Neue Kinderräder: Frog fährt voll ausgestattet vor und präsentiert kindgerechte Alltagsräder mit geringem Gewicht, guter Komplettierung und sportlicher DNA.
Der britische Kinderrad-Spezialist war bisher ausschließlich im sportlichen Segment unterwegs. Typisch Frog sind leichte Allrounder, die mit alltagstauglichen Komponenten nachgerüstet werden können; außerdem Rennräder, Mountainbikes und sogar Bahnräder für Kids vom Grundschul- bis zum Teenager-Alter. Nun jedoch hat sich die Marke ein zweites Standbein erschlossen: Ab sofort bietet Frog auch Alltagsräder an, und zwar drei Modelle mit 20, 24 sowie 26 Zoll Laufradgröße, was ein Altersspektrum von circa fünf bis zwölf Jahren abdeckt Die Modellbezeichnungen „53“, „61“ und „67“ beziehen sich auf die Mindest-Innenbeinlänge, die das Kind haben muss, um auf dem jeweiligen Fahrrad sitzen zu können. Und noch etwas ist neu bei Frog: Die drei Alltagsräder sind (wenn man die Laufräder für ganz Kleine außer Acht lässt) die ersten Modelle mit tiefem Durchstieg im Portfolio der Firma. Die Citybikes kommen im klassischen Design mit zwei parallelen Unterrohren – der Damenrahmen von einst, der das Auf- und Absteigen vereinfacht und damit auch für Kinder- und Jugendräder optimal ist, zumal bei allen drei Größen die Überstandshöhe sehr gering ausfällt.
Sinnvolle-Kinderrad-Geometrien
Überhaupt sind die neuen Modelle näher an dem, was man sich hierzulande unter einem Kinderrad vorstellt. Bislang zeichneten sich die Frog-Bikes nämlich durch eine recht gestreckte Sitzhaltung und einen im Vergleich zum Sattel eher tief positionierten Lenker aus – auf dem Schulweg im Stadtverkehr nicht eben die optimale Position. Ganz anders die Citybikes, die allesamt auf eine sehr aufrechte Sitzhaltung hin konzipiert sind. Gerade bei kleineren Kindern, die im Vergleich zu Erwachsenen ein deutlich eingeschränktes Gesichtsfeld haben, ist diese aufrechte Haltung ein wichtiger Sicherheitsfaktor.
Leichte, durchdachte Ausstattung
„Unsportlich“ sind die Alltagsräder von Frog dabei keineswegs. Mit Achtgang-Kettenschaltung und V-Branke inklusive kindgerechten Bremsgriffen entspricht die Ausstattung dem, was heute auch an den allgegenwärtigen Einsteiger-Mountainbikes zu finden ist. Dazu kommen leichte Laufräder, die mit Schnellspannachsen befestigt werden; der nach oben gezogene und nach hinten abgewinkelte Lenker wird von einem modernen Ahead-Vorbau gehalten. Die Gewindebohrungen für einen Flaschenhalter am Oberrohr zeugen davon, dass diese Bikes auch durchaus auf flotten Touren eingesetzt werden können.
In erster Linie geht es jedoch um Alltagfahrten; davon zeugen ein Racktime-Systemgepäckträger (an den passendes Zubehör wie ein Korb geklickt werden kann), ausreichende lange Schutzbleche und ein solide am Hinterbau verschraubter Seitenständer. Bemerkenswert ist eine Sondervariante des schwimmend auf der Kette gelagerten „Hebie Chainglider“-Kettenschutzes: Speziell für Frog wurde der bewährte Klemm- und Schmutzschutz so modifiziert, dass er eine Änderung des Ablaufwinkels der Kette vom Kettenrad erlaubt, wie sie bei der Kettenschaltung unvermeidlich ist.
Licht bitte selbst nachrüsten
Mit all diesen Merkmalen machen die in drei Farben verfügbaren Frog-Citybikes einen guten Eindruck, der freilich dadurch getrübt wird, dass der Hersteller keine fest montierte Lichtanlage vorsieht. Der Grund hierfür dürfte sein, dass Frog für einen weltweiten Markt produziert, auf dem die hiesigen Bestimmungen und Gepflogenheiten wenig relevant sind; für die Nutzer bzw. deren Eltern bedeutet es, dass sie sich wie bisher bei Frog und anderen sportlichen Anbietern um Akkuleuchten kümmern müssen. Ein größeres Problem ist das nicht, zumal es inzwischen von unterschiedlichen Anbietern fest montierte Strahler und Rückleuchten mit langer Leuchtdauer gibt. Man muss seinen Kindern nur einschärfen, diese auch einzuschalten – eine Sensor-Einschaltautomatik wie bei Dynamo-Lichtanlagen gibt es hier leider nicht.
Mit Preisen zwischen 650 und 685 Euro siedelt Frog seine neuen Modelle eher im oberen Bereich an, die knapp zehn bis elf Kilo leichten Alltagsräder bieten freilich einen reellen Gegenwert. Die Chancen stehen also gut, dass die schlanken Unisex-Kinderräder demnächst in wahrnehmbarer Menge vor den Schulen, Schwimmbädern und Sportanlagen parken…
WEB: frogbikes.de