt. Der Verzicht auf eine Federgabel ist mutig, gefällt jedoch im Praxiseinsatz.

Das Revox dürfte zweifellos eines der „dienstältesten“ Modelle im umfangreichen Portfolio von Bergamont sein. Einst ein echtes „Race-Hardtail“ für die Rennstrecke hat man die Stellschraube mittlerweile deutlich mehr in Richtung Alltags-Nutzen gedreht – und das Revox natürlich als E-Revox auch elektrifiziert. Ganze elf Modelle mit Motor haben die Hamburger beim Revox für diese Saison im Programm. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen Varianten nicht nur bei der Ausstattung und beim Preis, sondern durchaus auch bei ihrer Ausrichtung. Vom sportlichen E-Hardtail für den Einsatz im Gelände bis hin zum komfortablen Urban-Bike mit Vollausstattung deckt man quasi das gesamte Spektrum ab, wo sich ein modernes E-Hardtail wohlfühlt.

Im Test hatten wir mit dem E-Revox Rigid EQ eines der hochwertigsten Modelle, zudem die einzige Ausstattungsvariante, die auf eine Federgabel verzichtet.

Bergamont E-Revox: Die Modelle

Gelungenes Konzept für den urbanen Raum

Die Basis des E-Revox Rigid EQ bildet ein optisch und technisch überzeugender Rahmen aus Aluminium. Durch seine organische Formgebung und die elegante Linienführung könnte man gerade aus der Distanz durchaus auch auf einen Carbonrahmen schließen.

Im Herzen des Bikes schlägt ein Bosch Performance CX Motor. Kompakt, kräftig und wartungsarm – mit maximal 85 Nm ist es einer der kräftigsten Aggregate auf dem Markt und wird von einem 625 Wh Akku im Unterrohr mit Energie versorgt. So bekommt man exzellente Reichweiten, die für den Einsatz im Alltag oder auch längere Touren problemlos ausreichen sollten. Wer jedoch längere Ausfahrten plant oder schlicht keine Gedanken an einen eventuell leeren Akku verschwenden möchte, hat zudem die Option, einen zusätzlichen Akku (bis zu 500 Wh) auf dem Unterrohr zu montieren. Gesteuert wird der Antrieb mit der bewährten Purion Bedieneinheit. Das integrierte, einfarbige Display ist gut ablesbar, zeigt jedoch nicht allzu viele Informationen an.

Die gewählten Komponenten und Anbauteile können ebenfalls überzeugen: Der Shimano Schaltungs-Mix mit XT-Schaltwerk bietet elf Gänge und dank der 11-46er Kassette eine große Bandbreite, auch wenn es beispielsweise mal steile Rampen nach oben geht. Ebenfalls von Shimano kommen die 4-Kolben Bremsen, die zusammen mit den 180mm großen Bremsscheiben das ca. 24,5 kg schwere Rad samt Fahrer problemlos zum Stehen bringen.

Ein Extra-Lob verdient sich Bergamont für die hochwertigen Anbauteile: Von der Beleuchtung über die Schutzbleche bis hin zu den Griffen und dem Sattel: Wo andere Hersteller oft den Rotstift ansetzen, setzen die St.Paulianer konsequent auf Qualität, was sich in Summe ausgesprochen positiv auf den Gesamteindruck und auch das Fahrgefühl auswirkt.

Dass auf eine Federgabel verzichtet wird, hat gute Gründe: Das E-Bike wird dadurch nicht nur wartungsärmer – eine Federgabel funktioniert nur bei regelmäßigem Service auf Dauer zuverlässig – auch beim Gewicht spart man einige hundert Gramm. Natürlich muss man dafür auf Komfort verzichten, gerade bei Schlaglöchern oder auf groben Pflasterstraßen. Dessen ist man sich auch bei Bergamont bewusst und spendiert dem Rigid EQ deshalb 27,5 Zoll Laufräder mit besonders voluminösen Reifen von Schwalbe. Bei entsprechend angepasstem Luftdruck können diese Vibrationen und kleinere Schläge fast ebenso effizient ausbügeln wie eine Federgabel.

Das Bergamont E-Revox Rigid EQ im Video-Test

Wie sich das E-Revox Rigid EQ in der Praxis so schlägt, erfahrt ihr in aller Ausführlichkeit in unserem Test-Video. Kurzum: Der Verzicht auf eine Federgabel wird bei gemäßigt schlechtem Untergrund durch die voluminösen Reifen fast komplett egalisiert. Ansonsten gefällt das Bike mit sportlich-ausgewogenem Handling und seiner gelungenen Komponentenwahl.